Wie beurteilt ihr den Begriff "Gastarbeiter"?


18.02.2021, 23:35

Vielen lieben Dank für euer Engagement 😉🤗

12345571837  18.02.2021, 23:23

was maeinst du mit beurteilen und meinst du den bregriff slebst oder gastarbeiter als "beruf"

Anonym0425 
Beitragsersteller
 18.02.2021, 23:24

Ich meine den Begriff an sich

14 Antworten

In den 60er Jahren begann man Arbeiter aus dem Ausland nach Deutschland zu holen. Die Politiker waren so naiv, wirklich von Gastarbeitern auszugehen. Sie sollten für eine bestimmte Zeit bei und als Gäste leben und arbeiten und dann wieder in ihre Heimat zurückkehren.

Diese Gastarbeiter entpuppten sich aber mit der Zeit als Menschen, die Rechte und Bedürfnisse haben wie jeder andere auch. Man konnte sie nicht dazu zwingen, auf Familie, Frau und Kinder zu verzichten, außerdem machte es keinen Sinn, die eingearbeiteten Ausländer durch uneingearbeitete zu ersetzen und während der sich immer wiederholenden Einarbeitungsphase verstärkt Unfälle z.B. in Stahlwerken zu erleben mit Produktionsrückgängen.

Mit der Zeit wurden aus den Gastarbeitern, die bei uns bleiben durften, nach Einbürgerung Deutsche Mitbürger und leben nun schon seit einigen Generationen bei uns, ihre Kinder sind voll integriert und der Begriff Gastarbeiter entsprach dem Wunschdenken einiger ziemlich dummer Politiker, die mal wieder an der Realität vorbei ein in allen Konsequenzen mangelhaft durchdachtes, die Menschenrechte missachtendes Arbeiter-Beschaffungsprogramm geplant und beschlossen haben.

Grüße, Dalko


Anonym0425 
Beitragsersteller
 18.02.2021, 23:55

Super vielen Dank für die ausführliche Rückmeldung

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Die meisten damaligen "klassischen", auch als Solche bezeichnete Gastarbeiter waren fleißige Leute. Sie kamen nach Deutschland, weil sie zuhause, etwa in Italien, kaum Perspektiven hatten und von Deutschland auch gezielt angeworben sind. Der 10.000. Gastarbeiter, ich glaube ein Portugiese, erhielt ein Mofa als Geschenk.

Allerdings war es anders als mit den DDR-Vertragsarbeitern aus Vietnam oder Mosambik, die jwd in ihren Kasernen mehr hausten als wohnten - die Gastarbeiter in Deutschland (die meisten jedenfalls) wollten dabei sein, sich integrieren und waren auch bereit etwas dafür zu tun. Parallelgesellschaften gab es eher bei Muslimen, die jedoch von ihrem Naturell her oft sehr stolz sind und dahingehend nicht bereit, eine andere Gesellschaft und Religion als ihre als gleichwertig und gleichberechtigt anzuerkennen - arbeitsscheu waren aber auch sie nicht, ganz im Gegenteil.

Wenn es irgendwelche strafrechtlich relevanten Probleme gab, gingen sie oft übrigens nicht von den Gastarbeitern selbst aus, sondern meist eher von der Generation ihrer Kinder, die entweder hier geboren worden sind oder im Kindesalter nach Deutschland kamen, sich nicht angenommen fühlten oder tatsächlich durch das Raster fielen.

Der Begriff "Gastarbeiter" entsprach dem damaligen Sprachgebrauch und bezeichnete im Grunde genommen eine Person, die durch ein zeitlich befristetes Abkommen in einem anderen Land als "Gast" arbeiten durfte. Die meisten Gastarbeiter hatten anfangs auch nicht die Absicht, in Deutschland zu bleiben ... mein Opa wollte auch nicht bleiben, bis er aber meine Oma kennen gelernt hat und eine recht attraktive Anstellung bekam.

Dass viele sich integrierten, die deutsche Staatsbürgerschaft bekamen, Familien nachholten oder hier erst gründeten und sich in Deutschland eine Existenz aufbauten war anfangs wirklich nicht angedacht - es waren wie gesagt "Gäste", die dann aber Dauergäste und später Deutsche wurden und meist auch nicht mehr auffielen in der Gesellschaft - bereits in meiner Kindheit war es Usus, dass es auch türkischstämmige Mitschüler gibt, die gehörten einfach dazu. Im Jahre 1983 wollte man übrigens mit dem Rückkehrförderungsgesetz die damaligen Gastarbeiter zur Rückkehr in ihre Heimatländer erreichen, das funktionierte aber nicht. Die meisten waren hier schon zu sehr verwurzelt in Deutschland, ältere Gastarbeiter standen kurz vor der Rente - manche sind als Rentner zurück in die Heimat, vor allem nach Italien.

Heute würde man "Arbeitsmigranten" dazu sagen - ein Beispiel dafür sind Polen oder Bewohner des Baltikums, die in Deutschland vorübergehend arbeiten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich möchte mal behaupten, dass dieser Begriff doch eigentlich tot ist. Der kommt wohl noch eher aus den 60er/70er Jahren, in denen der 10 000. "Gastarbeiter" noch mit einem Mofa begrüßt wurde.

Heute redet doch keiner mehr von Gastarbeitern. Heute ist/sind es doch nach wie vor sprachgebräuchlich "der/die Ausländer". Da gibt es die eine Seite, die mit ihnen gut leben können und dann die andere Seite, die Angst vor ihnen haben, die sie kriminell und gefährlich für unser Land finden und die unser Land einnehmen wollen.

Dann gibt es die, die ständig neue umschreibende Begriffe erfinden wollen, um die klassischen Begriffe wie Ausländer, Asylanten, Einwanderer usw. abzuschaffen. Damit schaffen sie mehr Ärger als dass sie ihn damit mindern.

Leider werden heute Probleme geschaffen, die keine sind und noch nie waren. Ich hatte einen Klassenkameraden der Afrikaner war. War er in meinem Elternhaus zu Besuch, weil wir zusammen spielten oder für die Schule etwas machten und meine Mutter fragte, wer alles Negerküsse haben möchte, meldete auch er sich und sagte, dass er die wahnsinnig gerne esse. Weder ich noch einer meiner Freunde hatte nun das Gefühl, dass wir gleich in den Kopf unseres Mitschülers beißen oder ihn verschlingen und vernichten. Keiner von uns mit 13, 14 oder 15 Jahren hatte dabei einen bösen Gedanken.

Nächsten Tag saßen wir mit ihm friedlich im Klassenzimmer, lernten, lachten mit ihm, machten mit ihm als Mitspieler Mannschaftsspiele im Sportunterricht und standen auch mit ihm danach nackt unter der Dusche. Trafen wir uns nachmittags, holten wir ihn genauso dazu, weil er ein toller Freund war.

Negro heißt nun einmal schwarz. Darum ist (und wird) 'Neger' für mich nie ein Schimpfwort (sein). Die Variante mit dem "i" anstelle des "e" und einem "g" mehr in der Mitte ist für mich hingegen ein Schimpfwort, weil das auch aus der Sklaverei kommt.


Man kommt für eine bestimmte, begrenzte Zeit in ein anderes Land oder in eine andere Stadt und arbeitet dort 🤷‍♀️

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Schulische und normale Ausbildung + an der Uni gearbeitet

ein arbeiter aus dem ausland, der für eine saison nach z.b. deutschland kommt und die arbeit macht die keiner machen will für eine schlechte bezahlung