Wie geht ihr damit um, wenn es Leuten aus eurer Vergangenheit sehr schlecht geht?

3 Antworten

Scheiß auf die Leute. Kurz zur Erklärung warum diese Aussage:

Ich bin mit 22 obdachlos geworden aufgrund verschiedener Umstände und saß zu dem Zeitpunkt auch im Rollstuhl (tue ich immer noch).
In der Zeit bin ich von Bayern bis NRW überall gewesen (NRW ist meine Heimat). Hab verschiedene Menschen kennengelernt usw. und als ich dann in meiner alten Heimatstadt war, hab ich die Eltern von meinem besten Kindheitsfreund angerufen und gefragt ob sie mich ein paar Tage bei sich pennen lassen. Die sind wirklich reich (Besitzer von einer kleineren Tankstellenkette und ich kenne auch den Gründer, also den Opa von meinem besten Freund) und ich hatte wirklich nicht vor irgendwas zu stehlen oder abzuziehen. Ich war ja dabei als sie ihr Haus bauen haben lassen. Wir waren so oft bei ihm zusammen im Haus und auch bei uns in der Wohnung. Aber zu dem Zeitpunkt war wohl der Zeitpunkt der Trennung. Sie haben zu mir gesagt, sie wüssten nicht wer ich nach ein paar Jahren bin und sie hätten Angst das ich irgendwas stehlen würde. Also musste ich zusehen was danach geschah, aber der Punkt ist kein Teil der Frage...


verreisterNutzer  08.12.2023, 00:18

Also sagst du scheiß auf die Leute, weil sich damals für dich auch niemand interessiert hat?

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HawkeyeDZoro  08.12.2023, 00:20
@verreisterNutzer

Nein, ich sag scheiß auf die Leute, weil ich meinem Kumpel XY sofort eine Unterkunft geboten hätte, obwohl ich weiß das ich "weniger" hab als seine Familie. Der hat mich übrigens nachher mal besucht als ich wieder eine Wohnung hatte. Schön scheinheilig... Hab ich ihm auch gesagt.

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HawkeyeDZoro  17.12.2023, 22:52
@verreisterNutzer

Nicht mein Problem. Sorry, dass ich so lange nicht geantwortet habe, aber war nicht online. Dann wissen sie nicht was sie für einen guten Freund verloren haben. Also scheiß auf die.

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Sicher macht es einen traurig, da man ja zusammen die Schulzeit verbracht hat.

Versuche es nicht so nah in dich zu lassen .... "Jeder ist des Schicksals Schmied"

Ich hatte den Fall in letzter Zeit einige Male. Einer, mit dem ich früher durchaus gut befreundet war, ist zum Beispiel vor Kurzem gestorben und hatte zuvor schon ein Bein verloren, darbte offenbar länger vor sich hin, wie ich peu à peu erfuhr - und das hat mich schon getroffen... aber andererseits hatten wir seit etlichen Jahren keinen Kontakt mehr.

Ich dachte mir im speziellen Fall dieses einen ehemaligen Freundes auch, dass das schlimm ist, aber was hätte ich aus der Ferne machen sollen? Letztlich - so schade es ist - hatte ich seit Jahren keine Verbindung mehr zu ihm und in der Zwischenzeit eigene familiäre Probleme durchlebt und war umgezogen. Ich hätte ihm an Ende auch nicht helfen können.

Ich habe auch ehemalige Freunde, die die Kurve nicht gekriegt haben, einer meiner damaligen Clique ist schwerer Alkoholiker, Frührentner, absoluter Invalide und meines Wissens nach im Grunde Pflegefall. Auch meine frühere Freundin hat leider große psychische Probleme - das tut mir alles sehr leid, aber ich habe es gelernt, mich damit nicht mehr zu befassen und eine Art Schlusslinie zu ziehen, weil ich im Hier und Jetzt lebe und nicht in meiner Vergangenheit und schon gar nciht mit Personen, zu denen ich jahrelang keinen Kontakt mehr habe. Es ist nicht einfach so zu denken, aber es ist nötig, weil man sonst den Absprung nie schafft.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

verreisterNutzer  08.12.2023, 00:20

Also bist du der Überzeugung, dass das am Ende sowieso nichts bringt, selbst wenn man sich Gedanken macht?

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rotesand  08.12.2023, 00:23
@verreisterNutzer

So gesehen ja. Man belastet sich mit Szenarien, die einen selbst aber auch das aktuelle direkte und indirekte Umfeld nicht betreffen - und es daher eigentlich nicht wert sind (meiner Meinung nach). So entzieht man sich selber die Kraft und die Energie, die man eigentlich selbst braucht für sich und das eigene gegenwärtige Leben.

Ich habe im Fall des erwähnten Freundes sein Grab am Friedhof besucht, mir freigenommen und bin extra in meine Heimatstadt gefahren (das liegt nicht um die Ecke), weil ich emotional diesen Abschluss brauchte - aber das half mir dann auch, damit klar zu kommen und es abzuhaken.

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SerenSaethu  08.12.2023, 14:10
@rotesand

Das ist gut, Rotesand, das kenne ich aus eigener Erfahrung. Du hast recht, das hilft tatsächlich, um Themenbereiche abzuschließen.

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