Werden Hochbegabte im Kindergarten erkannt?

Hochbegabung wird nur in sehr seltenen Fällen überhaupt erkannt. Ist aber in den meisten Fällen für die Betroffenen auch nicht weiter wichtig, weil viele Hochbegabte bis ans Ende ihrer Tage ein glückliches Leben leben ohne dass sie je irgendetwas erhalten habe, wozu Hochbegabte irgendwie privilegiert sein sollten (sollten sie überhaupt für irgendetwas privilegiert sein? Eher nein, oder?)

Nehmen wir zum Beispiel die Definition für Hochbegabung, nämlich die intelligentesten 2,3 Prozent der Bevölkerung, auf Deutschland bezogen, so landen wir bei 1,6 - 2 Mio Menschen. Allein im Hochbegabtenverein Mensa sind aber "nur" ca. 20.000 Menschen organisiert, was gerade einmal ein Prozent der infragekommenden Gruppe ausmacht. Selbst, wenn die Zahl der "diagnostizierten" Hochbegabten doppelt oder dreimal so hoch ist wie die Mitgliederzahl von Mensa, ist ihr Anteil an der Gesamtgruppe verschwindend gering.

Kindergärtner:innen und Grundschullehrer:innen wären die idealen Instanzen, Hochbegabung zu identifizieren, weil genau dort alle sozialen Schichten repräsentativ zusammenkommen. Es fehlt allein an der Sensibilisierung für dieses Thema während der Aus- und Weiterbildung solcher Fachkräfte wie auch dem politischen Willen, intellektuelles Potential aufzudecken (schließlich würde das das bisherige System der heritablen Bildungskarriere völlig über den Haufen werfen - Konservative wollen lieber mittelmäßig begabte Antwaltskinder mit Hochschulabschluss als irgendwelche hochbegabten Arbeiterkinder mit Migrationshintergrund...)

Jip. Bei meinem Sohn wurde zunächst eine Lernbehinderung Diagnostiziert, ehe man festgestellt hat, dass er eine Inselbegabung hat.

Ich glaube schon, dass Erzieher aber auch Lehrer erkennen wenn sich ein Kind auffälig oder anders verhält und das kann ja z.B. auf Hochbegabung hinweisen. Testen können sie aber nichts, sie können nur die Eltern darauf hinweisen und eine Empfehlung geben zu einem Spezialisten zu gehen und sich das Mal genauer anschauen zu lassen (wenn die Eltern denn wollen und es nötig erscheint)

Wir Erzieher testen keine Kinder, schon gar nicht mit Intelligenztests. Dafür sind wir nicht ausgebildet.

Wir geben lediglich Empfehlungen ab, wenn wir merken, dass ein Kind z.B. kognitiv den anderen weit voraus ist.

Nicht unbedingt im Kiga, das kann auch in der Schule sein. Und das sind dann immer Empfehlungen fuer die Eltern, mehr nicht.