Ist J.K. Rowling Transfeindlich?


16.01.2024, 04:11

Seit dem Spiel Hogwarts Legacy bin ich auf die Debatte rund um J.K. Rowling & den Vorwürfen zu Transfeindlichkeit gestoßen. Ich persönlich konnte bisher keine wirklich Transfeindliche Äußerung feststellen, im Gegenteil.

5 Antworten

Ich denke, die Debatte dazu ist schon ziemlich weit ins Hitzige gegangen, aber grundsätzlich gehts darum, dass sie zwischen biologischen Frauen und Transfrauen eine klare Trennung sieht, was manche Transgruppen als Ablehnung ihrer selbst betrachten. Was viele nicht wissen: das war auch schon früher so innerhalb feministischer Kreise, dass verschiedene Gruppen sich als diejenigen mit einzigen richtigen Ansicht betrachtet haben und entsprechend hart andere angingen.

Soweit ist das nichts Neues, aber mittlerweile gehören zu den Feministen/innen ja Hinz und Kunz und dann noch social-media-verstärker draufgeklatscht und man bekommt solche Diskussionen.

Transfeindlichkeit in Hogwarts Legacy?

Das habe ich nirgendswo gefunden. Sorry, aber das kann nur leicht was herbei fantasiert worden sein. Ich bin persönlich spreche mich für LGBTQAI+ Gruppen.
Wahrscheinlich hat irgendeine Äußerung denen nicht gefallen. Keine Ahnung


Suchleiste7  16.01.2024, 05:35

Rowling hat mit dem Spiel an sich nichts zu tun. Es geht um Rowling selbst.

Von Experte LunarEclipse bestätigt

Rowling hat nie gesagt, dass eine trans Frau eine Frau ist. Sie ist eine TERF. Das sind anti-transgender Feministinen. Eine trans Frau wird immer als Mann angesehen. Und kann auch nur als Mann bei einer TERF-Organisation ein Mitglied werden (falls überhaupt Männer aufgenommen werden).

Für TERFs sind Transfrauen nur kostümierte Männer in Frauenkleidern. Transgender existiert nur als Einbildung, so wie sich manche einbilden, Napoleon zu sein. Geschlecht ist immer nur biologisches Geschlecht. Man kann nur die Geschlechterrolle ändern, aber nicht das Geschlecht.

Rowling hat einen Tweet geliked, der Transfrauen als verkleidete Männer bezeichnet:

JKRs Bekundung zu dieser Haltung geht zurück bis 2018, als sie auf Twitter einen Tweet gelikt hat, der trans Frauen als “Männer in Kleidern” bezeichnete. Ein Statement einer Stellvertreter*in der Autorin erklärte damals noch, dass sie den Like-Button versehentlich gedrückt habe.

https://www.gamepro.de/artikel/hogwarts-legacy-kontroverse-jk-rowling,3389415.html

Sie hat zB zu einer TERF-Webseite (Angela Wild) mit Anti-Transgender-Merchandising verlinkt:

JK Rowling promoted a store selling anti-trans merch saying 'transwomen are men' and 'f--- your pronouns'

https://www.insider.com/jk-rowling-terf-online-store-selling-anti-trans-merch-2020-9

Mit den üblichen TERF-Sprüchen, wie "Transfrauen sind Männer" und "fi ck deine Pronomen":

"Transwomen are men,"
"Transmen are my sisters,"
"Transition = conversion therapy,"
"F--- your pronouns,"
and "Woman is Not a Costume."

Und sie hat dort auch ein T-Shirt gekauft (das wird von ihr und auch im Shop so beworben bzw erwähnt):

Sometimes a T-shirt just speaks to you…” Rowling tweeted earlier this week, linking to the Wild Womyn Workshop and including a photo of herself in a T-shirt that reads, “This witch doesn’t burn.”

https://www.metroweekly.com/2020/09/jk-rowling-promotes-anti-trans-shop-selling-f-your-pronouns-merch/

Wer eine Kapuze beim Ku-Klux-Klan (KKK) kauft, kauft nicht einfach nur eine weiße Kapuze.

Sie soll sich öffentlich dagegen entschieden haben, in ihren Geschichten aktuelle Darstellungen moderner Geschlechtsidentitäten einzubauen, anders als andere Produzenten auf Netflix oder Disney. Die meisten haben diesen Post nie selbst gelesen, sondern kennen diese Aussage nur vom Hörensagen/Irgendwelche Videos. Ich persönlich denke, dass die ganze Diskussion zu weit geht. Egal auf welcher Seite sich ein Künstler positioniert, es bleibt einfach nur Kunst. Es steht niemand Außenstehendem zu, einen Künstler zu canceln, nur weil jemand Drittem irgendein Tweet nicht passt. Es war früher mal anders: Da wurden die Werke selbst kritisiert. Künstler hingegen hatten die Möglichkeit sich jederzeit frei auszudrücken, auch wenn sie mal einen Fehltritt begingen. Heute ist es eher so, dass, wenn man auch nur ein falsches Wort sagt, man die eigene Karriere vergessen kann. Es muss sich nur eine einzige Person darüber aufregen und schon steht eine ganze Community dahinter, deren Mitglieder die Künstler öffentlich diffamieren und jede einzelne Aussage auseinander nehmen, bis diese aus dem Kontext gerissen ihrer eigenen Ideologie widersprechen.Ja, wiedersprechen, denn das ist ihre Basis, um ihren rhetorischen Gegner dann endgültig mundtot zu machen.

Der Fall Rowling beweist, wie wahnhaft Menschen werden können. Sie steigern sich in die Aussagen der Zielperson hinein und deuten den Inhalt um, so dass sie ihre Empörung darüber erst entfesseln können. Rowling hat nie gesagt, sie sei gegen Transsexualität, sondern dass sie das nicht in ihren Werken einbauen werde. So wie einst auch andere Bücher und Filme ohne Transsexualität auskamen. Sie wollte die Handlung darstellen, keine Symbole. Aus Sicht eines Autoren denke ich, dass eine Handlung zum absoluten Stillstand gelangt, sobald man einen Charakter nur hinstellt und sagt: "Guck mal, der ist anders als die anderen." Das schadet nicht nur der Story, sondern auch der Trans-Community. Eine Story lebt von der Entwicklung der Charaktere, von ihrem Versuch, sich über einer Heldenreise (nach Joseph Campbell) durch ihre eigene Welt zu bewegen. Zeigt man nur noch Ideale oder stellt sie als Symbol in die Handlung, passiert genau das Debakel, wie zum Beispiel bei den Marvel- und Star Wars-Filmen. Zwar gibt es dort nicht direkt Transpersonen, aber das Prinzip ist das Gleiche. Es sollte gezeigt werden, wie die Andersartigkeit einer Person zum Alleinstellungsmerkmal wird. Teilweise wurde die Person mitsamt ihrer Hintergrundgeschichte sogar relativ egal. Es ging nur um Symbolik. Da sich die entsprechenden Charaktere dabei nicht mehr entwickeln können, haben sie von vornherein alle Mittel, um die Welt automatisch um sie herum zu besiegen. (Das nennt man Mary Sue)

Soll heißen, wenn man transsexuelle Charaktere nur einbaut, um ein Zeichen zu setzen, dann schadet es automatisch der Handlung, sowie realen Transpersonen. Das bedeutet nicht, dass man das Thema nicht harmonisch einfließen lassen kann, aber das ist nur selten möglich. Trotzdem kann und darf man sich als Autor dazu entscheiden, es nicht zu tun, wenn es sonst der Handlung schaden würde. Das hat rein gar nichts mit der Überzeugung des Autors zu tun, sondern ist ein Kunstgriff.

Hinweis: Ich bin kein Rowling-Fan, will sie nicht verteidigen, aber mir geht es auf den Nerv, dass man als Künstler heute auf jedes Wort achten muss, dass man äußert.


Lamanini  16.01.2024, 21:22

Das… ist einfach gelogen? Es ging nie darum, dass sie Trans Charaktere einbauen soll, warum stellst du das so dar? Damit die echte Kritik als erfunden wirkt?

BaronBumsbirne  17.01.2024, 08:37
@Lamanini

Es begann damit, dass ein Zeitungsartikel Frauen als menstruierende Menschen bezeichnete. Darüber beschwerte sie sich in einem Tweet, denn wer sonst als eine Frau hat die körperliche Funktion der Menstruation? Da hat sie durchaus Recht. Die Veränderung der Sprache untergräbt ihrer Ansicht nach beispielsweise die Stärkung der Frau in der Gesellschaft. Zu ihrer Kritik wurde sie wiederum kritisiert, worauf sie antwortete, dass sie Transpersonen kennt und schätzt, aber dass sie es falsch findet, dass man das eigene Geschlecht nach Gutdünken einfach ändern kann, nur indem man es ausspricht. Darauf erklärte sie, dass sie dieses Verhalten nicht in ihren Werken einbauen will. Du kannst das überall eigentlich nachlesen, auf Seiten, die objektiv darüber berichten.

Die Kritik ist daher nicht erfunden, aber komplett übertrieben. Man will an ihr ein Exempel statuieren, weil sie eine der berühmtesten Personen auf dem Planeten ist, um jegliche Kritiker z.B. von seiten der Feministen, von Vornherein mundtot zu machen. Man muss ihr ja nicht zustimmen, aber so komplett zu canceln zeigt, dass die Menschheit sich immer weiter enthemmt. Das erinnert sehr an Hexenverbrennungen. Wer einmal komplett gecancelt wird, der hat Probleme bei Behörden oder auch nur beim Einkaufen. Zumindest wird einem die öffentliche Äußerung unmöglich gemacht, was für eine Autorin ein endgültiges Aus bedeutet.

Aber naja, mein Post hier kann auch aus dem Kontext gerissen und umgedreht werden. Auch ich finde es nicht richtig, dass sich jemand einfach so als ein anderes Geschlecht oder sogar als Tier identifiziert. Das sind Wunschvorstellungen und keine echte Transidentität. Transpersonen haben eine viel vielschichtigere Problematik in der Gesellschaft, das sich nicht einfach mit Pronomen lösen lässt oder einer öffentlichen Äußerung: "Ich bin jetzt eine Mischung aus Mädchen und Fuchs." Leute, die das behaupten, wollen einfach nur etwas nach außen darstellen. Sie sind oberflächlich. Die eigentlichen Transpersonen haben jedoch jeden verdammten Tag mit einem inneren Kampf zu tun. Und das will Rowling damit zum Ausdruck bringen. Trans zu sein, bedeutet mehr, als nur zu sagen, man sei es. Sie wachen jeden Tag mit seelischen Schmerzen auf, sind permanent nah an der Verzweiflung. Es ist für sie nicht angenehm, dass sich jetzt jeder als etwas identifizieren darf, worauf er (oder sie) spontan mal Lust hat. Und mal ganz ehrlich: Welcher Autor (außer bei Disney und Netflix) möchte so eine verrückte Menschheit schon auf positive Weise in seine Werke einbauen? Ich kenne auch Transpersonen. Persönlich, nicht aus dem Internet. Sie lieben, haben Befürchtungen, müssen ihren Alltag bestreiten. Außenstehende (meist in sozialen Medien) heben sie auf eine Stufe, behandeln sie fast als Heilige. Und die eigentlich betroffenen Personen befürchten, diesem Druck aus den Medien nicht gerecht werden zu können. So wird von ihnen erwartet, dass sie sich automatisch gegen J.K. Rowling positionieren, obwohl sie es nicht können, weil sie Harry Potter mögen. Das geht so weit, dass sie mir sagen, sie können nicht mehr die Person sein, die sie eigentlich sind. Zurück zum alten Geschlecht können sie nicht und das neue Geschlecht wird nicht von ihnen bestimmt, sondern von jenen, die in sozialen Medien (oder offline) erwarten, wie die Transpersonen sich zu verhalten haben.

Ich weiß nicht, warum du mir das Lügen unterstellst, aber Rowlings Aussage ist umfangreicher, als es so einige Verlage, öffentliche Fernsehsender oder Youtubekanäle darstellen. Man muss sich auch mal mit dem Kontext der kritisierten Person auseinander setzen und kann nicht nur einer fremden Meinung dazu vertrauen.

Lamanini  17.01.2024, 21:26
@BaronBumsbirne
Das erinnert sehr an Hexenverbrennungen. 

Wat. Kritik auf Twitter ist wie Menschen bei lebendigem Leibe anzünden. Okay?

Darauf erklärte sie, dass sie dieses Verhalten nicht in ihren Werken einbauen will.

Nein, sie hat sich mit finanziellen Mitteln dafür eingesetzt, bestehende Gesetze und Regelungen für trans Menschen zu entfernen, und offen Werbung gemacht für Extremisten.

Und das will Rowling damit zum Ausdruck bringen. Trans zu sein, bedeutet mehr, als nur zu sagen, man sei es.

Nein? Die Frau hat sich nicht besonders lustige Scherze mit den Verweisen auf die Folter von trans Menschen ausgedacht, und diese dann immer wieder als gefährliche Irre dargestellt, und positiv über Menschenrechtsvereltzungen gesprochen.

Zurück zum alten Geschlecht können sie nicht und das neue Geschlecht wird nicht von ihnen bestimmt, sondern von jenen, die in sozialen Medien (oder offline) erwarten, wie die Transpersonen sich zu verhalten haben.

Was redest du da? Das… ist nicht wahr?

Nein.

Die Gegenseite ist nur Radikal und Probiert alles bißchen kritische Mund tod zu machen.

Fakten bzw die Wahrheit anzusprechen ist verpönt ,und es ist nunmal einfacher alles kritische auch wenns wahr ist , weg zu canceln und in Ecken zu drängen , als realistisch mit Themen umzugehen.

Sie ist einfach nur das Opfer von Propaganda einer extremistischen Bewegung.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Afd Partei Mitglied

grisu2101  16.01.2024, 06:38

Genau so ist es !!