werden bei der Herstellung von Apfelmost auch Falläpfel genutzt?

5 Antworten

Hallo,

Wir bewirtschaften Streuobstwiesen zum Eigenbedarf. Gepflückt wird nur der Teil, den wir als Tafelobst einlagern wollen, der Rest wird geschüttelt. Was dann gepresst wird, ist also sozusagen alles Fallobst, inklusive einzelner echter Fallobstexemplare, die vor dem Schütteln schon unten lagen. In meiner Gegend gibt es mehrere Pressen, bei denen man gegen Bezahlung auch kleinere Mengen pressen lassen kann, dabei mithilft, und dann auch tatsächlich den Saft der selbst angelieferten Früchte wieder mitnimmt. Natürlich werden schon beim Aufsammeln faule Früchte aussortiert. Wir lassen das Obst vor der Verarbeitung nicht mehr lange liegen, in der Regel sammeln wir am Vortag oder am Tag der Pressung. In der Pressanlage kommt das Obst zuerst in einen Frischwasser- Waschbottich, aus dem es dann in eine Mühle abgesaugt wird, der gemahlene Brei wird dann ausgepresst. In dem Waschbottich findet sich immer wieder mal noch der eine oder andere faule Kandidat, den man dann im letzten Moment noch rausnehmen kann. Sicher werden da immer einzelne durchs Raster rutschen! Aber im eigenen Interesse versuchen wir natürlich, diesen Anteil möglichst gering zu halten. Was dann trotzdem noch drin ist, scheint mir unbedenklich, salopp gesagt braucht das Immunsystem ja doch auch hin und wieder ein Trainingsobjekt!

Ich glaube nicht, dass dort, wo Obst professionell zum Verkauf verarbeitet wird, oder wo die Leute entsprechend dem angelieferten Gewicht des Obstes Gutscheine zur späteren Abholung von Saft oder Most erhalten, strenger ausgelesen wird. Übrigens auch nicht bei der Weinlese, auch da geraten sicher immer wieder faule Trauben, Insekten, etc mit in die Presse. Von gesundheitlich bedenklichen Dingen deswegen habe ich noch nichts gehört.

Ach ja, Destillation spielt bei der Herstellung von Apfelsaft und Apfelmost (bei uns wird so der Apfelwein bezeichnet, anderswo meint das den noch frischen, unbehandelten und unvergorenen Saft) keine Rolle. Wenn der Saft nicht vergären soll, muss er pasteurisiert werden, und durch diese Wärmebehandlung werden nicht nur Gärhefen, sondern auch die allermeisten Krankheitserreger abgetötet. Auch die alkoholische Gärung bzw der anschließend vorhandene Alkohol wirkt desinfizierend. Am gefährlichsten ist somit das, was wir momentan trinken: der noch unvergorene oder auch in Gärung befindliche "Süßmost", wie er hier heißt. Aber auch hier habe ich noch nie von Vergiftungen oder so gehört.

schau dir den Preis von Apfelmost an und dann hast du die Antwort, ob da nur pflückfrische Äpfel verwertet werden und ob eine bezahlte Person händisch etwas aussortiert.

Es ist sehr wichtig, für einen guten Apfelsaft auf Hygiene und gute, möglichst unbeschadete Äpfel zu achten. Schon ein einziger stark verfaulter Apfel in den zu mostenden Äpfeln kann zig Liter frischen Apfelsaft verderben oder zumindest geschmacklich beeinträchtigen.

In der Regel werden Äpfel vor dem Mosten gründlich mit Wasser gewaschen und augenscheinlich verdorbene Äpfel aussortiert.

Bei allen Naturprodukten kann nie ganz ausgeschlossen werden, dass kleinste Mengen an unerwünschen Dingen drin sind (Insekten, Schimmelpilze, verfaultes Fruchtfleisch, Reste von Spritzmitteln). Allerdings gerade bei Giftstoffen (Spritzmittel gegen Insekten, Pilze und auch Pilzgifte selbst), sind die gesetzlichen Richtlinien sehr streng, was den Verkauf betrifft.

Apfelsaft wird, wenn er nicht "naturtrüb" verkauft wird, ausserdem gefiltert. Damit wird auf jeden Fall ausgeschlossen, dass noch kleinste Partikel von Fruchtfleisch, Insekten etc. im Saft enthalten sind.


Venus345  23.01.2022, 13:03

Hallo davegarten die Äpfel wo für Saft verwendet werden dürfen nicht gespritzt werden das nennt man Fallobst, aber mit den Fauligen Äpfel hast Du recht die müssen raus

Da ich nicht bei der Herstellung dabei bin, kann ich das leider nicht genau beantworten. Ich kann dir nur sagen, dass wir jedes Jahr jeden halbwegs guten Apfel aufsammeln und den zur Verarbeitung weitergeben.

Most und Saft wird nur aus besten Äpfeln gemacht, aus dem Rest brennt man Schnaps.