Weshalb gibt es keine Katzensteuer?
Je nach dem wo ich wohne, zahle ich, von Ausnahmen abgesehen, eine Steuer für meinen Hund. Die Katze ist das häufigste Haustier in Deutschland. Weshalb wird dafür keine Steuer erhoben? Diese muss ja nicht so hoch sein wie für einen Hund, aber eine kleine Abgabe, z.B. 10 Euro im Jahr oder 1 Euro/Monat ist eine kleine Summe, die aber insgesamt beachtliche Zusatzeinnahmen für die Gemeinden und Städte bringen kann.
Es konnte mir auch noch niemand erklären, weshalb es eine Hundesteuer, aber keine Katzensteuer gibt.
3 Antworten
Analog zur Hundesteuer wird in Deutschland gelegentlich über die Einführung einer kommunalen Katzensteuer diskutiert. Bislang hat sich jedoch keine Gemeinde gefunden, die sie beschließt - aus guten Gründen.
2017 intensivierte sich die Diskussion für kurze Zeit. Ausgangspunkt war ein Kommentar von Jörg Albrecht in der FAZ, der eine Besteuerung von Katzen forderte.[1] Dadurch sah sich der Deutsche Städte- und Gemeindebund veranlasst, eine Position zum Thema zu veröffentlichen.[2] Sein Fazit: Eine Katzensteuer wäre grundsätzlich zulässig, jedoch kaum administrierbar und brächte einen immensen Verwaltungsaufwand mit sich. Darüber hinaus wäre mit einem vermehrten Aussetzen von Katzen zu rechnen.[3]
Das wohl durchschlagendste Argument gegen eine Katzensteuer ist, dass Katzen - anders als Hunde - meist allein unterwegs sind und damit nicht unmittelbar einem Haushalt zugeordnet werden können. Sie zu erfassen bzw. die Anmeldungen zu kontrollieren würde das Betreten von Wohnungen erfordern, was nicht nur in Bezug auf Grundrechte problematisch wäre, sondern auch einen unverhältnismäßig hohen Aufwand bedeuten würde. Dies gilt übrigens ebenso für andere Haustiere, die überwiegend im Haus gehalten werden (Vögel, Reptilien, Insekten etc.), deren Besteuerung ebenfalls gelegentlich diskutiert wird.
Ein Argument, was für die Katzensteuer sprechen würde ist, dass Katzen Vögel und Kleintiere töten und somit einen großen ökologischen Fußabdruck hinterlassen.[4]
Quelle: https://kommunalwiki.boell.de/index.php/Katzensteuer
Das frage ich mich auch oft, selbiges gilt für Pferdehalter. Viele argumentieren ja damit, dass man den Hundehaltern die Kacke hinterher räumen muss. Ich habe immer Tütchen dabei, sollte selbstverständlich sein. Allerdings kenne ich keinen Pferdehalter, der die Äpfel vom Weg sammelt. Mein Hund würde nie mitten auf dem Weg sein Geschäft verrichten.
Ich denke, dass man damit auch die Zahl der Hunde etwas eindämmen will... je nach Gemeinde schrecken die Steuern durchaus ab.
Historisch gesehen sind Hunde als Haustier ein Luxus, Katzen waren immer Nutztiere. Deswegen wurde auf Nicht-Arbeitshunde eine Steuer erhoben. Im Sinne von "wer sich den Luxus eines Schoßhündchens leisten kann, kann sich auch ne Steuer leisten".
Und das hat halt nie jemand geändert und offenbar auch nie jemand ändern wollen.
Richtig. Die Sektsteuer finanziert auch schon länger nicht mehr die kaiserliche Kriegsflotte.