Wie erfolgreich sind ehemalige WaldorfschülerInnen im praktischem Leben?
4 Antworten
Auffällig ist, dass es nur wenige prominente Absolventen von Waldorfschulen gibt. Diese sind überproportional oft Künstler, Schriftsteller, Psychologen oder Theologen. Karrieren in der freien Wirtschaft, in der Politik, in der Wissenschaft, im Sport oder in der Populärkultur gibt es nur in wenigen Ausnahmefällen.
Das könnte darauf hindeuten, dass Waldorfpädagogik Spitzenleistungen und Durchsetzungsvermögen eher behindert. Leistungsdruck und Konkurrenzdenken, die mitunter nötig sind, um solche Positionen zu erreichen, werden nach anthroposophischer Ideologie schließlich abgelehnt.
Ja, Steiners Ansichten zu antisimitischen Themen sind fragwürdig. Aber sie sind nicht maßgeblich für seine Lehre.
Kannst du mir einen einzigen Waldorfschüler mit einigem Bekanntheitsgrad nennen, der deshalb Antisemit wurde?
Was ich darlegen möchte: Die Grundlehre seiner Philosophie gilt auch für Juden, denn er agiert mit einem "Gesamtheits-Menschenbild". Es steht nirgends, dass er sie von diesem Bild ausschließt.
Er sieht den Menschen abgelöst von kulturellen und religiösen Indoktrinationen.
Bei so einem Thema ist es immer gut, Meinungen über Abschnitte von Rudolf Steiners Ansichten nur zu glauben, sondern sie vorzulegen und sachlich darüber reflektieren
Kannst ein paar diesbezügliche Passagen aufzeigen
Augenzwinkernd: Wenn Waldorfschüler Hokuspokus lernen, können sie ja zaubern. Das biete keine andere Schuls als die von Harry Potter.
Wenn Waldorfschüler Hokuspokus lernen, können sie ja zaubern. Das biete keine andere Schuls als die von Harry Potter.
Nicht alles was man lernt hat einen praktischen Nutzen. Die Kritikpunkte sind eben unter anderem die fehlende Wissenschaftlichkeit, die mit der dort gelehrten Anthroposophie einhergeht. Inwiefern die rassistischen und antisemitischen Anschauungen Einfluss auf die Schüler haben ist wohl lehrerabhängig. Auch ganz witzig die Impfgegnerschaft an Waldorfschulen, die wohl auch anthroposophisch begründet zu sein scheint. Dass dies wichtiger ist als wissenschaftliche Inhalte zu vermitteln finde ich schon sehr fragwürdig.
Danke für deine Ifos.
Tatsächlich ist es so, dass einige der Anthroposophen Impfung eher kritisch sehen; weder Empfehlung noch Weigerung ist aber generell zu sehen.
Viele Ärzte und Ärztinnen befürworten allerding Impfung gegen Covid.
Die Anthroposophie hat sicherlich ein paar merkwürdige Lehrinhalte. Aber nicht alles ist deshalb absurd. Steiner plädierte mit seiner Waldorfpädagogik in Schule, Kindergarten und Behinderteneinrichtungen für viele ganzheitliche Ansätze den Menschen betreffend. Bedenke, das war die Zeit von Trill und Ordnung vorherrschte und psychische Krnken wurden abscheuliche medizinisch scheinbar wissenschaftlich fundierte Behandlungen aufgezwungen. Steiner plädierte für mehr Güte, Verständnis und in gewisser Weise für eine Kombination von Psychologie, Philosphie und Spiritualität (Religiosität).
Wie bei so vielen anderen außergewöhnlichen Geistern ist sehr hilfreich, wenn als Kritiker eben auch das "Werk" an sich verstanden wird.
Im umgedrehten Fall war Hitler ja kinderlieb. Kann also kein so böser Mensch gewesen sein, wenn man diesen Fakt selektiert und dann generelasiert, was oberflächliche Menschen eben in beiden Fällen tun! ;-)
Ja klar eine kritische Betrachtung ist immer wichtig. Auch das aktuelle Schulsystem zu hinterfragen und über Missstände zu reden ist nicht verkehrt. Und eine Alternative zum leistungsorientierten Frontalunterricht zu haben, ist auf jedenfall was Positives. Trotzdem sollte aber vor allem die Vermittlung von wissenschaftlich fundiertem Wissen Priorität haben. Da zweifle ich ob eine Waldorfschule pauschal besser abschneidet. Wobei ich mich zugegebenermaßen nicht großartig auskenne.
man begegnet im anthrophosophischem Milieu jedoch einer starken Intoleranz gegenüber anderen Weltanschauungen. Sowas fördert nicht gerade friedliche Koexistenz.
Ich kenne das von Waldorfpädagogen und Anthroposophen nicht. Sie vertreten ihre Sichtweise genauso resolut, wie jeder andere seine. Ich habe jedoch immer konstruktive Diskussionen mit ihnen. Übrigens auch mit Zeugen Jehovas, Scientologen oder sonstigen eigenwilligen Philosophien bzw. Religionen. Um mich mit ihnen adäquat auseinander zu setzen braucht es selbsverständlich eine Kenntnis von dem, was sie vertreten. Und zwar nicht nur in der oberflächlichen Theorie, sondern auch, was sie damit bezwecken wollen. Bei Scientologen ist es so, dass sie selbst kolportieren, Geld machen zu wollen. Bei Zeugen Jehovas ist vorrangig die Intention vorhanden, das Leben hier ansich nicht für das Non Plus Ultra zu halten; ihre Bestrebungen (wie übrigens die fast aller Religionen) ist das ewige Leben JENSEITS von Hier und Jetzt. Die Anthroposophische Lehre sieht den Menschen und seine "Biosphäre", also seine Mitwelt dagegen ausschließlich im Hier und Jetzt. Dabei geht es darum, zu erkennen und zu verstehen. Dann mit diesem Wissen agieren, lehren, bzw. korrigieren.
Ich mach mir nichts aus dem Jenseits. Und bin auch nicht karrieregeil bzw. materialistisch orfientiert. Aber die Achtsamkeit für das, was ist, ist nur im Hier und Jetzt sinnvoll. Das Leben in der Gegenwart. Ein gutes Beispiel, wie man Steiners Philosophie auf den Punkt bringen könnte: Die Religion erkennen zwar, dass der Mensch unvollkommen ist. Bieten aber eine Vollkommenheit an, ohne die notwendigen Schritte dafür nach und nach zu tun. Beispiel. Ein Erstklässler weiß nicht viel. Aber ihm wird angeboten, wenn er gläubig ist, darf er sofort das Abitur machen. Und diese Bestrebeungen haben demnach Gläubige. Sie wollen von den Anstrengungen, die menschliche Reife nach sich ziehen, überspringen und davon erlöst werden. Ein Erstklässler muss viele Stufen/Klassen mit enorm viel Aufwand betreiben, um zum Abitur zu gelangen. In gewisser Weise mahnt Steiner das auch an. Keine Erfahrungsstufe auslassen bzw.überspringen, wenn man die gegenwärtigen Anforderungen an das Selbst noch nicht vorweisen kann.
Die Menschheit hat allgemein noch nicht die Reife eines verantwortungsbewussten Menschen. Sie wähnt sich aber vor allem Im religiösen Glauben schon für "qualifiziert" sich als Krone der Schöpfung zu bezeichnen. Wie ein Erstklässler, der meint, er sei schon mit dem Wissen eines Abiturienten ausgestattet. Um diese Überschätzung sichtbar zu machen, ist vor allem die Selbserkenntnis wichtig. Hätte er ein reifes Wissen (der Mensch, der Erstklässler) würde er ein ganz andere Welt "erbauen".
Die Welt ist aber so, wie sie der unreife Mensch gestaltet.
Wie erlangt der Mensch a) die möglichst objektive Selbsterkenntnis, dass er so unreif ist und, wenn er das erkannt hat, wie "lehrt" man ihn, endlich reif zu werden? Denn nur das hat Sinn. Eine Evolution hin zu einem Menschen, der tatsächlich "weise" ist und nicht nur bettelt, man möge ihn trotz Unvermögen in die Gestade der "heilen/heiligen" Welt" mitnehmen, was die Religion anbietet!
Ein Punkt dabei ist die geistige Kompetenz, die dazu notwendig ist. Dies kann man eigentlich nicht leugnen. Ob Steiner in dieser Hinsicht den Stein der Weisen offenbart, kann man durchaus hinterfragen. Aber wie erwähnt, hinterfragen ist nicht gleich ablehnen, vorverurteilen usw. Noch wichtiger: Ohne vollkommene Kenntnis zumindest der Umrisse seiner Gedanken ist eine Kritik wie die eines Erstklässlers, der die höhere Mathematik nicht versteht, und deshalb eigentlich auch nicht urteilen kann, ob da etwas falsch oder richtig ist. Es aber tut, obwohl er nur einen Aspekt daraus beurteilen kann.
Verstehst du, was ich darlege?
Scheint auf den ersten Blick nicht sonderlich köhärent mit der anthrophosophischen Lehre. Wenn es vor allem um das Hier und Jetzt gehen soll, warum nimmt dann die Reinkarnationslehre und die Seelenwanderung (dies sind Aspekte die bei den Anthrophosophen absolut als indiskutabel richtig eingestuft werden) in der Anthrophosophie soviel Platz ein?
Danke für deinenIch schrieb ja, dass der Mensch sich entwickelt, immer noch. Die Inkarnationsidee ist doch die meines Beispieles vom Erstklässler. Du und ich sind im Hier und Jetzt auf einer bestimmten geistigen Entwicklungsstufe. Was man für die nächste "Stufe" lernen kann (oder auch nicht), kann man nur in der Gegenwart. Jede Facette von Geschehen und Handlungen tragen dazu bei., und beeinflussen sich wiederum gegenseitig. Die gesamte Zivilisation entstand Schritt für Schritt, Generation für Generation. Das sind die unterschiedlichen Stufen. Möglicherweise sind wir bildlich gesprochen schon Zweit- oder Drittklässler. Aber wären wir schon reifer, würden wir anders auf der Welt agieren. Du muss an die Inkarnation nicht glauben, denn Steiner hat diese Idee ja aus viel älteren Erkenntnissen des Ostens gezogen. Deshalb lasse sie zunächst weg, eruiere aber die einzelnen Entwicklungsschritte der Menschheit als Fakt, dann musst du doch erkennen, dass gewisse Sachverhalte heute in der Vergangenheit nicht vorhanden waren. Der einzelne stirbt, auch ganze Generationen. Aber alles, was sie "gelernt" haben, bzw. in ihre r Gegenwart beeinflusst haben, inkarniert in die nächste Generation; das ist doch nicht von der Hand zu weisen: Die Menschheit und mit ihr die Umwelt, die ja von ihr geprägt wurde, ändert sich! DAS ist eigentlich der grundlegende Gedanke zur Reinkarnation. Das, was der Schüler in der ersten Klasse gelern hat, nimmt er mit in die zweite usw. Man kann auch sagen, der gesamte Schüler mit all seinen Inhalten geht in die nächste Klasse. Als Abiturient ist er ein anderer, als er vor 8,9 Jahren war. Selbstverständlich stirbt er nicht nach jeder Klasse und wird dann wieder geboren. Aber die Gesamtheit der Wirklichkeit geht von Generation zu Generation einen progressiven Schritt. Aber alles, was wirklich relevant ist, geschieht in der Gegenwart, im Hier und Jetzt, und das, so mein ich, ist Ein Grundpfelier der Anthroposophie. das Leben ist nur real in der Gegenwart, nur hier kann es angenommen und modifiziert werden.
Ich bin mir nicht sicher, ob du die Ansichten von Steiner richtig interpretierst. Der Glauben, der Einzelne mit all seinen persönlichen Attributen wird wiedergeboren ist nicht seine Intention. Man kann ganz einfach einen Gedankengang einschalten, der das, was ich darlege, als wahr aufzeigt: Wenn es keine Progression, keine Evolution, keine Entwicklung des Menschen (was den Einzelnen, die Gesamtheit, seine Kultur und seine Handlungen, die nachwirken, einschließt) gäbe, dann wären wir immer noch mit Fell bekleidet, in Höhlen lebend usw. Was "macht" es, dass wir uns nicht mehr so auf der Welt bewegen? Die immerwährende Entwicklung, die Wiedergeburt eines Menschen, der etwas von seinem Vorleben (als Vorfahre) in diese "Inkarnation" mit bringt. Du bringst als gegenwärtige Inkarnation vieles mit, was deine Vorfahren "gelern" haben. Das, was sie gelernt haben, wird in gewisser Weise wieder geboren. Du wirst ein eine Welt geboren, die anders ist, als die deiner Vorfahren. Die gegenwärtige ist aber so, weil die Vorfahren Einfluss auf sie hatten, so wie du auf die gegenwärtige, die dann anders ist, als die zukünftige. Wie ein Zweitklässler, der alles hat, was er als Erstklässler errungen hat und sich JETZT in der zweiten Klasse um das zu kümmern hat, was seinem Status als Zweitklässler angeht. Lernt er nichts dazu, ist er eigentlich immer noch Erstklässler. Vermeint er, er sei schon Abiturient, bringt er durch seine Anmaßung ebenfalls die Welt und sich selbst nicht weiter. Denn um Abiturient zu sein, muss er alles das, was in den weiteren Klassen zu lernen ist, erst intus haben. Er MUSS also alle Stufen durchleben!!!
Ergo, lass deine populären Kennisse bzw. vermuteten Kenntnisse über Inkarnation beiseite. Denn diese Vorstellungen sind ja tatsächlich verklärt, illusorisch, mystisch erhöht etc.
Ein Baum wächst und blüht. Er trägt Früchte, Die verfaulen /sterben also und der Same übersteht den Winter. Dann wird ein anderer Baum daraus im Frühjahr entstehen. Das ist quasi der immerwährende Kreislauf des Lebens. Der Same hat alle Eigenschaften des Baumes mitsamt den Blättern und Früchten in sich. Der neue Baum aus dem Samen ist deshalb im Grunde kein neuer, sondern eine Wiedergeburt des alten. Allerdings hat der alte Baum vielleicht diverse Erfahrungen gemacht, die er dann an den Samen weiter gibt. DAS ist Evolution.
Inwieweit die Vorstellungen der einfachen Gläubigen hinsichtlich der Wiedergeburt der persönlichen Seele angeht, ist selbstverständlich fragwürdig.
Aber überleg selbst, So sachlich, wie ich sie darlege, ist eben der religiöse Grundglaube nicht, In ihm spielen immer Wünsche und abgehobene Vorstellungen eine Rolle. Findest du die in meinen Darlegungen?
Wenn du diese im allgemeinen religiösen Glauben fundierten Inkarnationsvorstellungen infrage stellst, dann tust du das ebenso wie ich (und Steiner, wie ich sein Werk verstehe).
Aber was ist falsch an der Interpretation von mir?
nachdem was mir Anthrophosophen sagten würden sich dieselben Seelen in verschiedenen Leben in neuen Körpern inkarnieren wobei man sogar davon ausgeht, dass sich diese Suzession mehrfach wiederholen kann. Dies scheint zumindest die vorherrschende Meinung bei den Anthrophosophen.
Ja. dann bleibt eben nur die Frage, was (die) Seele ist!
Man sagt ja auch z.B. Der Boss, oder die Sekretärin ist die Seele des Betriebes. Der Sänger die Seele der Band. Es gibt eine Weltseele, man spricht von beseelt oder von Seelenschmerz. Alles das hat unterschiedliche Bedeutungen.
Ich weiß, Anthroposophen halten eine Seelenwanderung für das, was ja auch eine andere Beschreibung von Reinkarnation ist. Deshalb mal Folgendes: Ein Inkarnation bedeute nur Geburt. Geburt ist auch ein Synonym für Existenzbeginn und gilt somit auch in der Astronomie für das Entstehen von Sternen. Auch der Urknall als "Geburt" des Universums bedeut nur der erstmalige Anfang. Im religiösem Kontext heißt Inkarnation die Fleischwerdung einer Präexistenten Seele. Ergo ist es kein großer Unterschied, ob Re- oder Inkarnation. In beiden Fällen wird ein schon existierende Seele geboren. Doch wozu soll die Seele inkarnieren, wenn sie nach dem Glauben perfekt ist?
Und was ist eine Seele? Darüber machen sich Gläubige wenig Gedanken. Sie gehen einfach davon aus, dass das die Essenz des Vorlebens ist. Aber man weiß eigentlich nicht, was sie ist!
Unabhängig, ob es eine Inkarnation oder Re Inkarnation ist - der Mensch ist nur existent in der Gegenwart! Sein "Biotop" ist nur das Hier und Jetzt. Als Seele gilt das nicht. Sie existiert nicht in diesem Kontinuum des Seins, sofern es sie gibt.
Was bedeutet ewig? Was bedeutet vorgeburtlich? Offensichtlich geht auch die Gläubigkeit an die Seele davon aus, dass sie lernt/lernen kann/zu lernen hat. Das kann sie aber als "reine Seele" nicht. Nur als Inkarnierte, also als Lebewesen, also in der Gegenwart, im Hier und Jetzt und in der materiellen Welt! wieder mal das Beispiel vom Zweitklässler: Das, was er sich als Erstklässler angeeignet hat, ist nicht mehr existent, wenn der Körper und das Gehirn, tot sind,; also das, was die Seele gelernt hat nicht mehr im Hier und Jetzt vorhanden sind. In gewisser Weise lebt es in der Beeinflussung der Umwelt weiter und in seinen vererbbaren Genen. Und unabhängig von glauben an die Seele trifft das ja auf das zu, was ich oben darlegt. Man braucht keine Seele, um zu erkennen, dass der Mensch lernt und damit die Welt beeinflusst.
Man spricht ja auch z.B. vom Erbe der Menschheit, die Vererbung von Attributen und Merkmalen eines Einzelnen. Die Biologie mit den Genforschungen gibt darauf passende Antworten. Biologie ist aber nur von der Gegenwart aus, in der Gegenwart, erfahrbar. Die Mendelschen Vererbungserkenntnisse sind nachhaltig bewiesen. Es hat aber nichts mit Seelenwanderungen der Pflanze zu tun (außer, man spricht ihnen auch eine zu).
Man erkannte in frühen Zeiten, dass da etwas immer wieder zurückkehrte, wieder kam, wieder geboren wurde. Man konnte es sich noch nicht mit wissenschaftlichen Erkenntnissen erklären, also erklärte man dies aufgrund des Bedürfnisses nach Schlüssigkeit eben mit allerlei Ideen, Vorstellungen, Glaubenskonstrukten etc. Du weißt, was ich meine!
Und selbst, wenn es Reinkarnation der Seele gibt, weil es sie in dem Sinn gibt, dass sie als "Etwas" wieder ins Leben kommen kann - es nützt dem Zweitklässler nichts, wenn er wüsste, dass man als Abiturient und Absolvent einer Reifeprüfung ein Diplom bekommt. Seine Aufgabe besteht einzig darin, sich als Zweitklässler das ANZUEIGNEN; DAS IHM MÖGLICH IST: EIN DIPLOM IST IHM NICHT MÖGLICH: ABER ER TRÄUMT VIELLEICHT DAVON UND VERLIERT DAMIT DEN NOTWENDIGEN BLICK AUF DAS GROSSE ENMALEINS: ABER NICHTS ANDERES HAT ER VORLÄUFIG ZU LERNEN:
Mit der Hinwendung an den Glauben der Inkarnation übersteigt der allgemeine Mensch seine Kompetenz, zu verstehen, was darunter vielleicht wirklich zu verstehen ist. Genauso wie ein Zweitklässler, der meint (er weiß es nicht besser) ein Bruch (Mathematik) hat was mit Schokoladestückchen zu tun. Wenn sich der Zweitklässler sich dessen aber bewusst ist - dann weiß er zwar immer noch nicht, was ein Bruch in der Mathematik ist, aber er denkt nicht mehr, es seien Schokoladestückchen.
Ich komme mir eher so vor. Ich weiß nicht, was die Seele, Seelenwanderung, Reinkarnation ist, aber ich hinterfrage bewusst alles das, was ich und andere vermeinen zu wissen. Was ich oben darlegte, ist leicht nachzuvollziehen, denn es beruht auf Logik und weltlichen Umständen. Darin (im Gegenwärtigen) können wir Wissen und Erfahrung sammeln. Im Bereich des Überweltlichen eher nicht. Oder?
Das Auslesesystem der westlichen Gesellschaft (und somit das Konkurenzdenken) werden jedoch von dem biblischem Feldherrn Gideon abgeleitet. Dieser selektierte Kriege nach der Art wie sie Wasser aus dem See tranken. Schien sich zu bewähren denn daraufhin hatte Gideon die Medianiter fürchterlich geschlagen. Ist nicht insofern das Wettbewerbssystem christlich?
Danke für deine Nachfrage.
Du zeigst hier einen Sachverhalt auf, der, was das christliche Grundverständnis angeht, selbstverständlich zu hinterfragen ist. Wie eigentlich Alles, jederzeit. Der fromme Gläubige tut das in der Regel nicht, weil er davon ausgeht, dass er Gottes Wort folgt und Gott muss nicht hinterfragt werden. Das tut aber jeder freie Geist. Er hinterfragt das, was der Mensch eben "frömmelnd" glaubt. Ich denke, dass auch fromme Anthroposphen ihrem "Meister" in ähnlicher Weise kritiklos folgen. Nicht nur das Christentum ist ein Wettbewerbssystem. Ich möchte deine Defintion, ob das Wettbewerbssystem christlich ist, nicht in solchem Syntax aufzeigen. Denn einen Wettbewerb gab es in der Menschheitsgeschichte schon immer, also auch vor dem Christentum. Wettbewerb bedeutet ja Rivalität. Dabei kämpfen zwei oder mehrere um das selbe Ziel, um die selbe Beute. Da diese oft rar ist, muss einer den anderen ausstechen. Oder zwei kämpfen um die Vorherrschaft, die Grundursache jedes Krieges. Oder Gegner wollen sich im Vergleich profilieren. Diese Gründe liegen also in der menschlichen Natur. So wie es vollkommen menschlich ist, dass er in seinen ersten Monaten dem Drang zu Kaka und Pipi einfach natürlicherweise an Ort und Zeitpunkt nachgibt. Wie man aber ja nicht ableugnen kann, kann der Mensch lernen, seine natürlichen physischen Trieben zu kontrollieren! Nicht anders dürfte es mit psychischen "Trieben" oder Eigenarten sein, wie Egoismus, Lügen, Neid, Hass, Habgier oder Gewalt (die Gewalt geht immer von einer psychischen Funktion voraus, entweder durch Reflexe oder durch Wut, Zorn. verletzter Stolz, Überheblichkleit etc. Ghandi ist ein aktuelleres Beispiel dafür, dass der Mensch auch dieses angeborenen Auftreten diverser Gewaltursachen in der Psyche beherrschen kann. Wie das Kleinkind seinen Trieb, sich unmittelbar zu entleeren. Es dürfte keine weiteren Erklärungen nötig sein, dass der Mensch, um dies an der Wurzel auszumerzen, die Selbsterkenntnis sein muss! "Gefahr erkannt, Gefahr gebannt" trifft da zwar nur bedingt zu, denn als zweiter Schritt muss natürlich der Wille vorhanden sein, sie zu bannen. Nur zu erkennen, dass ich z.B. neidisch bin, ändert das nicht. Viele argumentieren hierbei sehr kindisch. Sie bezeichnen sich als mündigen Menschen, der selbst entscheidet, ob er in gewisser Weise vernünftig agiert. Sie argumentieren u.U. es sei Selbstkasteiung, sich selbst zu zähmen, natürliche Triebe zu unterdrücken. Kindisch, weil das eben aus einer noch unreifen Einsicht kommt: Sie sehen den Vorteil dabei nicht. Denn wie bei einem ungezügelten kindlichen Trotz sehen sie nur, dass sie sich anstrengen müssen, um "windelfrei" zu werden. Dass dem selben Kind aber eine total verschissene Umwelt erspart bleibt, weil es JEDER eben nicht tut, ist jenseits seiner Erkenntnisfähigkeit. Und um diese Erkenntnisfähigkeit dreht sich die Reifeentwicklung des Menschen. Genauso sehe ich es mit dem Wettbewerbssystem. Jeder sieht vordergründig zuerst mal die AUSSICHT auf Erfolg. Wer aber ebenso den Nachteil erkennt (jeder Wettbewerb hat Verlierer), weiß, dass sich Nachteile anhäufen. Es ist aus psychologischer, philosophischer, religiöser und spiritueller Sicht nicht den Begabungen des Menschen würdig, dabei im Stadium eines trotzigen, selbstbezogenen, engstirnigen und der Vernunft (noch) nicht mächtigen Kindes zu verharren. Die Evolution ist vielleicht noch nicht am Punkt dessen angelangt, was der relativ unbewusste aber sich selbst erhöhende Geist leichtfertig "Krone der Schöpfung" nennt und sich selbst meint. Bezeichnend hierfür ist die zu beobachtende Tatsachen, dass sich dieser Unvollkommenheit bewusste Menschen eher auf den Weg machen, "menschlicher" zu werden, als eben solche, die in gewisser Weise noch in archaischen, "vorsintflutlichen" Bewusstseinsebenen verharren. Dieses Verharren findet man in allen traditionellen Religionen. Leider ist es so, dass auch neuere Religion wie der Islam, der Protestantismus oder sämtlich sich neu orientierten christlichen Splitterkirchen eben auch dogmatisch agieren. Einer geistigen Evolution gegenüber vollkommen ablehnend. Denn das würde ansonsten ja bedeuten, dass sie hinterfragt werden müssen, genauso wie sie ihre "Abspaltung" von traditionellen Religionen mit hinterfragen deren Dogmen rechtfertigten. ;-)
FEHLER oben/ lese oben Kriegerer statt Kriege
Genauso wie alle anderen; ist halt eine Alternative Ausbildung..hatte auch welche im Abi, die waren ganz normal.
Häufig überdurchschnittlich erfolgreich.
Das Problem bei dieser Aussage ist: Es ist kaum möglich festzustellen, ob das jetzt wirklich an der Waldorfschule lag, oder an anderen Faktoren, die gleichzeitig zutreffen. Die meisten Waldorfschüler (es sei hier betont: Natürlich gibt es auch die Ausnahmen, auf die das nicht zutrifft) kommen aus akademischen Elternhäusern, mit Eltern, die sich sehr intensiv um ihre Kinder kümmern. Es kann gut sein, dass diese Kinder sich auf jeder anderen Schule ebenfalls überdurchschnittlich gut entwickelt hätten, und ebenso gute Voraussetzungen hätten für späteren Erfolg im Leben.
Mal mehr mal weniger als der Durchschnitt.
Gute Gedanken. Ja, es mag sein, dass sich Waldorfschüler eher nicht die Anleitungen mit Ellenbogen zu agieren abgeholt haben.
Man sollte dabei aber bedenken, dass auch das Christentum dies nicht in ihren Glaubenssätzen hat. Denn Leistungsdruck, Konkurenzdenken und egoistische Durchsetzungsfähigkeit bedeutet ja immer auch, sich über den anderen stellen zu wollen. Nicht, dass ich für Christentum oder für Anthroposophie hier Werbung machen möchte; Aber der einfache Mensch möchte nun mal stellvertretend für seine Belange einen "Führer", einen starken Chef.
Dass es auch anders geht beweist mitunter der Dalai Lama, der durchaus andere Qualitäten hat, als durchsetzungsgeile Menschen.
Ich denke, Waldorfschüler würden auch nie einen Krieg beginnen.