Wie erkläre ich meinen Eltern, dass ich etwas nicht möchte?
Vorerst, ich bin 18 Jahre alt.
Alsoooooo, ich bin in einer Religion -> Mennoniten Brüdergemeinde /Paptisten und wir sind etwas strenger in unserer Religion. Es gibt bei uns eine Bekehrung, welche man macht, wenn man seine Sünden eingesehen hat und sie Jesus und Gott bekennt.
Ich fühle mich von allen Seiten gezwungen mich zu bekehren. Meine Eltern wollen das und ich darf vorne nicht singen oder Klavier spielen, ohne eine Bekehrung, obwohl ich das voll gerne mache. Dies zwingt mich zu einer , doch ich fühle mich zu dem nicht bereit. Zudem werde ich jeden Sonntag zur Gemeinde geschleppt und jeden Montag muss ich in die Jugendstunde. Wenn ich meinen Eltern sage :,, ich will nicht“, rasten sie entweder komplett aus oder fangen an zu weinen....
Letztens war ich bei einem Prediger aus meiner Glaubensgemeinschaft und hatte ihn gefragt, was ich machen kann , wenn ich mich so gezwungen fühle und der wollte mich da ernsthaft bekehren... der wollte , dass ich bete , aber ich wußte nicht was. Am Schluss hatte der mich gefragt, an wen ich mich richte, wenn ich im Sterbebett liege. Natürlich sage ich dann da :,, an Jesus und Gott“, der dann nur :,, Herzlichen Glückwunsch, Schwester !“. Bitte was?! Also sorry, aber ich war da komplett überfordert und musste danach anfangen zu weinen. Der hatte meine Frage gar nicht beantwortet.
Ich bitte, um eine Antwort! Ich weiß nicht mehr weiter.
5 Antworten
Vor Gott zählt nur das, was aus dem Herzen kommt. Er will keine Zwangsbeglückung und auch nicht zwangsweise geliebt werden. Eine "formelle" Bekehrung mag deine Eltern glücklich machen, bringt dir aber nichts. Eigentlich müssten Eltern das einsehen, aber ich verstehe auch, dass sie unglücklich darüber sind, wenn du - aus ihrer Sicht - dein ewiges Heil gefährdest. Wer sich nicht bekehren will, kann auch seine Schuld nicht erkennen und bereuen, denn das ist ja die Voraussetzung dafür. Wer nicht weiß, was er beten soll, hat auch kein Verlangen danach, Christ zu sein. Das Gebet ist nämlich der einzige Weg, der uns mit Gott verbindet.
"Jesus und Gott". Jesus ist wahrer Gott (und wahrer Mensch), dazu bekennen sich alle christlichen Konfessionen bis auf ZJ und Mormonen.
Die Frage wäre natürlich, warum du Klavier spielen willst im Gottesdienst. Ist es zur Ehre Gottes oder nur, weil deine Fähigkeiten groß rauskommen und beeindrucken oder weil du gerne musizierst? Wenn es zur Ehre Gottes sein soll, wäre unverständlich, warum du dich überfordert fühlst, dein Leben Gott zu übergeben. Wenn es nur die Freude am Spielen ist, hat das nichts mit dem Gottesdienst zu tun, dann wäre es nur ein weltlicher Spaß, den man auch woanders haben kann.
Mit 18 Jahren ist man volljährig und kann sich frei entscheiden. Wenn du glaubensmäßig nicht mit deinen Eltern und der Gemeinde übereinstimmst, musst du deinen Weg gehen. Du bist nicht verpflichtet, deinen Eltern zu folgen, das wäre ein unwahres Spiel, bei dem alle Beteiligten verlieren.
Also ich bete schon, aber ich wußte nicht, was ich in dem Moment beten soll. Ich will mich ja bekehren, aber ich will keine Zwangbekehrung. Da haben Sie auf jeden Fall recht! Ich danke Ihnen für Ihre ausführliche und hilfreiche Antwort!
Bei mennonitischen Gemeinden ist die Bekehrung eine freien Entscheidung für Jesus und eine zwingend notwendige Voraussetzung für eine Glaubenstaufe. Die Bekehrung ist heilsnotwendig und Teil der Wiedergeburt.
Herzlichen Glückwunsch, Schwester !
Formell hattest du damit die Bekehrung und kannst das auch so deinen Eltern mitteilen: und darfst wieder Klavier spielen.
Falls du das nicht möchtest, sollen dir deine Eltern erklären, welchen Nutzen eine Bekehrung unter Zwang und Androhung von Nachteilen macht.
ob das eine Bekehrung mit oder ohne Zwang war...
Ich vermute, er wollte dir nur helfen. Vielleicht dachte er, du weißt nicht, wie eine Bekehrung aussieht oder was man dafür tun soll.
Wenn du dich nicht bekehrt fühlst, dann bist du es nicht.
Den Eltern mitteilen, dass du Zeit brauchst. Und eine Bekehrung freiwillig sein sollte.
Mennoniten habe ich persönlich noch nicht kennen gelernt, würde ich mal gerne. Vor einigen Jahren wollte ich nach Paraguay, um zu missionieren. bin aber leider schon zu alt dafür, ist doch ein anderes Klima.
Da ich ein Zeuge Jehovas bin, kann ich mich in deine Lage einigermaßen hineinversetzen. Bei uns kommt das auch vor. Weißt du, mit 18 Jahren ist man in vielen Dingen erwachsen, in anderen hat man noch ne Menge zu lernen. Wir alle! Strenge Eltern meinen es meistens gut. Habt ihr auch sowas wie "Älteste" in der Versammlung? Ich würde mal mit denen reden. Sie sollten Rat anhand der Bibel geben. Das möchte ich jetzt nicht, weil ich nicht alle Fakten kenne. Alles Liebe!
ja, aber ich kann mich unsern Gemeindeältesten nicht anvertrauen :( Vielen Dank für die Antwort und ich finde es toll, dass Sie ein Zeuge Jehovas sind !
Magst du mir sagen, warum du dich nicht den Gemeindeältesten anvertrauen kannst=
Viel Mit- oder Feingefühl schien der Prediger nicht zu haben. Trotz allem - du bist 18 und du kannst selber entscheiden, was du tun möchtest oder glaubst. Keiner kann dich zu einer "Bekehrung" oder gar Taufe zwingen. Das ist allein deine Entscheidung. Deine Eltern können dich auch nicht zwingen, irgendwo hinzugehen. Schon seit 4 Jahren nicht, denn mit 14 Jahren gilt in D die Religionsfreiheit.
Aber anscheinend glaubst du ja an Gott. Sag, dass du einfach noch Zeit brauchst. Aber vielleicht kommst du auch zu dem Entschluss, dass es nicht die richtige Gemeinschaft ist für dich.
humh
An Jesus zu glauben ist das Eine. An Gott zu glauben ist das Andere. Und es gibt Leute, die glauben auch an den heiligen Geist.
Wenn Du Volljährig bist, darfst Du alles machen und mußt Dich dafür selbst verantworten. Das ist gut so.
Wenn Du in Deiner Familie getragen bist, ist das gut. Trägt Dich Deine Familie nicht? Dann gehst Du Deinen eigenen Weg. Das ist schon immer so.
Jesus soll der Auffassung gewesen sein, daß es möglich ist, daß alle Menschen untereinander wie Familie sein können. Die Idee ist gut und in der Praxis ist es dann auch gut.
Ich kann mir vorstellen, daß wenn andere Menschen Dich genauso einschränken, wie es bei Dir in der Familie ist und in der Gemeinde, daß man da null Bock auf die Gesellschaft hat.
Aber überall auf der Welt gibt es Menschen. Die einen glauben an Gott und andere an etwas anderes. Und? Das leben Leben geht weiter.
Wenn man wirklich an Gott glaubt und Jesus? Dann braucht man keine Bibel und keine Kirche und kein Gebet. Das macht man ohne alldem gut. Und selbst die Rituale welcher Art braucht man nie.
Es reicht, wie man ist.
Es gibt ein Buch: Die Kunst des Liebens. Da kannst Du schauen. Es berichtet übersichtlich, was Menschen mit fehlender Liebe so alles anstellen. Konditionieren, gehört auch mit dazu !
Ich hoffe, das hilft für das Erste !? zwinker
DANKE !!! Das sehe ich genauso ! Wieso muss ich in die Gemeinde, wenn ich schon für mich selber glaube und mache ? Danke für den Buchvorschlag, ich schau ihn mir mal an.
Ja, dass war sehr hilfreich, danke !!
Gern!
Die Frage , mit der Gemeinde und dem Muß , das ist eine interessante Frage! Ist für mich jedoch ein ganz anderes Gebiet. Sie ist in der jetzigen Situation klar nachvollzierbar. Für mich. schmunzel
Ja, ich möchte mich gerne bekehren, aber nicht unter Zwang und ich weiß nicht, ob das eine Bekehrung mit oder ohne Zwang war...