Wie genau funktioniert eine Heizung?

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Bad ist ein Raum, in dem man normalerweise nur relativ kurze Zeit verbringt. Wohn- oder Büroraum sind Räume, in denen man sich über längere Zeit aufhält.

Das gut gelüftete Bad auf 17 Grad zu halten, wenn man es nicht braucht ist in Ordnung. Das hoch heizen für die kurze Zeit der Benutzung auch. Beim Lüften Heizung aus und danach Thermostat wieder so einstellen, dass wenigstens die 17 Grad (Taupunkt) erreicht werden.

In Wohnräumen, die man längere Zeit am Stück nutzt oder nutzen will, wenn man abends heimkommt, sollten die Wände möglichst nicht auskühlen. Hat man also die Heizung den ganzen Tag über aus, ist es bis zum Abend richtig kalt. Die Wände vor allem sind ausgekühlt und können nicht mehr warm abstrahlen, sondern man hat in der Nähe der Außenwände ein erhöhtes Kältegefühl, obwohl ein Raumthermometer an einer ganz anderen Stelle vielleicht schon 20 Grad oder mehr anzeigt.

Das führt dazu, dass man die Heizung weiter aufdreht, um es endlich gemütlich zu haben. Und das geht richtig ins Geld. Wenn es endlich soweit ist, geht man schlafen und die Heizung wird sowieso nachts abgesenkt.

Anders ist es, wenn man die Heizung tagsüber z. B. auf Stufe 2 lässt, sodass ein Temperaturniveau von ca. 19 Grad gehalten wird. Die Wände kühlen nun nicht aus und es braucht nur wenig mehr am Abend, um sich wieder richtig wohl zu fühlen. Da ein Thermostat nicht nur auf die Lufttemperatur reagiert, sondern auch auf die Strahlungswärme der Wände, halten sich die Kosten für das "temperiert" halten in Grenzen und man muss abends nicht in die vollen gehen, um es gemütlich zu haben.

Achtung: Es kommt auch sehr auf das Mauerwerk an. Alte, ungedämmte Wände aus der Zeit vor 1980 lassen die Raumwärme meistens ziemlich leicht nach außen durch. Dementsprechend sind auch die Verbrauchswerte im Energieausweis. Natürlich braucht man in solchen Fällen auch untertags mehr Heizenergie, um die Wände warm zu halten.

In einem gut gedämmten, neueren Gebäude, kann ich am Freitagabend z. B. das Büro verlassen und am Montagmorgen sind trotz aus gestellter Heizung die Wände immer noch so warm, dass sie nicht kalt abstrahlen und auf dem Thermometer hat es immer noch mindestens 19 Grad.


julianku123 
Beitragsersteller
 14.12.2022, 13:06

Okay, dann werd ich die Heizung in den Wohnraum wohl dauerhaft anlassen und im Bad mal schauen wie ich das regle. Also 15 min an um nur die Raumluft zu erwärmen ist demnach schon billiger als den ganzen Tag die Heizung laufen zu lassen obwohl ich mich dort kaum aufhalte?

Es gibt bei den Ventilen aber mehr als nur an oder aus. Bei Duschen oder Händewaschen regulierst du ja auch wie viel Wasser kommt.

Dazu haben moderne Heizungen einen Außenfühler und einen geregelten Brenner. So wird nur soviel Wärme produziert wie gebraucht wird.

In Wohnräumen kommt es aber eben nicht nur auf die Lufttemperaturen an. Wenn die Wände zu kalt sind fühlt es sich eben immer kälter an als es tatsächlich ist. Und um die Wände wieder aufzuheizen braucht mal deutlich mehr Energie als für ein kleines Badezimmer wo man ja doch recht schnell wieder raus ist.

Zudem muss man bei zu geringen Raumtemperaturen auch immer einen Blick auf eine eventuelle Schimmelbildung haben.

Ja, man liest immer wieder, das man sie konstant anlassen soll. Auch hier bei gutefrage. Das ist aber eindeutig falsch. Das ist eines von den Gerüchten, die sich nicht ausrotten lassen. Meistens haben diese Leute keine Ahnung, haben das aber einmal gehört.

Entscheidend für den Verbrauch ist die durchschnittliche Temperatur des Raumes. Wenn du 23 Std 17 Grad hast, und 1 Std 22 Grad, hast du weniger Verbrauch, als wenn du durchgehend 20 Grad hast.

So wie du es beschrieben hast, ist es auch. Dann muß die Heizung immer wieder anspringen, um die Temperatur zu halten.

Das Ventil dreht sich weiter zu, je wärmer es wird. Aber eine andere Frage. Wie kommst du auf die Idee, dass du die Luftfeuchtigkeit aus einem Raum bekommst, indem du die Heizung höher drehst? Das ist genau falsch.


julianku123 
Beitragsersteller
 14.12.2022, 09:12

Wieso heißt es dann es bringt nichts die Heizung höher zu drehen, es wird trotzdem nicht schneller warm? Dachte es gibt nur wasserfluss an oder aus. Also fließt immer weniger Wasser je näher ich an der gewünschten Temperatur bin?

Warme Luft nimmt doch mehr Feuchtigkeit auf oder nicht? Und steigt zudem nach oben und kann besser durch die Entlüftung entweichen? Oder lieg ich da auch falsch? Zumindest beschlagen ja die Spiegel auch nicht wenn die Heizung an ist, was doch dafür spricht dass die Feuchtigkeit in der Luft und nicht an den Wänden ist.

MagicalMonday  14.12.2022, 09:15
@julianku123

Ja, es fließt weniger Wasser, je näher du an der eingestellten Temperatur bist.

Und die feuchte Luft muss raus. Da musst du durchlüften und nicht heizen. Beides zusammen geht auch, aber da verschwendest du Energie. Erst gut durchlüften, dann Fenster zu und heizen.

bwhoch2  14.12.2022, 09:55
@MagicalMonday

Da muss mal was richtig gestellt werden:

Bad einheizen, dass es ordentlich warm ist. Je wärmer die Luft ist, umso mehr Feuchtigkeit nimmt sie auf.

Nach Duschen/Baden, also wenn man das Bad wieder verlassen will, Heizung aus und Fenster auf. Mit dem Austausch einer großen Menge gut warmer Luft, geht auch eine größere Menge Feuchtigkeit mit raus, als wenn die Luft im Bad kalt wäre. Das ist Physik. Wie bei dem einen Transporter, der mehr geladen hat und dem anderen, der weniger laden kann.

Ist die Luft nach ein paar Minuten ausgetauscht, Fenster zu und ggf. die Heizung wieder leicht aufdrehen. Man macht die Heizung während des Lüftens zu, weil sonst der Thermostat sofort reagiert und die Heizung ganz aufmacht, was in diesem Moment sinnlos wäre.

MagicalMonday  14.12.2022, 10:00
@bwhoch2

Das ist lustigerweise auch aus physikalischer Sicht komplett falsch. Warme Luft nimmt nicht automatisch mehr Feuchtigkeit auf, sondern normalerweise nimmt kalte Luft Feuchtigkeit sehr viel schneller auf. In diesem Fall ist die Luftfeuchtigkeit aber zunächst mal eine Konstante, da sie ja bereits die Luftfeuchtigkeit ist.

bwhoch2  14.12.2022, 10:23
@MagicalMonday

Wo hast Du Physik gelernt? Also da wo ich Physik gelernt habe, kann warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen und sobald sie abkühlt, schlägt sich die Feuchtigkeit an der jeweils kältesten Oberfläche zuerst nieder.

Ändert man nichts an der Raumluft, also keine Lüftung oder so aber heizt sie wieder auf, verschwinden die Tropfen auf den Oberflächen wundersamerweise wieder. H2O ist nicht weniger geworden. Es hat sich der Zustand geändert und findet sich nun als Bestandteil der Raumluft wieder und nicht mehr in Form von Tröpfchen auf Fliesen oder Glas.

Das kann man sehr gut im Experiment nachstellen.

MagicalMonday  14.12.2022, 10:27
@bwhoch2

Also an der TU, an der ich Physik studiert habe, klang es damals so, als wäre Wärme kinetische Energie, und Körper die weniger Energie haben, können mehr Energie aufnehmen. Deshalb stellst du im Auto die Lüftung auf auf kalt um deine Scheiben frei zu bekommen, und nicht auf warm. Aber hey, ich könnte mich irren.

bwhoch2  14.12.2022, 10:44
@MagicalMonday

Muss man an der TU Physik studiert zu haben, um ganz einfache Zusammenhänge dann nicht mehr zu begreifen?

Also wenn ich bei -4°C in meinem Auto die Lüftung auf kalt stelle, kommt von aussen -4°C kalte Luft durch die Lüftungsschlitze direkt an die Scheibe. An die Scheibe kommt aber auch meine feuchte Atemluft, sodass sich in kürzester Zeit innen eine Eisschicht bildet und ich gar nichts mehr sehen kann.

Gelingt es mir aber, nach kurzer Motorlaufzeit etwas wärmere Luft aus den Lüftungsschlitzen Richtung Windschutzscheibe zu bekommen, wir diese wundersamerweise relativ schnell frei.

Muss man jetzt Physik an der TU studiert haben, um auch mit eiskalter Luft die Scheibe frei zu bekommen?

Ich habe nicht Physik studiert, das aber in der Vergangenheit bedauerlicherweise sehr oft feststellen müssen, dass ich erst mühsam außen alles abgekratzt habe, um dann nach wenigen Metern Fahrt innen alles vereist zu haben.

MagicalMonday  14.12.2022, 10:48
@bwhoch2

Weil deine Atemluft feucht ist. Aber würdest du mal - Gott bewahre - den Versuch wagen, würdest du feststellen, dass kalte Luft deine Scheibe schneller frei bekommt, als warme.

bwhoch2  14.12.2022, 10:53
@MagicalMonday

Diese Versuche habe ich leider schon vielfach durch. Meine Atemluft trifft auf Windschutzscheibe, eiskalte Aussenluft und die eiskalte Windschutzscheibe sorgen dafür, dass der Beschlag festfriert. Erst wenn etwas wärmere Luft aus den Düsen kommt, wird es wieder frei. Dazu muss ich aber den Motor längere Zeit laufen lassen oder mich mit Enteisungsspray behelfen, was aber innen wieder ziemlich schlecht ist. Also, die Versuche habe ich durch und sie haben mir immer wieder das Gegenteil dessen bewiesen, was Du behauptest.

Bei Temperaturen über 0 sorgt die trockene Luft der Klimaanlage allerdings dafür, dass die Scheibe relativ schnell frei wird, wenn sie von innen beschlagen ist. Bei den modernen Autos klappt das mit der exakten Versuchsanordnung leider nicht mehr so gut. (Oder glücklicherweise!)

julianku123 
Beitragsersteller
 14.12.2022, 13:03
@bwhoch2

Danke für eure Beiträge. Ich hab zwar keine Ahnung von Physik, aber um hier mal was praktisches einzuwerfen: wenn die Scheiben von innen gefrieren, hat es bei mir geholfen die Scheiben von innenzordentlich zu putzen, da der Fett und Staubfilm scheinbar ne gute Grundlage für Eis ist :)

BerndBauer3  14.12.2022, 13:10

Ich habe mich nicht so damit beschäftigt. Ich kann es auch nicht gut erklären. Aber ich denke, heizen und lüften. So macht es ein Wäschetrockner auch. Und das hat der Fragesteller wohl auch gemeint.