Wie gewöhnt man ein Pferd ans Gebiss

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warte mit dem gebiss, bis er im vorderkiefer durch den zahnwechsel ist. zu frühes eisen im maul, führt allermeist zu problemen wie kopfschlagen, festem genick, gangunlust, bis hin zu rückenproblemen.

wenn du mit ihm arbeiten willst, benutze ein knotenhalfter.

man kann ein pferd dann später auch prima mit knotenhallfter anreiten. das pferd muss vom boden aus gearbeitet und stimmsicher sein und die basics können. dann gibts später selten probleme beim erlernen der hilfen vom rücken aus.

dein pferd ist noch ein kind - man kann mit ihm arbeiten, aber für den ernst des lebens ist es noch zu unreif.

ans gebiss gewöhnen am besten so: in den rechten trensenring ein nylonseil von etwa 7mm dicke einknoten. auf der linken seite wird das seil nur durchgezogen. die rechte hand hält das lose seilende und das seil etwa auf genickhöhe. mit der linken hand das gebiss - eventuell zusammen mit einer halben walnuss oder das metall mit einem stück apfel abgerieben, anbieten. gleich ein stimmkommando wie "mach auf" oder "mund auf" mit verankern.

ein halfterfrommes pferd wird den kopf von allein senken und mit wenig aufwand die trense annehmen. die rechte hand hält das lose seilende auf backenknochenhöhe so, dass das gebiss genau an der richtigen stelle sitzt. eine halbe minute drin lassen, danach mit dem kommando verbunden wieder herausnehmen. das gebiss nie gegen die zähne schlagen lassen. beim leisesten zeichen von unruhe versuch abbrechen.

sobald das pferd das gehaltene gebissstück akzeptiert, mit einem edding die lose stelle des seils markieren, die unten am gebissring aufliegt - so hast du die verschnalllänge für das spätere zaumzeug und brauchst nicht am pferdekopf rumzuzupfen.

sollte das pferd den kopf nicht senken oder das maul nicht öffnen, zu den vorlektionen, nämlich der richtigen halftererziehung zurückkehren. erst wenn ein pferd hundertfünfzigprozentig halftersicher ist und den kopf von allein ins halfter steckt, ist es bereit für das erste gebiss.

ganz wichtig: gebissstück nicht zu dick wählen. ein zehner oder zwölfer langt, da es die maulspalte möglichst wenig verschieben soll. die breite muss so bemessen sein, dass das gebiss rechts und links jeweils einen halben zentimeter platz lässt zu den gebissringen.

das zaumzeug, welches das pferd tragen soll, muss vor der ersten benutzung gewaschen, mit lederseife abgerieben, weichgeknetet und gründlich gefettet werden, so dass es schon beim ersten anlegen weich und geschmeidig ist.

und: JA, man kann ein zaumzeug waschen!!!

wenn all das stimmt, was ich oben beschrieben hab, wirst du immer ein pferd haben, das vom boden aus stressfrei zu handlen ist... weil: achtsamkeit führt zu mitarbeit - solche pferde machen auch selten probleme beim hufe aufgeben, beim satteln oder bei sonstigen arbeiten AM pferd...

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Drottning21 
Beitragsersteller
 02.06.2014, 19:10

Danke...sehr hilfreiche Antwort

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Es gibt inzwischen Kappzäume, in die man ein Gebiss einschnallen kann, dann kann man mit Kappzaum longieren und das Pferd hat das Gebiss erstmal nur im Maul. Mein Sven hatte als Fohlen die Eigenart, beim Führen zu kneifen, bis ich mal eine Trense am Halfter angebracht habe, sozusagen als Kaustange, ohne ihn an der Trense zu führen. Das Kneifproblem war beseitigt und er nimmt das Gebiss heute noch gerne (er ist jetzt 8)

ich gehe bei meiner antwort davon aus das dein pferd halfterführig ist . gewöhn ihm doch beim putzen oder wenn du anderweitig mit ihm beschäftigst bis erst mal bei das du an seinem maul rumfummelst also das typische daumen ihn die mundkante schieben öffnet er es brav ein leckerchen dafür dann nimmst du eine trenseohne stirn und nasenriemen( zu viel gezussel) und ziehst sie im ruhig wie einem normalen pferd an normalerweiße nimmt er es ohne probleme an wieder leckerchen normalerweiße lässt sich das ein pferd welches vertrauen hat die ganze prozedur sehr schnell gefallen und du kannst die trense wieder normal zusammenbauen (hat auch bei meiner kopfscheuen stute hervorragend funktioniert) solltes du dennoch probleme haben nimm nur das gebiss und ansonsten der tipp von Cartujanofan ist auch gut probier doch einfach aus mit welcher variante es am besten klappt aber ich vermute er wird dir ein schnippchen schlagen und es als das normalste der welt ansehn ;)

Ich würde es eigentlich besser finden, wenn du statt dich im Internet wegen Tipps schlau zu machen, jemanden vor Ort fragst, der sich mit der Ausbildung junger Pferde auskennt und der sogar dein Pferd kennt....

Ich bin nämlich überzeugt davon, dass es gerade bei einem jungen Pferd nicht einfach damit getan ist, es an das Gebiss zu gewöhnen, sondern man braucht auch einiges an Erfahrung, um dass passende Gebiss auszuwählen.

Es hilft dir und deinem Pferd nämlich meiner Meinung nach nicht viel, wenn dir irgendwelche Tipps gegeben werden, die vielleicht beim eigenen Pferd funktioniert haben, dein Pferd aber ganz anders tickt und genau die vom Ratgeber genannte Vorgehensweise mehr schaden anrichtet, als es hilft....

Am Besten nimmst du das Gebiss, was du vorher schon mal angewärmt hast (hauptsache nicht so kalt, soll dem pferd ja angenehm sein) und bestreichst es mit Honig. Ansonsten kannt du es auch mit einem Stück Apfel in der Hand ect halten, hauptsache, das Pferd hat einen angenehmen Grund, das "Metallding" in den Mund zu nehmen und es wird durch den leckeren Geschmack automatisch für das öffnen des Maules belohnt. Langsam mit den "leckeren Zutaten" und dem vorher aufwärmen aufhören, so dass es lernt, dies auch so in den und zu nehmen und es als Alltagsgegenstand und arbeitsauftrag wie das Halfter sieht. Lg