Wie gehen Zeugen Jehovas mit ehemaligen Mitgliedern um?

Unterschiedlich schlecht. Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Ich bin ein ehemaliger Zeuge.

Von Straßenseite wechseln, nicht grüßen und Geschäft verlassen ist alles drin. Ich arbeite in einer Kita und innerhalb von einem Monat waren alle Kinder von Zeugen abgemeldet und auf andere Kitas umgemeldet. 15 Jahre bin ich jetzt nicht mehr dabei und seit 15 Jahren kam auch kein neues Zeugenkind wieder hinzu, und das obwohl unsere Gemeinde einen riesigen Saal mit zig hundert Leuten hat und darunter viele junge Familien.

Bei meinem derzeitigen Partner, auch ein ehemaliger Zeuge, war es so, das die Ehe aufgrund des Ausstiegs zerbrach. Er hat fast 2 Jahre lang mehr oder weniger im Keller seines eigenes Hauses gewohnt. Die Tochter und die Mutter hatten die Regie im Haus. Außer die Frage, was soll ich zum Essen einkaufen, wurde nicht miteinander gesprochen.

Aber ich kenne es auch anders. Eine andere ehemalige Zeugin hatte das Glück, das die Mutter ihr Kind nicht aufgegeben hat. Die Mutter hat dennoch mit dem Kind geredet, weil da Enkel ins Haus standen und die Enkel ja gerettet werden müssen. Aber schön wars nicht, weil kein normales Gespräch ohne Zeugeninhalte und Lehrmeinung der Zeugen stattfinden konnte

Wie gehen Zeugen Jehovas mit ehemaligen Mitgliedern um?

Garnicht, da sie keinen Kontakt mit ehem. Mitgliedern pflegen.

Sehr schlecht. Ich war nur ein ungetaufter Verkündiger und vor allem die Leute damals in meinem Alter haben mich schlecht gemacht, mich als Krankes Schaff bezeichnet was geheilt werden muss, und jede art von Abstand vor mir gesucht

Jehovas Zeugen bezeichnen Aussteiger als tollwütig und geistig krank, die gemäß dem Alten Testament sogar von den eigenen Familienmitgliedern ohne Mitleid getötet werden mussten. Nicht-Zeugen Jehovas werden mit Ungeziefer verglichen, die den Tod verdienen in „Harmadedon“.

Das Landgericht Hamburg entschied 2020, dass man Jehovas Zeugen als Bewegung bezeichnen darf, die fundamentale Menschenrechte missachten und eine „aggressive“ Entfremdung von Gesellschaft und Staat praktizieren, insbesondere auch wegen der Ächtung ausgestiegener Mitglieder und weil Menschen, die nicht dem Glauben der Klägerin angehören grundsätzlich als „böse“ klassifiziert und herab gewertet werden.

In einer Ansprache auf dem Bezirkskongress 2013 mit dem Titel „Hütet euch vor Abtrünnigen“ werden Aussteiger oder „Abtrünnige“, wie Jehovas Zeugen sie nennen, als „Küchenhelfer des Teufels“ bezeichnet. Sie werden pauschal als stolz, unaufrichtig, Schwätzer und Lügner verleumdet, die vom „Becher der Dämonen“ trinken, Jehovas Zeugen vor Behörden falsch darstellen und versuchen, Jehovas Zeugen durch die Medien in Verruf zu bringen.

In einer anderen Ansprache – ebenfalls auf dem Bezirkskongress 2013, jedoch diesmal in Augsburg – werden Aussteiger ebenfalls pauschal verunglimpft mit Aussagen wie „verunreinigtes Gedankengut, total vergiftetes Denken, Stolz habe die Abtrünnigen vom Weg abgebracht, Eifersucht und Verbitterung frisst sich in ihren Herzen fort“. Ihr „plumpes intellektuelles Niveau“ lohne nicht die Auseinandersetzung.

Augsburger Allgemeine 19.07.2013

In einer Ansprache Ende 2020 fordert der Redner Leonard Myers auf kein Mitleid mit Abtrünnigen bzw. Aussteigern/innen zu haben und zitiert den Bibelvers „du sollst ihn unbedingt töten“. Siehe youtube

Weiter geht es hier: https://jz.help/jehovas-zeugen-bezeichnen-aussteiger-als-tollwuetig-und-geistig-krank/

Gibt Bücher von Aussteigern :) Aber im Grunde wie alle Anderen Sekten vermutlich. Du bist danach Ausgestossener - nix mehr mit unendlicher Liebe :)