Wie findet ihr Identitätspolitik?

Das Ergebnis basiert auf 14 Abstimmungen

Ich finde Identitätspolitik schlecht 64%
Ich finde Identitätspolitik gut 36%

5 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet
Ich finde Identitätspolitik gut

Identitätspolitik ist ein Unwort, es wird nur negativ verwendet.

Das was damit beschrieben werden soll ist aber absolut richtig.

Dass unserer Mehrheitsgesellschaft es natürlich nicht so toll findet, wenn sie auf einmal mehr Rücksicht auf Minderheiten nehmen müssen, ist ja auch klar...

Ich finde Identitätspolitik schlecht

Die Identitätspolitik der Neuen Rechten ist nur neuer Wein in den alten Schläuchen des Faschismus.

Die Identitätspolitik der Linken sehe ich auch kritisch. Sie überdeckt tatsächliche Machtstrukturen unserer Gesellschaft. Eine Janina Kugel kam bereits mit zahlreichen Privilegien auf die Welt. Ähnlich wie eine Alice Schwarzer, die als Höhere Tochter auch in ihrer Generation Vorteile gegenüber den meisten Menschen dieser Erde hatte.

So wichtig der Kampf gegen Frauenfeindlichkeit, Rassismus, Homophobie usw. ist, so ist es doch auch eine sehr modische Diskussion. Da diskutieren eben tatsächlich nicht die Leute, die für Mindestlohn schuften oder in ihren Ländern unter der großen Armut leiden. Es ist eine Schickimicki-Veranstaltung der akademischen Schicht.

Da mir nach einigem gugeln immer noch nicht so recht klar ist, was "Identitätspolitik" ist - außer einem Kampfwort für bestimme Gruppen - lehne ich es ab. Weil ich Kampfgeschwätz und Agitation ohne brauchbare Definitionen generell ablehne.

Ich finde Identitätspolitik gut

Die Vertretung politischer Interessen ist das gute Recht aller in einer freien und demokratischen Gesellschaft und daher immer gut.

Ich finde Identitätspolitik schlecht

Es führt zur Unterdrückung von Minderheiten, zu Rassismus, Hass, Hetze ...

Es führt dazu, dass Menschen gegeneinander statt miteinander agieren.


squanch  02.08.2021, 11:26
Es führt zur Unterdrückung von Minderheiten, zu Rassismus, Hass, Hetze ...

Äh ne, tut es nicht. Im Gegenteil

Es führt dazu, dass Menschen gegeneinander statt miteinander agieren.

Fühlt es sich so an wenn man sich zum ersten Mal mit seinem eigenen Privileg konfrontiert sieht?

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ps1980  02.08.2021, 11:29
@squanch
Identitätspolitik (englisch  identity politics) bezeichnet eine Zuschreibung für politisches Handeln, bei der Bedürfnisse einer spezifischen Gruppe von Menschen im Mittelpunkt stehen. 

(Zitat aus Wikipedia)

Wenn die Bedürfnisse von nur einer einzelnen Gruppe im Mittelpunkt stehen, ist das gleichbedeutend damit, dass auf die Bedürfnisse all jener, die nicht zu dieser Gruppe gehören, gepfiffen wird. Und daraus resultiert dann logischerweise Hass, Rassismus, Unterdrückung usw. Ich kann daran nichts positives finden.

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ps1980  02.08.2021, 11:54
@ps1980

Nochmal zur Erläuterung / Erklärung was ich meine (um Missverständnissen vorzubeugen):

Über Jahrhunderte hinweg wurde z.B. in den USA Identitätspolitik von Weißen betrieben, die auf die Bedürfnisse der Einwanderer gepfiffen haben. Die Folge? Die Unterdrückten haben sich irgendwann mal gewehrt. Rosa Parks und Martin Luther King haben das auf friedliche Art fertiggebracht, aber es gab auch jede Menge Unruhen, die hätten vermieden werden können wenn man zuvor eine Politik geführt hätte, die die Bedürfnisse ALLER berücksichtigt. Auch im 3. Reich wurde Identitätspolitik betreiben - hier stand die Identität der "arischen Rasse" im Mittelpunkt. Die Folge? Ein Genozid nie gekannten Ausmaßes!

Wenn heute linksextreme Kräfte Identitätspolitik betreiben, konzentriert man sich dabei auf die Bedürfnisse einiger weniger Gruppen und vergisst dabei die Bedürfnisse der vielen. Das ist meiner Meinung nach aber genauso falsch wie die Bedürfnisse derer zu vergessen, die bislang unterdrückt und vergessen wurden. Es führt wieder zu einem Gegeneinander statt einem Miteinander, und wird dazu führen, dass die nunmehr nicht im Mittelpunkt stehenden sich eines Tages auch wehren werden und es dann erneut zu Unruhen oder Schlimmeren kommen wird. Das kann doch keiner wollen!

Wir sollten lernen mehr miteinander zu leben und dabei NIEMANDEN zu vergessen. Das geht aber auf keinen Fall mit Identitätspolitik, die immer irgendjemanden ausschließt. Das geht nur mit einer integrativen Politik, die die Bedürfnisse ALLER berücksichtigt.

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