Werden zu viele Bäume abgeholzt?
Ich habe gestern einen Bericht darüber gesehen, wie viele Bäume in Schweden abgeholzt werden. Das sind riesengroße Flächen Wald, die komplett zerstört werden.
In Deutschland (Bayern z.B.) ist es dasselbe. Man geht in den Wald und die Hälfte fehlt.
Zerstören wir zu viel von unseren Wäldern, also von der Lunge der Erde?
40 Stimmen
23 Antworten
In Europa ist die Waldbewirtschaftung ziemlich geregelt und traditionell nachhaltig...
...was meinst du wo der Begriff herkommt? ;o)
Dass in Deutschland (oder Schweden) "die Hälfte fehlt" ist schlicht Mumpitz...
Das Deutschland von Natur aus viel stärker bewaldet wäre ist klar, aber das geht auf die Rodungswellen des Mittelalters zurück, hat also nix mit der aktuellen Bewirtschaftung zu tun...
...oder würdest du dein Zuhause, die Straßen, die Felder zugunsten wieder mehr Wald aufgeben?
Zur Beruhigung: Aktuell ist 30 Prozent der Gesamtfläche Deutschlands bewaldet. Das ist im Übrigen in unserem Land der höchste Wert seit dem Mittelalter. Aber positive Nachrichten will kein Mensch lesen, denn der Deutsche freut sich lieber an der "Angst-Lust" des bevorstehenden Weltuntergangs. Dagegen ist es richtig, dass Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten nach dem zweiten Weltkrieg regelrecht wieder aufgeforstet worden ist.
Bei der klassischen Holzwirtschaft in Europa, die nun auch ein Teil der Landwirtschaft ist, wird selbstverständlich immer regelmäßig Holz "geerntet". Dabei handelt es sich meistens um schnell nachwachsende Sorten, denn Deutschlands Wälder sind fast allesamt Kulturwälder und keine Urwälder mehr. Natürlich steht der abgeerntete Teil dann erstmal "kahl", wird aber parallel wieder aufgeforstet, während dann im kommenden Jahr ein anderes Areal abgeerntet wird.
Das gilt ebenso für das wesentlich dünner besiedelte Schweden. Pro Jahr werden dort knapp 100 Mio. Kubikmeter Holz "geerntet", ohne dass es am Ende zu weniger Waldfläche kommt. Die schwedische Holzwirtschaft gilt eigentlich weltweit als vorbildlich.
P.S. als "grüne Lunge" wird oft fälschlicherweise der Regenwald des Amazonas genannt, doch viel mehr Sauerstoff produzieren die weiten Wälder Sibiriens.
Schöne Feiertage!
Man kann den Wald allerdings auch zerstören, ohne einen einzigen Baum zu fällen. Die Waldzustandsberichte klingen nicht gerade beruhigend.
Punkto Schweden?- keine Ahnung. In Deutschland darf man in der Regel nur kahlschlagen, wenn die Bäume krank sind , besonders bei Borkenkäfer- da kann es sogar passieren, daß man von den Behörden dazu verdonnert wird. War für MICH persönlich sogar mein Glück, weil so bekam ich wenigstens bezahlbar noch Holz. für meinen Ofen,auch wenn das nicht der eigentliche Zweck des Waldes ist
Meines Wissens nach wird die Waldfläche in Deutschland auch nicht kleiner, weil , wenn ein Wald z.B. für Baumaßnahmen gerodet wird, man mit Ausgleichsflächen aufwarten muß.
Was eher ein Problem ist: der deutsche Wald kränkelt auch durch die Klimaerwärmung, und die Monokulturen,-es gibt immer weniger gesunde Wälder.
Ein Problem ist auch die geringe Wertigkeit vieler Wälder. Und das Problem wird noch verschärft durch den billigeren Einschlag mittels Harvestern und anderem schweren Gerät- Bodenverdichtung. In einigen Gegenden Deutschlands auch das Problem der Bodenversauerung, besonders in den ehemaligen Braunkohletagebaugebieten ( dem wird versucht durch Kalkung entgegenzuwirken). Aber es gibt auch immer noch total tolle Wälder (in einem meiner Lieblingswälder ist man tatsächlich zum Stämmerücken durch Pferde zurückgekehrt).
Eigentlich habe ich ja nichts mit Pferden am Hut, aber wenn Pferde, dann würde ich echt Rückepferde ausbilden (müßte mir aber jemand beibringen)....aber so energiegeladen bin ich zur Zeit echt nicht und ich mag auch nicht die Dauerverantwortung für Tiere. Im Moment habe ich im Pferdestall einfach mein Brennholz .
Das muss man wohl differenzieren ...
Vorab - ich schreibe über Deutschland, die Zustände in Schweden kenne ich nicht.
Es ist unterdessen wohl immer öfter notwendig, ganze Waldgebiete zu roden, weil da "der Käfer" oder andere Krankheiten/Trockenschäden keine Wahl mehr lassen, so die Bäume nicht ohnehin schon abgestorben sind. Leider ist aber auch die Rodung ganzer gesunder Waldstücke aus wirtschaftlichen Gründen noch immer nicht ausgestorben, obgleich unterdessen bekannt ist, dass die Wiederaufforstung deutlich besser verläuft, wenn man eben einen Teil der Bäume stehen lässt, weil deren Schatten die vorzeitige Austrocknung der Jungbäume verhindert, ohne denen aber das notwendige Licht zu nehmen.
In Deutschland (Bayern z.B.) ist es dasselbe. Man geht in den Wald und die Hälfte fehlt.
Das sind kranke bäume, die wegmussten und auch keinen wirtschaftlichen Nutzen mehr haben, z.b. durch borkenkäferbefall
Holzeinschlag - ob wegen Käfer oder wegen normaler Nutzung - hat aber nix mit der Abnahme der Waldflächen zu tun!!
Das wäre genauso als würde ein Mähdreschereinsatz den Verlust der Ackerflächen nach sich ziehen... Also Schmarrn...
Im Wald gibts ein ausdrückliches Wiederaufforstungsgebot, die Fläche bleibt rechtlich Wald...
Das ist doch kein Vergleich ! Hab gestern erst "Die Welt der Wälder" -TerraX gesehen ...die Fichtenwälder sind dank Klimawandel nichtmehr (wie üblich) neu aufforstbar ... der Boden ist zu trocken , da wachsen die kleinen Fichten nichtmehr ...da hat Mensch zu lange zu eintönig "gewirtschaftet" .
Terra X ...
soso...
Dass man auf Standorten wo die Fichte offenbar nimmer taugt dann halt was anderes pflanzt, vornehmlich Laubholz, wurde dort nicht gesagt?...
Schöne einfache Welt... ;o)
Trotzdem ist und bleibt es Wald - nicht umsonst ist Förster ein Beruf mit Studium und nicht nur mit Motorsägenkurs...
...solltest du vielleicht mal anschauen( ob mit oder ohne Studium) Wann wächst denn nach der Rodung von jahrzehntelangem und nun zerfressen Fichtenbestand (und wenn du Förster bist , ist dir klar, daß das Erdreich eines Fichtenwaldes 'seine Eigenheiten' hat) dann deiner Meinung nach Laubholz ? Zumal die meisten "Fichten-Förster" verbissen auf ihrer nun gerodet Fläche sitzen und nicht dazu bereit sind , auf Mischwald umzusteigen ...wer gibt schon seine generationsübergreifende lukrative Einnahmequelle auf ...und sei das Holz noch so zerfressen , da muß wieder Fichte hin, was ? Ich kenn keine "schöne einfache Welt" ! Mein Vater war Förster und ich hab auch nicht nur Buchstabensuppe gegessen ! Gruß
Na das ist doch schön ;o)
Bei uns in der Gegend hat der Anteil der Fichte massiv abgenommen, und vor allem die die aufs Geld schauen, achten auf Risikostreuung...
Aber klar, das frustet, das ist sehr aufwendig, aber es geht - und es gibt ordentlich Fördermittel für den Waldumbau...
...selbst wenn man nix macht, früher oder später wächst in Mitteleuropa auch immer wieder Wald - nicht immer so wie geplant, aber die Leitvegetation ist und bleibt Wald...
Ich kenne genug Flächen wo sich von ganz alleine dutzende von Baumarten einfinden - Tannen, Ahorne und Birken fliegen, Eicheln bringt der Eichelhäher, Walnüsse das Eichhörnchen, Bucheckern die Maus und Kirschen, Elsbeeren etc. die Vogelschar...
Hinhocken und schmollen bringt den - in der Tat arg gebeutelten - Fichtenbauern nix, und auf Fichte beharren auch nix, verreckte Fichten bringen kein Geld mehr...
Jap