Wie gestaltet man ein Molekül?
Ich habe durch die Schule schon etwas Ahnung damit, wie man die Dinger zeichnet oder ne Summenformel aufstellt, jedoch kann ich auch "Gold (IV) Oxid" schreiben, dennoch existiert es ja nicht. Wie gestalte ich also planmäßig, auf dem Papier ein Molekül, was es auch wirklich geben könnte (und eventuell nicht so hochreaktiv ist, dass es sofort in etwas anderes zerfällt, auch bei 173 K)?
Vielleicht ist die Frage auch sehr unspezifisch, aber eigentlich möchte ich auch allgemeine Regeln dafür kennenlernen...
1 Antwort
1. Moleküle bilden eigentlich eher Nichtmetalle. Goldoxid ist also kein Molekül, sondern 'nur' eine Verbindung.
2. Haben die Atome im einfachsten Modell eine bestimmte 'Bindigkeit', die sogn. Wertigkeit. Es müssen immer alle freien Bindungen besetzt sein.
Wasserstoff und Chlor haben normalerweise eine Bindung. Deshalb gibt es H-H, Cl-Cl und H-Cl.
Sauerstoff macht 2 Bindungen. Deshalb gibt es O=O, H-O-H, Cl-O-Cl und sogar H-O-Cl und H-O-O-H.
Stickstoff macht 3 Bindungen (N≡N und NH3) und Kohlenstoff 4 Bindungen (O=C=O, H-C≡N, CH4, CCl4, O=CH2, O=CCl2 usw.)
Jain,...
einerseits gibt es zusätzliche Einschränkungen, andererseits auch mehr Freiheiten. zB können ja Elemente andere Wertigkwiten, bzw. Oxidationsstufen haben, zu kleine Winkel sind verboten oder schwierig, längere Ketten gibt es eher nur bei Kohlenstoff, usw.
Wir steuern auf 100 Mio unterschiedlixhe und bekannte chemische Verbindungen zu. Vieles was vor 30 Jahren unmöglich schien, lässt sich inzwischen zumindest Nachweisen und genauer untersuchen. Es gibt also SEHR VIEL was vorstellbar ist!
Ok, also wenn ich was spezifisches brauche, frage ich einfach Google. Danke.
Du kannst natürlich jedes denkbare noch nie dagewesene Molekül zeichnen, aber du kannst aus einer Zeichnung nie die realen Eigenschaften ableiten. Chemie ist nicht wie Mathe. Allerdings kannst du sehr wohl beobachten, was es bereits gibt (Gold bildet z. B. lieber Gitter anstatt Moleküle) und davon Gesetzmäßigkeiten ableiten, die dir eine zuverlässige Vorhersage darüber geben ob dein Vorschlag auf dem Papier realistisch ist oder doch eher ins Reich der Märchen gehört.
Ok, die Regeln kannte ich tatsächlich auch schon so, die kann man ja auch ganz gut durch das Orbitalmodell erkennen. Aber heißt das jetzt, wenn ich auf einen Zettel eine Verbindung mit nur den vier Elementen machen würde, und es würde was rauskommen, was keine freien Elektronen hat, dass es das auch wirklich so geben könnte?
Der nächste Schritt wäre dann vermutlich zu wissen, wie man das herstellt, oder?