Werk von Künstler*in trennen?
Hi!
Ich weiß nicht wie ich vorgehen soll. Es gibt viele Künstler*innen welche unfassbare Leistungen erbracht haben, allerdings auch schwere Vorwürfe mit sich tragen. Das bekannteste Beispiel ist wohl Michael Jackson. Darf man sein Werk von ihm trennen und damit auch von seinen Kinder-Missbrauchsvorwürfen? Oder sollte man alles was er je geschaffen hat komplett boykottieren? Oder J.K. Rowling: Ich vertrete ihre transphoben Ansichten in keiner Weise, bin aber großer Harry Potter-Fan. Jonny Depp: ein herausragender Schauspieler, doch auch er steht durch Missbrauchsvorwürfe in der Kritik.
Also wie würdet ihr das handhaben? Würdet ihr komplett auf das Geschaffene Verzichten um zu zeigen das der*die Künster*in falsch vorgeht/vorgegangen ist? Oder meint ihr das ist zu trennen vom Werk und solange man die Person an sich nicht supportet ist das kein Problem. Nicht zu vergessen ist ja auch, dass die*der Künstler*in davon profitiert, dass ihr seine*ihre Werke liest, hört oder seht.
Ich möchte auch bitte keine Diskussion darüber führen ob die Vorwürfe an die Künstler*innen nun stimmen oder nicht. Ich glaub das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Danke im Vorraus!
Das Ergebnis basiert auf 9 Abstimmungen
4 Antworten
![](https://images.gutefrage.net/media/user/darkarth1/1608835833519_nmmslarge__0_0_300_300_9a4334409e63f908baa4b0bff88a688f.jpg?v=1608835834000)
Das muss jeder mit sich selbst ausmachen dürfen. Es geht ja auch darum, was dem Künstler konkret vorgeworfen wird und inwieweit dass noch mit seiner Musik zusammenpasst oder vllt auch einzelnen Produkten zusammenpasst. Beziehungsweise, wie wichtig einem die Person dann auch selbst für sein eigenes Selbstbild ist.
Gibt Musik, die hör ich nur wegen der Musik. Gibt Musik, die hör ich auch wegen dem Künstler.
Und jemanden, der nur eine unbequeme Meinung hat ist sicherlich auch einfacher zu akzeptieren, als jemand, der wegen schwerst kriminellen Handlungen verurteilt wird.
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Unbedingt.
So schwer das auch sein mag. Man kann sich nur schwer und mit reinem Gewissen eine Zeichnung von Hitler ins Wohnzimmer hängen, wenn man nicht ausschliesslich ein Kunsthistoriker ist.
Man kann auch nicht The Smiths hören, ohne Morrissey zu bereichern. Kann man natürlich machen, wenn man dafür sorgen möchte, dass ein rassistisches Ärschlöch Geld von einem bekommt.
Man muss trennen.
★
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/9_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Hmm ja. Hitler ist nochmal was anderes, aber ich glaube du hast recht. Es ist nur schade auf so etwas schönes verzichten zu müssen.
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/10_nmmslarge.png?v=1551279448000)
das beschränkt sich bei weitem nicht nur auf Künstler!
es ist einfach nicht Aufgabe des Einzelnen, andere für deren Weltanschauung oder Taten zu bestrafen und/oder in ihrer beruflichen oder sozialen Existenz zu bedrohen/vernichten.
Bei Straftätern ist die Bestrafung Aufgabe der Gerichte, und bei weltanschaulichen Diskrepanzen hat das überhaupt zu unterbleiben, will man nicht die Meinungsfreiheit zu Grabe tragen.
Ja, man kann zwar selbst für sich die Konsequenzen ziehen, aber eine "Mobilmachung", jemandes Produkte/Dienstleistungen nicht zu kaufen, weil derjenige eine Weltsicht vertritt, die einem nicht genehm ist, geht zu weit, ist reine Hetze: ein "kauft nicht bei Juden" hatten wir schon mal, und jeder weiß wohin das führte.
also diese ganze Propaganda der sogenannten "Woken", die in Wirklichkeit nichts andres sind als selbstgerechte Hetzer, die glauben, andre maßregeln und ohne Gerichtsurteil bestrafen zu können, gehört gesetzlich unterbunden, denn sonst ist es mit der Meinungsfreiheit bald vorbei.
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/10_nmmslarge.png?v=1551279448000)
die Übergänge sind sehr fließend - und derzeit fließen sie massiv in Richtung Hetze, samt rechtfertigendem ideologischem Überbau der "Wokeness"
![](https://images.gutefrage.net/media/user/UranUtan1337/1641971936256_nmmslarge__0_0_750_749_11955909c5ec49ebb665c976e9c3a80c.jpg?v=1641971936000)
Heyyyy,
da nicht feststeht, ob diese Künstler*Innen wirklich diese Taten begangen haben, würde ich die Werke von den Künstler*Innen separieren.
Sollte der Staat jedoch Beweise gegen die Personen haben und diese der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen, so würde dieser die Werke mit "In den Abgrund reißen."
LG UranUtan
Dein Kommentar könnte zu Irritation führen. Ich glaube das Beispiel mit dem ,,kauft nicht bei Juden ein“ ist sehr falsch. Ich rede von einer persönlichen Entscheidung auf das Werk einer einzigen Person zu verzichten. Völlig davon abgesehen woher er*sie stammt, welche Religion sie*er angehört oder wie er*sie aussieht. Das hat in dem Sinne überhaupt nichts mit Hetze zu tun. Das ist kein Mobilmachung oder Propaganda. Ich habe ganz neutral nach eurem Empfinden gefragt :)