Wie berechnet man hier die Zuleitung?

3 Antworten

Wenn ich das jetzt richtig auf dem Schirm habe, dann rechne ich mit 16A Drehstrom, oder nicht? Wenn die 16A CEE dazu komen insgesamt also 32A für die zuleitung. Für die Wege zu den Steckdosen dann 16A 2 adrig, logisch.

In Bezug auf deine Antwort auf mein Kommentar einer anderen Antwort schreibe ich mal eine eigene...

Wenn eine 5pol CEE 16A getrennt von drei getrennten SchuKo-Stromkreisen mit je 16A betrieben werden soll, richtet sich die Nennbelastbarkeit der Zuleitung entsprechend nach 32A Gesamtlast pro Außenleiter. Dabei ist zu beachten, dass jede Steckdose auf eine eigene Phase gelegt wird, damit diese auch symetrisch auf die Drehstromzuleitung aufgeteilt werden und jede Phase mit max 32A gleichmäßg belastet würde. Dabei gilt, dass die Zuleitung eine eigene 32A-Absicherung in der abgehenden Verteilung bekommt und vor Ort die Aufteilung auf die 5pol CEE und die drei SchuKo-Stromkreise jeweils noch mal mit 16A zusätzlich abgesichert werden. Ebenso müssen diese neuen Stromkreise unter Einhaltung der VDE nach aktuellem Stand errichtet werden. Sprich, sie müssen im Querschnitt nicht nur für 32A in der Zuleitung und 16A zu den Endstromkreisen ausgelegt werden, sondern auch gemäß der VDE unter EInhaltung der 3% zul Spannungsfall bei Nennlast, es muss ein RCD mind Typ A vorgesehen werden, es muss die Schleifen- und Netzimpedanz eingehalten werden, dass die jeweiligen vorgelagerten Schutzorgane auch innerhalb der Sollzeit entsprechend der Netzform eingehalten werden (TN-Netze haben andere Forderungen an Abschaltzeiten wie TT-Netze).

Die Verlegeart muss in die Querschnittsberechnung zur thermischen Grenzlast mit eingerechnet werden... Alles natürlich in Bezug auf die Leitungslänge, da diese durch den Leitungswiderstand das Maß der DInge für viele dieser Berechnungen ist, nur die thermische Auslegung (Verlegeart und max Belastung) unterliegen nicht der Leitungslänge. Alle anderen Umstände unterliegen der Leistungslänge. Bedeutet, wenn rechnerisch ein 4mm² für 32A Nennstrom ausreicht, kann durch die anderen Bedingungen trotzdem ggf sogar 10mm² oder mehr erforderlich werden, wenn die Leitung entsprechend lang ist.

Deshalb muss eine Fachkraft in die Installation eingebinden werden. Zudem ist eine Endabnahme inkl Prüfprotokoll pflicht. Auch aus Versicherungstechnischen Gründen.

Das ganze solltest Du deinem Bekannten wärmstens ans Herz legen, auf welch dünnes Eis er sich begibt und welche rechtlichen Folgen im Schadensfall für Ihn im Raum stehen. Sachschadensübernahme finanziell, bei Personenschaden ggf sogar mit Gefängnis, wenn man ihm entsprechende fahrlässigkeit oder sogar grobe fahrlässigkeit nachweist.


Moped85 
Beitragsersteller
 17.02.2024, 10:58
es muss die Schleifen- und Netzimpedanz eingehalten werden, dass die jeweiligen vorgelagerten Schutzorgane auch innerhalb der Sollzeit entsprechend der Netzform eingehalten werden (TN-Netze haben andere Forderungen an Abschaltzeiten wie TT-Netze).

Kann man das eigentlich vorher berechnen? Kenne das nur zu messen. Müsste man ja theoretisch Werte vom Versorger haben um eine Impedanz vernünftig berechnen zu können.

Soweit ich weiß, darf es auch eine Fachkraft nicht, wenn sie nicht in einem im Versorger Gebiet gemeldeten Betrieb arbeitet. Stimmt das so? Demnach dürfte z.B. ein Industrieelektriker da auch nicht ran.

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RareDevil  17.02.2024, 11:08
@Moped85

Zuerst einmal, es darf hinter dem Zähler jeder Elektriker. Bis einschl Zähler muss es eine konzessionierte Fachkraft sein.

Der Betreiber kann es auch eher nur schätzen bzw berechnen, wenn er einen Referenzwert hat. Die Fachkraft misst an der HV bzw der abgehenden UV und berechnet darauf aufbauend. Hinterher wird noch mal geprüft.

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Moped85 
Beitragsersteller
 17.02.2024, 11:16
@RareDevil

Vllt. denke ich grad zu theopretisch: Braucht man für die Schleifenimpedanzmessung dann nicht auch die Blindleistungswerte der Leitungen und geht in die Komplexe Rechnung? Das lernt Otto normal Elektriker doch nicht. Oder wird in der Praxis nur von Ohmschen Leitern ausgegangen?

Zuerst einmal, es darf hinter dem Zähler jeder Elektriker.

Oh, interissant. Habe einen Lichtschalter, in meiner Mietwohnung, lieber von einer Firma neu machen lassen, weil ich nicht sicher war ob ich das rechtlich darf :D

also demnach würde ich das wohl dürfen. Nur aus mangel an Praxiserfahrung, in dem Bereich, würd eich das lieber lassen.

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Wenn du bspw. 5 Verbraucher mit 10 A Laststrom auf Phase L1 hast (weil du bspw. 5 Steckdosen über L1 laufen lässt), dann wird diese Phase mit 50 A belastet.

Wenn du aber zwei dieser Verbraucher auf L1 und die restlichen drei auf L2 hast, dann wird L1 mit 20 A und L2 mit 30 A belastet.

Ein dreipoliger LSS mit 16 A Bemessungsstrom bedeutet nicht, dass er einen Bemessungsstrom von 3x16 A = 48 A oder Wurzel(3)x16 A hat,
sondern pro Phase für eben 16 A als Leiterstrom bemessen ist.

Angenommen (zu Vereinfachungszwecken) der LSS würde bei 17 A sofort auslösen.

L1 seit mit 10 A und L2 mit 13 A und L3 mit 8 A belastet. Gäbe es eine Auslösung? -> Nein.

Nun sei L1 und L2 mit 0 A, L3 hingegen mit 17 A belastet. Gäbe es eine Auslösung?
-> Ja, und das auf allen Phasen, weil der LSS mechanisch einfach alle Phasen mittrennt, auch wenn die restlichen Phasen nichts zur Auslösung beigetragen haben.

Die Berechnung mit Wurzel(3) in der Sternschaltung bezieht sich auf die Leiter-Leiter-Spannung. Der Leiterstrom hingegen ist hier zugleich auch der Strangstrom.


Moped85 
Beitragsersteller
 17.02.2024, 10:15

Danke.

Dachte mir auch das ein dreipoliger LS pro Phase ausgewiesen ist, und nicht insgesamt. Jemand der von Berufswegen deutlich mehr Erfahrung hat, als ich, sagte mir das er insgesamt 16A hat. Das hat mich erstmal völlig verwirrt. Dachte er müsste es wissen.

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Jede einzelne Phase ist, bei entsprechendem Leiterquerschnitt und wiederum entsprechender Absicherung mit 16 Ampere belastbar.

Der dreipolige Leitungsschutzschalter ist nichts anderes als drei einzelne, die Kipphebel sind mechanisch verbunden und wenn eine Phase überlastet ist oder Kurzschluss hat, werden die beiden anderen Phasen mit abgeschaltet. Die Stromangabe gilt also je Phase.


Moped85 
Beitragsersteller
 16.02.2024, 19:44

Ja dacht ichs mir doch. Hat mich heute einer ziemlich durcheinander gebracht, als er meinte das der dreipolige 16A insgesamt hat.

Demnach zieht eine Drehstromsteckdose mit 16A auch 16A pro Phase, nicht insgesamt.

Und wenn man an jede Phase noch ne Schuko Dose hängt, kann man mit 32A rechnen. Stimmst du soweit zu?

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Moped85 
Beitragsersteller
 16.02.2024, 19:49
@SuperKuhnibert4

Aber nicht gleichzeit oder? Kannst ja nicht aus den ormlane Steckdosen 16A ziehen plus die 16A vom Drehstrom.

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SuperKuhnibert4  16.02.2024, 19:52
@Moped85

Richtig, das was bei CEE-Steckdose und Schuko-Steckdose an der gleichen Phase hängt, addiert sich. Es gehen dort nur maximal 16 Ampere insgesamt pro Phase.

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Moped85 
Beitragsersteller
 16.02.2024, 19:53
@SuperKuhnibert4

Wenn man sie also gleichzeitig betreiben wollen würde, müsste man von 32A ausgehen.

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SuperKuhnibert4  16.02.2024, 19:56
@Moped85

Wenn man beide Steckdosen voll belasten will, also mit 16 A, dann muss man sie einzeln absichern und auch muss die Zuleitung entsprechend gewählt werden. Da spielt die Leitungslänge, Verlegeart etc. eine große Rolle.

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Moped85 
Beitragsersteller
 16.02.2024, 19:58
@SuperKuhnibert4

Ja na klar. Nur der gesamtsotrom wäre dann 32A auf dessen Basis man die Zuleitung wählt. Zur Unterverteilung wo man dann die Leitungsscgutzschalter einbaut. Ob das so Praktkabel wäre, ist was anderes.

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RareDevil  17.02.2024, 09:16
@Moped85
Zur Unterverteilung wo man dann die Leitungsscgutzschalter einbaut.

Aber nur den LSS der Zuleitung. Nachgeschaltet muss für die STeckdose zwingend ein 16A LSS folgen, um die Steckdose vor Überlast zu schützen!

Ich hoffe, du fragst das für das Grundverständnis in der Ausbildung und nicht, um selbst irgendwas in dieser Art zu installieren. Da kommen zahlreiche zusätzliche Variablen, die man mit berechnen muss. Nicht nur der Gesamtstrom...

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Moped85 
Beitragsersteller
 17.02.2024, 10:17
@RareDevil

Sagen wir so: Es gibt da jemanden der zuahuse was installieren will. Ich habe ihn gesagt das er das nicht darf und mehr kann ich nicht tun.

Ich bin zwar theoretisch vom Fach, bin aber in einer anderen Richtung gelandet und habe dahingehend auch keine Praxiserfahrung. Deshalb hat es mich interessiert, wie wohl, was wäre wenn. Und da er es soweiso nicht lassen wird, wollte ich wenigstens mal gucken ob er damit nicht gleich die Bude abfackelt.

Ich stand halt dahingegend auf dem Schlauch, das ich nicht sicher war, wie ich die 3 LS der Steckdosen mit in die Rechnung einbeziehe. Wenn ich das jetzt richtig auf dem Schirm habe, dann rechne ich mit 16A Drehstrom, oder nicht? Wenn die 16A CEE dazu komen insgesamt also 32A für die zuleitung. Für die Wege zu den Steckdosen dann 16A 2 adrig, logisch.

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