Politisch "links" - was heisst das heute noch?


28.11.2021, 22:14

5 Antworten

Die SPD verkörpert meiner Ansicht nach schon noch das alte Linke dieses "Lifestyle Links" würde ich eher den Grünen Zuschreiben.

Als Beispiel hier meine Örtliche Bundestagsabgeordnete bei einer Demonstration .

https://www.instagram.com/p/CWWB7AYs7A6/

Dies Sache ist halt heutzutage die dass jeder die Chance hat Akademiker oder Arbeiter oder was auch immer zu werden und es nicht mehr diese Klassengesellschaft gibt in der ein Arbeiterkind Arbeiter wurde und ein reiches Kind Akademiker. Die Arbeiter von damals waren auch viele kluge Köpfe. Heutzutage wären dass sicher auch Akademiker geworden.

Rechts und links haben immer noch die selbe Bedeutung.

Die Verhältnisse mögen sich geändert haben bei einigen, aber die Ziele sind ja auch bei den grünen die selben. Klar, dort vermischen sich linksliberale welche ursprünglich Mal ihr Glück bei der FDP oder in den linken Flügeln der Union versucht haben mit Gruppen die viel weiter links stehen, mit dem neumodischen und Lifestyle-linken gender , extremer LGBT Aktivismus, no border no Nation , Globalismus, Einwanderung, CRT und ähnlichem Quatsch etc PP.

Aber die grundsteine sind, zumindest bei den deutschen grünen doch immer noch klar links verortet. Gibt aber natürlich viele alt linke und sozialistische Fundis für die die grünen ultrakapitalistische rechte sind einfach weil sie nicht in der traditionellen Arbeiterschaft verankert sind , nicht offen sozialistische Politik fordert wie zb die SED oder die MLPD und weil tatsächlich vieles der grünen erst mal zu Lasten dieser Schichten geht.

Die grünen selbst arbeiten auch eher innerhalb der anderen Gesellschaftsstände um diese , die Politik und den politisch linken Bezug von dort aus umzuerziehen und den Leuten näher zu bringen. * 1

Du musst bedenken, es gibt immer weniger nachkommende klassische Arbeiter. Die Generationen, egal ob links oder rechts , werden immer akademischer. Demnach muss man sich auf diese konzentrieren und diesen die politischen ideale näher bringen. Die 19 jährige Schüler oder Student ist nunmal wichtiger für die Zukunft als der 59 jährige Arbeiter. Zumindest bei politischer Agitation. Klingt makaber ist aber die Realität.

Junge Leute sind zu dem oftmals radikaler und aktivistischer als ältere. Junge sind ebenso oftmals idealistischer, revolutionärer und rebellischer.

Ich erkenne dennoch in den Grundzügen der grünen und auch der Lifestyle linken immer noch den kern linker politik und deren Mittel zum Zweck.

Dass vieles vlt erst Mal nicht primär das alt linke Klientel bedient liegt einmal darin, dass RRG zb in Berlin einfach nur billigsten Irrsinn produziert und daher das Thema wohnen auch für den kleinen Mann nicht besser gemacht haben zb, obwohl natürlich das Ziel nicht war, dass eher nur noch private Luxusbauten hochgezogen werden l.

Und auch in dem , was ich als hochgradig schädlich, fanatisch und schlecht empfinde , Lifestyle linken geht es ja um Dinge wie Gleichheit, soziale Hierarchien abschaffen usw.

Nunmal eben mit den völligst frenetisch aufgeladenen Themen wie Nationalstaaten, Rassismus und angeblicher Rassismus, Gender, sensible Sprache etc PP . Der Ansatz bleibt.

Vlt sind auch das die neuen Themen der linken des 21. Jahrhunderts. Die Begriffe links und rechts wandeln sich nicht, aber dafür vlt die Themen bei denen man ansetzt oder sich abarbeitet.

Zb war Nationalismus ursprünglich Mal das Ur linke Thema. Nationalisten / Republikaner/ Egalitäre welche den Nationalstaat wollten, für eine gleichere gesel.

Und auf der anderen Seite die klassischen rechten welche nationalismus zu Gunsten der elitären Monarchie abgelehnt haben

Und mit der Zeit ? Nach u.a der französischen Revolution haben viele rechte ( vor allem konservative ) den Nationalismus übernommen und heute ist Nationalismus bei uns rechten üblicher als bei linken.

Ich sehe aber grundsätzlich bei den ,,neu linken " immer noch klassisch linke Politik. Viele wollen aber den Lifestyle linken kram nicht oder sehen , dass diese Themen einige soziale beeinträchtigen oder verdrängen. Oder einige haben sich ungewollt gegeneinander ausgespielt.

Einige davon sind aber auch einfach fundis, wie oben schon genannt. Da sind alle die nicht radikal auf den Tisch hauen asoziale Klassenverräter und ,,Mitte " links fängt bei der SED an

Viele solcher linker Wähler haben dann die AFD im Osten gewählt . Deren oftmals völkisch bis rechtsextreme Verbände sind wirtschaftlich teils sehr links bzw antikapitalistisch geprägt

*1 merke : ich störe mich nicht an Umerziehung. Eine solche ist notwendig um eben die Gesellschaft zu prägen oder eben bestimmte ideale beibehalten zu lassen. Mich stört eben, dass die in vielen Ländern Links ist :p

In Ungarn zb ist die Gesellschaft nur so traditionell und national, weil orbans Konservative die Gesellschaft genau darauf prägen oder trimmen. In DE zb haben die linken bis Linksaußen das seit vielen Jahrzehnten übernommen. Ist für mich ein legitimes mittel. Jede politische Kraft braucht logischerweise eine Gesellschaft, welche offen für die eigenen Vorstellungen ist und bleibt

Früher wählten die Arbeiter linke Parteien und diese kämpften für höhere Löhne. Heute interessieren sich Linke für Gendersternchen Migration und Identitätspolitik.

Und fordern Dinge, bei denen ist selbst dem Arbeiter klar, so gehts nicht.

Drum wird ganz links eigentlich zumeist gewählt von Leuten, die selbst nichts machen, aber viel wollen - und zwar von anderen.

Und weniger links von denen, die es für hip halten, Links zu sein, das mit Gutmenschentum verbinden und aus ihren Elfenbeintürmen herab "aufs böde Volk schauen", dass nicht Großbuchstaben innerhalb von Worten schreiben oder Sternchen darin verteilen wollen.

Und die Arbeiterinnen und Arbeiter wählen häufig Rechtspopulisten.

Weil die Linken sich mit Zeugs beschäftigen, die dem Arbeitnehmer eigentlich eher auf den Keks gehen.

Der Arbeitnehmer will eigentlich seinen Job behalten bis zur Rente, hin und wieder eine Gehaltserhöhung und damit gut.

Der will kein Gegendere, Migration nicht unbedingt, es sei denn, man kommt hier her, benimmt sich wie einer von hier und arbeitet brav und friedlich wie sie auch und auch keinen Gesellschaftsumbau, der will "einfach nur wie früher" bei einer Arbeitsstelle anfangen und dort gesichert bleiben, bis ihn die Rente ereilt, die er dann im kleinen Eigenheim oder Wohnung und Gartenlaube verbringt und sich um seinen Garten und seinen Heimat - Wander - Sport - Trachtenverein kümmert und ab und zu in die Kneipe gehen.

Also "einfach nur wie früher".... und das versprechen die Rechten. Die Linken machen den Fehler, sie wollen alles ummodeln, nix mit "einfach nur wie früher".

Selbst die Partei die Linke ist nicht mehr wirklich links. Alles was Links ist wird von den Medien ja auch diskreditiert, mit den üblichen Schlagworten, " die können nicht mit Geld umgehen" usw. Die Schwarzen können es zwar auch nicht, aber das sagt niemand der Edelfedern in Deutschland. Derweil zerfleischen sich die Linken in internen Grabenkämpfen und in Sachen Corona waren sie als Opposition nicht zu sehen. Solche Linke Parteien braucht kein Mensch und die abgehängten wählen dann halt AFD...

Linke treten nicht für "Gendersternchen, Migration und Identitätspolitik" ein, sondern für gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit. Dazu gehören auch Frauenrechte, toleranz für homosexuelle und die akzeptanz von Menschen mit Migrationshintergrund.

Zudem stehen Linke nach wie vor für die Unterschicht, die Arbeiter und Geringverdiener ein. Sie fordern bessere Löhne, senkung der Steuern für Geringverdiener, anständigere Arbeitsbedinungen und sogar bei den Linken ein bedinungsloses Grundeinkommen.

Rechts wählen in erster Linie Besserverdiener. Weil diese durch Steuervorteile begünstigt werden. Wobei gleichzeitig gefordert wird die Geringverdiener mehr zu belasten und Benachteiligte aus der Arbeitswelt auszuschließen z. B allein erziehende Mütter, alte Menschen und Behinderte.

Kurz gesagt, gehört man zur Unterschicht profitiert man von einer linken Regierung mehr. Gehört man zu den Top Verdienern ab 50.000€/ Jahr, profitiert man eher von der AFD. Welche ja dem rechten Spektrum zugehörig ist.

Der Grund warum so viele aus der Unterschicht rechts wählen ist also nicht rational begründet (denn dann müssten sie links wählen), sondern eher eine Mischung aus mangelnder Bildung, schlechte politische Aufklärung und leicht beeinflussbar sein. Sie lassen sich über Emotionen und Stimmungsmache steuern und hinterfragen keine Falschinformationen.

Das sind aber wenige Ausnahmen. Die Mehrheit der Arbeiter Gesellschaft und Unterschicht haben die Vorteile einer Links Grünen Regierung längst erkannt. Was sich ja deutlich in der letzten Wahl gezeigt hat. Ein Rekord Zuwach bei den Grünen und große Verluste bei der AFD