Wie bremst man richtig mit Handbremsen am Fahrrad?
Hallo, ich habe mir letztens ein E-bike über ebay gekauft, allerdings ohne Rücktrittbremse, die ich seit eh und je gewohnt war. Weil das Rad so schön fährt, möchte ich es gern behalten, fühle mich aber mit den Handbremsen unsicher. Bis jetzt halte ich den Lenker mit Daumen und Zeigefinger fest, um mit den anderen Fingern die Bremse zu ziehen, wenn es erforderlich ist. Das geht eigentlich, aber problematisch wird es, wenn ich schalten muss und gleichzeitig den Arm als Blinker ausstrecken muss.
Wie macht Ihr das, die Ihr ohne Rücktritt fahrt?
Für eine Antwort bedanke ich mich.
Liebe Grüße
5 Antworten
Indem man es vorher, bevor man eine Notbremsung machen muss, übt.
Das Ziel, so schnell wie möglich zum stehen zu kommen, ohne ins Schleudern zu geraten oder mit dem Hinterrad zu weit abzuheben.
Der Weg. Erst mal die Bremsen einzeln probieren. Und den Sattel so tief gestellt, dass man die Füße gut auf den Boden bekommt. Die Arme beim Bremsen immer gestreckt auf dem Lenker abstützen.
Mit der Hinterradbremse wird man bei steigender Bremskraft bald an den Punkt kommen, wo das Hinterrad anfängt, zu rutschen, und meist seitlich auszubrechen. Das lässt sich in diesem Moment unter Kontrolle bringen, indem man wieder wesentlich weniger bremst, oder gar nicht mehr.
Die Vorderradbremse scheint die Gefahr zu bergen, dass man schnell über den Lenker absteigt. Wenn man aber nicht gerade auf einem Rennrad sitzt, 10cm über Lenkerhöhe, dauert es bis dahin doch erstaunlich lange.
Diesen Bereich, bis man das Gefühl hat, das Hinterrad würde sich vom Boden lösen, oder es gar tun, sollte man ausprobieren. Langsam steigernd, natürlich. Auch hier, wenn man die Bremse schnell wieder loslässt, kommt das Hinterrad wieder runter. Eine (hochwertige) exakt dosierbare Bremse erleichtert diese Übungen.
Es lohnt sich auf jeden Fall, wenn man in einem Schreckmoment, die heutigen, durchaus zugkräftigen Bremsen, weil geübt, kontrolliert bedienen kann.
Und nur die Hinterradbremse zu nutzen, bedeutet einen 3-4 mal längeren Bremsweg oder ungeübt, voll gebremst, ein seitlich wegrutschendes Hinterrad.
Bergab abbiegen, also gleichzeitig bremsen und Handzeichen geben, ist nicht so einfach. Wenn es nicht anders geht, musst du es nacheinander machen. Bremsen, Handzeichen, bremsen, Handzeichen...
Schalten sollte kein Problem sein. Du weißt doch vorher, wo du schalten willst.
Das geht problemlos, man muss nur etwas vorausschauender fahren.
Zunächst ist es wichtig, dass man primär mit dem Hinterrad bremst, sonst riskiert man den Abstieg über die Lenkerstange in Form eines Überschlags. Ansonsten muss man vor dem Abbiegevorgang rechtzeitig seine Geschwindigkeit verringern, so dass die Betätigung einer Bremse während des Handzeichens ausreichend ist, schalten kann man immer noch später (ist ja kein Auto, dass dann abgewürgt wird).
Ich halte den Lenker meistens auf beiden Seiten mit allen Fingern umklammert. Wenn die Situation Bremsbereitschaft erfordert, lege ich Zeig- und Mittelfinger locker auf den Bremshebel, halte die Lenkstange mit den anderen Fingern aber weiterhin fest.
Falls ich nur leicht bremsen muss, bremse ich immer nur mit dem Hinterrad.
Nimm zum bremsen bitte alle Finger ausser den Daumen. (Es sei denn du hast Zweifinger-Bremshebel, dann nutze Zeige- und Mittelfinger zum bremsen). Normalerweise reicht auch erst mal eine Bremse zu betätigen aus, dann kannst du mit der anderen Hand den Lenker festhalten.