Weshalb ist der gerodete Regenwaldboden nicht fruchtbar?

2 Antworten

Die Nährstoffe sind durch die dort vorherrschenden starken ganzjährigen Regenfälle (heißt ja auch "Regenwald") ausgewaschen. Die Böden bestehen fast ausschließlich aus unfruchtbaren Roterden und haben nur 2-Schicht-Tonmineralien, die keine Nährstoffe speichern können (v.a. Kaolinit). Der Wald lebte "aus sich heraus" in einem geschlossenen Nährstoffkreislauf. Wenn der unterbrochen wird, kann man dort nichts auf Dauer anbauen. Es entwickeln sich nur harte anspruchslose Gräser.

Der Regenwald lebt "von der Hand in den Mund", will sagen, die Nährstoffe dringen nicht in den Boden ein, sondern zirkulieren oberhalb des Bodens von der Humusschicht zurück in die Pflanzen. Der Boden selber ist durch den Regen komplett ausgelaugt und zementiert (Lateritboden). Wird der Regenwald in großem Stil gerodet, verkümmert die Humusschicht schnell und es bleibt nichts als kahler, unfruchtbarer Laterit-Boden übrig.

Nur traditionell betriebene Brandrodung kann im Regenwald auf Dauer überleben. Die so lebenden Bauern müssen alle jahre aufs Neue Urwald brandroden, denn die Nährstoffe der Asche halten nicht lang vor. Kleine brandgerodete Flächen kann der Regenwald noch schließen. Große Rodungsflächen bedeuten hingegen das Aus.