Werden die Daten auf NAS Festplatten verschlüsselt / nicht zugänglich gespeichert?
Hi zusammen, ich kenne mich mit NAS-Systemen leider noch nicht aus, daher meine Frage: Wenn ich mir ein NAS kaufe und dort Festplatten reinhänge, wie werden dort von der NAS Software die Daten gespeichert? Ist es möglich, einfach eine Festplatte aus dem NAS zu nehmen und diese wie eine externe Festplatte (z. B. per SATA - USB Converter) an einen beliebigen PC anzuschliessen und ich finde eine Ordnerstruktur vor, mir der ich normal weiter arbeiten kann oder werden die Daten auf den Festplatten in einem speziellen Format bzw. verschlüsselt gespeichert? Danke und Gruß Max
4 Antworten
Das kommt auf den NAS-Level an. Außerdem sind die meisten NAS-Systeme kleine Linux-Boxen. Du wirst zumindest die Daten nicht ohne Zusatzsoftware lesen können.
Dann gibt es die versch. RAID-Level - die folgenden brauchen mind. 2 Platten:
- RAID 0 - Jede Datei wird zerschnitten und auf die Platten verteilt, fällt eine Platte aus, sind alle Daten unbrauchbar, ist dafür aber schnell https://www.prepressure.com/images/raid-level-0-striping.svg
- RAID 1 - Jede Datei wird vollständig auf jeder Platte geschrieben, fällt eine Platte aus, sind die Daten noch auf der/den andere(n) Platte(n) https://www.prepressure.com/images/raid-level-1-mirroring.svg
Dann gibt es die komplexeren RAID-Level 5 und 6:
- RAID 5 (min 3 Platten) - Alle daten werden auf alle Platten - 1 Platte verteilt. Eine Platte erhält jeweils Paritätsdaten mit denen man Daten einer ausgefallenen HDD wiederherstellen kann. Hast du 4 Platten, werden Daten auf 3 Platten verteilt und eine enthält Paritätsdaten die als Ersatz für eines der 3 Datenfragmente dienen können. https://www.prepressure.com/images/raid-level-5-striping-with-parity.svg
- RAID 6 (min. 4 Platten) - wie RAID 5 aber mit 2 Paritätsplatten. https://www.prepressure.com/images/raid-level-6-striping-with-dual-parity.svg
Dann gibt es noch kombinierte RAID-Level wie 10 (1 und 0), 50 (5 und 0), usw.
Bei RAID 0 darf keine Platte ausfallen, RAID 1 und 5 verkraften einen Ausfall und RAID 6 sogar den Ausfall von 2 Platten.
Abgesehen von RAID 1 kannst du die Platten nur auf einem PC lesen wenn du die exakte RAID-Konfiguration (Stripe-Size, Reihenfolge, Offset, Synchron, Asynchron, usw.) nachbildest. Sonst ist es nur Datensalat.
Ich rate keinem der nicht entsprechend versiert ist zu einem RAID. RAID ist weder ein Backup noch etwas mit dem man Fehler machen darf. Wenn etwas passiert ist, ist man nur einen falschen Mausklick davon entfernt seine Daten auf ewig zu "zerhexeln".
Weiß man was man tut kann RAID kleine Ausfälle überbrücken um in Firmen den Betrieb am Laufen zu halten und es kann auch die Performance steigern da mehrere Platten zugleich arbeiten (RAID5/6).
Das hat aber nichts mit einer Verschlüsselung zu tun. Du kannst eine mit einem RAID zusammengebaute "virtuelle" Festplatte dann natürlich auch noch verschlüsseln lassen.
Das ist dann aber ein zusätzliches Level an Komplexität, dass sicherstellt, dass die Daten auch nicht zu lesen sind wenn man die Platten in einem PC einbaut und das RAID virtuell nachbaut.
Die Idee ist hier eher, dass bei Verlust / Diebstahl die Daten nicht zu lesen sind weder über das NAS selber noch über den Umweg mit dem PC - zumindest nicht ohne ein Passwort, etc.
NAS bedeutet nur "Network Accessed Storage", also "Über das Netzwerk erreichbarer Speicherplatz".
Ob und wie das verschlüsselt ist, hängt von der Art des Gerätes ab, also genauer wofür es gedacht ist.
Da die meisten NAS im lokalen Netzwerk eingesetzt werden, sind die normalerweise gar nicht verschlüsselt.
Je nach Gerät kann man eine Verschlüsselung einschalten, aber das macht das benutzen der NAS von verschiedenen Geräten schwieriger.
Auch die internen HDD oder SSD (bzw. Kombination) ist normalerweise nicht verschlüsselt. So kann man bei einem Defekt der Elektronik die Platten in ein neues Gerät stecken ohne ein Sicherheitszertifikat auf das neue Gerät zu übertragen. Außerdem ist eine Datenrettung schwieriger oder unmöglich. Sinn macht das verschlüsseln der internen Festplatten der NAS nur dann, wenn man befürchen muss dass die wegen der Daten darauf geklaut werden können. Aber ein Absichern des Raumes macht mehr Sinn als die zu verschlüsseln.
Es gibt aber auch NAS Geräte die als Cloudspeicher vom Internet aus zu erreichen sind. Die benutzen natürlich eine Verschlüsselung als Standard.
Hallo!
Bei der Einrichtung des NAS kannst Du selber bestimmen, ob eine Verschlüsselung eingerichtet werden soll, oder nicht.
Je nach Leistung der verbauten CPU und der Ram-Kapazität kann eine Verschlüsselung möglicherweise mehr Zeit benötigen.
Insbesondere, wenn die CPU über keine integrierte (Hardware-beschleunigte) Verschlüsselung verfügt und alles alleine per Software-Code "stemmen" muss.
Gruß
Martin
Danke für deinen Text... Das beantwortet meine Frage nurso halb... es geht mir hauptsächlich um die Festplatte im ausgebauten Zustand! Sprich wenn ich sie ausbaue, kann ich ohne große Probleme auf die Dateien und Ordner zugreifen?
Ich kann jetzt nicht für alle NAS-Geräte sprechen, aber wenn du auf einem MyCloud NAS von WD einen oder mehrere Benutzer anlegst, dann können auch nur die Benutzer mit ihren Zugangsdaten auf die Ordner und Unterordner auf der NAS zugreifen.
Jaein.
Du erstellst auf dem NAS eine, oder mehrere Netzwerkfreigaben und das Betriebssystem des PCs wird auf diese Verzeichnisse zugreifen können, wenn Du diese Netzwerkfreigaben (mit Benutzernamen und Passwort) dort als Laufwerk, oder Ordner einbindest.
https://www.startpage.com/rvd/search?query=windows+netzwerkfreigabe+netzwerk&language=deutsch
Wenn man aber alle im vorhandenen HDDs per (z.B.) USB direkt an den "PC" anschließt, kann man z.B. mit einem Linux das eingerichtete Raid-System softwaremäßig aufbauen und auf die Inhalte zugreifen.
Wenn man auch das unbedingt verhindern will, ist eine Verschlüsselung sinnvoll.
Für Privatleute ist das aber eher irrelevant.
Für eine berufliche Nutzung sind die Vorgaben zur Datensicherheit aber bedeutend höher. Dort werden aber auch entsprechend leistungsstarke NAS-Systeme verwendet.
Das beduetet ich habe auch nur über das NAS Betriebssystem Zugang zu den Daten und nicht wie bei einer klassichen externen festplatte?