Wie diskutiert man mit exrem religiösen Menschen über wissenschaftl. Themen?
Hallo,
ich hatte letzens eine Diskussion mit mehreren muslimisch gläubigen Menschen über die Evolutionstheorie. Ich erkläre also den wissenschaftlichen Stand der Dinge und als Antwort bekomme ich "Du glaubst doch nicht wirklich an das Affenzeugs, der Mensch wurde von Allah geschaffen".
Ich frage also, wiso er das glaubt und bekomme die Antwort, es stünde ja im Koran.
Also sage ich, dass ein Mensch den Koran geschrieben hat, worauf mir entgegnet wurde, Allah habe den Menschen den Koran gebracht, damit sie sich an ihn halten können. Ich antworte, es könne aber ganuso ein Mensch gewesen sein, der behauptet, es sei Allah gewesen.
Darauf bekam ich nur ein "Wenn du meinst..."
Wie geht man so eine Diskussion an? Wenn man Argumente hat, werden diese irgendwie nur mit "Standartfloskeln" abgetan.
PS: Das hätte ganuaso gut ein Christ oder Jude sein können, nur in meinem Fall waren es eben Muslime. Not racist :)
Danke und Sorry für die lange Frage :)
40 Antworten
Es geht nicht.
Religiöse Menschen argumentieren logisch korrekt. Deswegen kannst du sie nicht widerlegen und auch nicht sinnvoll mit ihnen diskutieren. Wenn du von ihren Voraussetzungen ausgehst, dann ergibt alles was sie sagen einen Sinn. Der Unterschied zwischen ihnen und dir sind eben diese Voraussetzungen. Während du dich auf Beobachtung und Erfahrung verlässt, glauben sie an einen Schöpfer. So lange du ihnen das nicht ausreden kannst, habt ihr keine gemeinsame Ausgangsbasis und ihr könnt unmöglich vernünftig miteinander diskutieren.
Vielleicht wird es mit ein paar Beispielen deutlich:
Wenn zwei Menschen darüber diskutieren, ob man in allen deutschen Städten Tempo 30 einführen sollte oder nicht, dann haben im Grunde beide die selben Ziele: Weniger Verkehrsunfälle, weniger Abgase, besserer Verkehrsfluss, etc. Sie sind sich nur uneinig darüber, wie man das am besten erreicht. Unter diesen Voraussetzungen kann man vernünftig diskutieren, man kann Fakten vorlegen die den eigenen Standpunkt untermauern, u.s.w.
Wenn jetzt aber ein dritter dazukommt, der behauptet dass Verkehrsunfälle nicht schlimm sind, weil es eh zu viele Menschen gibt, dass der Klimawandel frei erfunden ist und dass ein guter Verkehrsfluss nur dazu führt, dass die Leute noch gehetzter unterwegs sind, dann kann man mit diesem dritten Teilnehmer einfach nicht diskutieren, weil eine gemeinsame Ausgangsbasis fehlt. Das ist vielleicht frustrierend, weil man ihn auch gerne überzeugen würde, aber unter diesen Voraussetzungen geht es nicht. Man müsste ihn erst dazu bringen, seine Zielsetzungen zu ändern, aber da wird es mit rationalen Argumenten meistens schwierig.
Fundamentalisten aller Coleur sind einfach nicht zu überzeugen, die wollen glauben und können zudem auch nicht anders.
Also laß sie.
Ich bin früher auch daran verzweifelt, heute lächel ich und gehe weiter - jedenfalls solange man mich nicht anfängt fundamentalistisch anzuquatschen und "überzeugen" zu wollen, da werde ich den sehr, sehr, sehr eklig.
Diskussionen setzen voraus, daß beide Seiten lernwillig und fähig sind und dies ist bei Fundamentalisten nun einmal nicht der Fall.
Eine Diskussion mit jemandem führne zu wollen, der nicht bereit ist, sich auf diese einzulassen, ist absilut sinnfrei, zwecklos und auch unmöglich (es kommt dabei nämlich keine Diskussion zustande).
Du musst dir die Frage stellen, was du von der Diskussion erwartest.
Soll am Ende dabei herauskommen: "Mensch, du hast Recht. So habe ich das noch nie betrachtet. Und ich glaube mein ganzes Leben lang an so einem Zeug und setze mein gesamtes Vertrauen und meine Hoffnung darauf, dabei ist es doch klar, dass das nicht sein kann."?
Also, mal ehrlich, bedarf es da noch weiterer Worte?
Dir muss klar sein, dass wenn man über Religion mit Religiösen spricht, wissenschaftlich angesätzte Maßstäbe keine Rolle spielen. Glaube bleibt Glaube.
Genauso habe ich mich schon oft gefragt, ob mir jemand glauben würde, wenn ich sagen würde, dass Jesus im Traum zu mir gesprochen hat, also mal angenommen, dass es sogar stimmt und mir - sagen wir - befohlen hat, das Armageddon einzuläuten (natürlich mit Gottes Hilfe). Ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich mir selber trauen würde.
Die Gläubigsten der Gläubigen würden mich einfach nur für einen Spinner halten.
In der Bibel hingegen glauben die Leute es sofort, wenn einer erzählt, dass er im Traum eine Eingebung von Gott bekommen hat.
Die Erfahrung habe ich auch schon oft gemacht und bezeichne daher Gläubige als einfach nur stur. Du als "wissenschaftlich" argumentierender Mensch würde sich ja schließlich auch von einer anderen Sicht der Dinge überzeugen lassen, wenn es sachlogisch ist. Aber mit Gläubigen macht das keinen Sinn. Die wollen sich gar nicht überzeugen lassen und wollen bei Ihrer Sicht bleiben. Ohne wenn und aber. Ich finde das sehr sehr traurig und frustrierend, weil es sinnlos ist. Ich meine, die Religionen enwickeln sich nicht fort und beharren auf etwas, was man durchaus infrage stellen kann.
Wenn du davon ausgehen würdest, dass Gott der allmächtige Schöpfer ist und alles erschaffen hat, dann würdest du dich auch nicht von der Ansicht abbringen lassen, dass er ebenfalls den Menschen erschaffen hat. Da können noch so gute Argumente kommen. Die Argumentation des Gläubigen ist formal logisch korrekt: Wenn Gott alles geschaffen hat, dann muss er zwangsläufig auch den Menschen geschaffen haben.
Das ist der Grund, wieso man an den Gläubigen verzweifelt. So lange man sie nicht dazu bringt, ihren Glauben abzulegen, kann man sie unmöglich von etwas überzeugen, das aus ihrer Sicht allen Gesetzen der Logik widerspricht.
Wenn du davon ausgehen würdest, dass Gott der allmächtige Schöpfer ist und alles erschaffen hat
Das glaube ich auch. Aber dazu muss ich keiner bestimmten Glaubensgemeinschaft angehören. Problematisch finde ich, dass in den Krichen jemand vorgibt, was man zu glauben hat und sich seines eigenen Verstandes nicht bedienen darf. Die meisten Gläubigen wollen nicht sehen, dass sie sich in einem Netz befinden und Ihnen Ihre Umwelt dan "Glauben" aufdrückt. Sich das einzugestehen wäre für mich jedenfalls mal ein Indiz zu zeigen, dass man selbst nachdenkt und nicht einfach irgendetwas nachplappert.
Ganz einfach... Es gibt für das ganze kein pro und kontra. Es gibt keinerlei Beweise für, oder gegen eine übernatürliche Macht die das alles erschaffen hat.
Auch mit der Evolutionstheroie kann das alles immer noch der Plan "Gottes" sein. Nur weil sich einige Religionen darauf festgeschossen haben das sie direkt von ihrem Gott erschaffen wurden, muss es ja nicht bedeuten das es auch so war, trotz der Existenz einer solchen Macht.
Religion und Wissenschaft lassen sich durchaus verbinden, nur einige Religionen schaffen diesen Sprung nicht.
Die Wissenschaft kann man auch als etwas betrachten, welches all das ergründet was von "Gott" erschaffen wurde, ohne dabei seinen Glauben zu verlieren.
Meine Meinung ist, wenn es ein "göttliches Wesen" gibt, dann hat es sich nicht mit dem Menschen an sich beschäftigt, sondern schuf ein Universum, in dem so etwas wie der Mensch entstehen kann, egal wie er seinen Weg zu einem "Gott" findet. Sei es durch die Vielzahl unserer Religionen, oder die Art und Weise der "Gottesanbetung" anderer Lebensformen auf Exoplaneten irgendwo im Weltall.
Es gibt für das ganze kein pro und kontra. Es gibt keinerlei Beweise für, oder gegen eine übernatürliche Macht die das alles erschaffen hat.
Natürlich, aber es ging um Wissenschaft, nicht um Religion.
Wie gesagt: Es ging nicht um Religion, sondern um Wissenschaft. Das bedeutet, es ist egal, ob es Beweise für oder gegen eine Gottheit gibt, weil es um dieses Thema nicht geht. Die Frage lautet ja:
Wie diskutiert man mit exrem religiösen Menschen über wissenschaftl. Themen?
Bravo! In einem Wust von teilweise sehr emotionalen Stellungnahmen endlich eine, die auf die eigentliche Ursache der Aussichtslosigkeit diesbezüglicher Diskussionsversuche hinweist.