Wie grenzt sich Verdinglichung von Objektifizierung ab?

1 Antwort

Ding, Produkt und Objekt sind drei deutlich unterscheidbare Dinge.

Verdinglichen kann man ein Abstraktum. Einen Menschen kann man evtl. dadurch verdinglichen, dass man ihn zur Ware macht.

Das Wort "Objekt" wird meistens im Sinne eines grammatischen Objekts gebraucht, z.B. Liebesobjekt, Sexualobjekt, Objekt der Verehrung,Objekt des Begehrens. Daran ist überhaupt nichts Degradierendes.

Einen Menschen zu objektifizieren kann aber auch in dem Sinne gemeint sein, dass man ihn zum Mittel seiner Zwecke macht. Ob das degradierend ist, ist ein weites Feld. Wenn ich zum Bäcker gehe und Brötchen kaufe, mache ich ihn zum Mittel meines Zweckes, meinen Hunger zu stillen. Ich mache ihn aber zugleich auch zum Zweck, indem ich zahle. Darum lautet eine Formulierung des Kategorischen Imperativs verkürzt: Behandle jeden Menschen niemals nur (!) als Mittel, sondern immer zugleich auch als Zweck.


MrMcSauerkraut 
Beitragsersteller
 06.11.2017, 17:56

Danke! Wie wird der Mensch denn zur Ware?

Indem man ihn auf seine Funktion innerhalb eines Unternehmens reduziert und seine menschlichen Züge, also Gefühle und die Fähigkeit, sozial zu interagieren, nicht beachtet, geschweige denn fördert?

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Ottavio  06.11.2017, 19:24
@MrMcSauerkraut

Ich hatte eher an Sklavenhandel gedacht. Aber es ist wohl nicht falsch, zu behaupten, dass er in Deinem Beispiel nur als Mittel und nicht zugleich auch als Zweck behandelt wird.

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