Wie anspruchsvoll ist eine 8,5h Autofahrt?
Hallo zusammen,
ich plane eine Reise und am einfachsten wäre es, mit dem Auto zu fahren. Laut Google Maps beträgt die Fahrzeit 8,5h.
Ich wäre die einzige Fahrerin - ein Fahrerwechsel ist nicht möglich. Im Alltag fahre ich zwar regelmäßig Auto, aber nur 1-2 Mal pro Woche etwas Autobahn. Grundsätzlich habe ich aber kein Problem mit Autobahnen. Lange Strecken kann ich nur leider sehr schwer einschätzen. Vor ein paar Jahren bin ich etwa 2,5h am Stück gefahren (Autobahn) und war nicht sonderlich erschöpft.
Hat jemand Erfahrung mit einer ähnlich langen Strecke, die er/sie alleine gefahren ist? Ist es machbar für jemanden, der nicht regelmäßig auf Autobahnen fährt/Langstrecken fährt? Mir ist bewusst, dass eure Erfahrung nicht zwingend auf mich zutreffen muss und dass eine solche Einschätzung auch von verschiedenen Faktoren abhängt.
Daher falls es wichtig ist: Ich bin Mitte 20 und habe meinen Führerschein schon ein paar Jahre. Auch ohne Koffein etc. kann ich mich in der Regel gut über einen längeren Zeitraum konzentrieren.
Vielen Dank für alle eure Erfahrungen!
6 Antworten
Für mich ist das kein Problem. Ich fahre hin und wieder auch längere Strecken und mache, zugegeben, meist zu wenig Pausen. Die sollte man aber unbedingt machen. Sehe ich auch ein. Wenn, dann mache ich die auch immer NICHT auf einer Autobahnraststätte, sondern fahre irgendwo in ein Dorf oder eine Stadt: Spaziergang, Kaffee, was essen ... Dann geht es weiter.
Und: Beim geringsten Anzeichen von Müdigkeit - Fenster auf und an der nächsten Ausfahrt runter.
600km in etwas über 6 Stunden war das Maximum, was ich bisher allein am Stück durchgefahren bin. Und danach war ich echt einfach nur noch platt...
Deshalb ziehe ich persönlich die Grenze bei ca. 400km pro Tag, mit mindestens einer Kaffeepause unterwegs. Bei deutlich längeren Strecken plane ich lieber mit einem Zwischenstopp inklusive Übernachtung, wenn kein Fahrerwechsel möglich ist.
Ja, hier werden sicherlich gleich einige Menschen um die Ecke kommen, die von ihren 1000km am Stück auf 'ner halben Pobacke berichten. Mag sein, dass manche das echt gut hinbekommen. Ich glaube allerdings, dass das oft vor allem massive, gefährliche Selbstüberschätzung ist...
Ich mein, selbst für LKW-Fahrer - und somit Menschen, die beruflich lange Strecken fahren - gilt, dass sie pro 4,5 Stunden 45 Minuten Pause machen müssen und maximal 9 Stunden pro Tag fahren dürfen, dann muss eine Ruhepause von 11, mindestens 9, Stunden erfolgen.
Normal viel / täglich, gern und mittlerweile seit 22 Jahren, was sich mit so ca. 15.000 Kilometern pro Jahr auf rund 330.000 Kilometer Fahrerfahrung summiert. Da mein Mann nicht fährt, übernehme ich auch ausnahmslos alle längeren Strecken.
Konzentrieren kann ich mich ebenfalls ziemlich gut, lang und sowohl auf komplizierte Themen, als auch eher monotones Abarbeiten gleichartiger Prozesse, unter anderem in meinem Job als Einzelkämpferin in der Personalabteilung eines Vereins mit 200 Mitarbeitenden ;).
Ich bin also keineswegs irgendwie eine unerfahrene, unsichere oder ungeübte Fahrerin. Aber ich mache mir nach wie vor bewusst, dass ich mit dem Führen eines Fahrzeugs Verantwortung trage, da diese Tonne stark beschleunigtes Blech nun mal für mich, meine Mitfahrenden und auch andere Teilnehmende am Verkehr eine potentiell tödliche Waffe ist. Deshalb eben klare, realistische Grenzen ohne Selbstüberschätzung und nicht bis kurz vor Umfallen "durchziehen", sondern im Zweifel lieber ein paar Euro und ein paar Stunden Zeit für 'ne Mütze Schlaf mehr einplanen :).
Vielen Dank! Bisher tendiere ich tatsächlich auch zu einem Zwischenstopp. Einfach, weil ich mich noch nicht so gut einschätzen kann auf längeren Strecken.
Verstehe dich also sehr gut. Auch mit der Tatsache, dass das Auto eine potentielle Waffe ist! Auch wenn ich mittlerweile gerne fahre, habe ich als Angstfahrerin gestartet. Und diese Tatsache will ich auch nicht ganz außer acht lassen.
Dann plane mit Zwischenstopp! Gerade wenn man nicht "bis Anschlag" fährt, sondern noch recht frisch am Zwischenhalt ankommt, kann der sogar eine richtig schöne, spannende Sache sein, weil man dort ja durchaus noch was unternehmen kann an dem Tag :). Schau doch einfach mal, was so ungefähr auf der Hälfte der Strecke liegt und bastel da was Feines draus :).
Ich finde das hängt stark von der Strecke und den Mitfahrern ab.
Mit einem dauerhaft nörgelndem Kleinkind oder total aufgedrehten betrunkenen MItfahrern sind selbst 2h schon sehr nervenaufreibend.
Während es sich mit "guten" Mitfahrern auch ohne Probleme 6h entspannt fahren lässt. Sogar meiner Meinung nach noch etwas besser als alleine, einfach weil man nicht nur seinen Gedanken nachängt oder Musik/Podcasts hört, sondern auch richtige Gespräche führen kann.
Autobahnen mögen manche ja nicht, ich mag es, ebenso wie Landstraße, Stadtverkehr und Stau nerven mich hingegen sehr. Andere finden wiederum Stadtverkehr angenehm und kommen mit der Langeweile auf langen Landstraßen oder langen Autobahnfahrten nicht gut klar.
Ich kann gut längere Zeit konzentriert sein, egal ob beim Autofahren oder anderen Dingen, daher ist es schon erschöpfend so lange zu fahren, aber ich bin trotzdem bis zum Ende konzentriert und danach nicht komplett am Ende. Bei manch anderen bekommen man hingegen nach einigen Stunden schon Angst, dass man die Fahrt nicht überlebt, weil deren Aufmerksamkeit und Reaktion extrem nachlässt. Und für die ist dann in der Regel nach so einer Fahrt der Tag auch gelaufen, ggf. sogar der Folgetag.
Man merkt schön, dass 5h anstrengender sind als 3h und je länger es wird, desto mehr schlaucht es mit der Zeit. Von 3 auf 5h ist also weniger anstrengend, als von 5 auf 7h.
Ich bin schon solche Strecken gefahren und war danach nicht komplett fertig, selbst wenn die geplante viel kürzer war und es an Stau (bzw. schlimmer stockendem Verkehr) lag. Aber wenn ich kann, habe ich gerne die Möglichkeit des Fahrerwechsels, selbst wenn ich es am Ende nicht nutze.
Ich fahre nicht oft Auto, im Alltag bin ich mit dem ÖPNV unterwegs, wenn dann aber meist direkt mehrere Stunden da in den Urlaub.
Also, da du nach persönlichen Erfahrungen fragst, hier meine Reise in die Niederlande letztes Jahr.
Vor mir stand eine Autofahrt von ca. 6 Stunden. Ich bin frisch 18 geworden, hatte aber schon BF17 und bin oft mit meinen Eltern gefahren.
Ich fahre gerne Auto und habe mich sehr gefreut das erste mal mit meiner Freundin in den Urlaub zu fahren, weswegen die Zeit recht schnell vorbei ging. Wir haben eine große und 2 bis 3 kleinere Pausen gemacht, das ging echt fit.
Also ich denke, dass es darauf ankommt, ob du Spaß am Autofahren hast und ob du dich auf dein Ziel freust.
Wenn du sagst dass du auch schon 2,5 Stunden gefahren bist und nicht erschöpft warst, solltest du es mit ein paar kleinen Pausen zwischendurch schaffen :)
Vielen Dank! Bist du die Strecke auch allein gefahren oder habt ihr euch abwechseln können?
Eher wenig anspruchsvoll, aber vielmehr anstrengend.
Aus Liebe fuhr ich in ca. Deinem Alter mehrfach von Wien nach Kleve und retour.
1.069 km pro Strecke (fast alles Autobahn) sind mir immer noch in guter Erinnerung.
Damals hatte ich noch einen stinknormalen Opel mit 115 PS und 4 Zylindern.
Mit dieser Fernbeziehung (sie lebte bis zur ihrer Scheidung in Wien) war es dann irgendwann mal aus.
Heutzutage fahre ich einen V12 mit 400 PS - ein richtiges Langstreckenfahrzeug. Aber damit nach Kleve zu fahren, würde mir nicht mehr in den Sinn kommen.
Vielen Dank für deine Einschätzung. Dass meine Strecke (750km) nicht leicht wird ist mir bewusst. Deshalb frage ich ja auch nach euren Erfahrungen/Einschätzungen.
Darf ich fragen, wie du dich allgemein als Fahrerin einschätzt? Fährst du viel/wenig, gerne/nicht so gern? Wie ist grundsätzlich deine Konzentration auch bei anderen Dingen/Aufgaben?