wer verdient beim bau von gebäuden am meißten?
grob gesagt (bitte ergänzen, wenn ich was vergesse) läuft der bau eines onjekts ja so ab der bauherr der den ganzen spaß bezahlen darf hätte gerne ein gebäude. so entweder muss er dann das grundstück kaufenoder er besitzt es, was sicherlich einen großen teil des gesamten bauprojekts ausmacht, aber für mich jetzt relativ unwichtig ist, da das grundstück ja mit dem bau ansich nichts zu tun hat. dieser bauherr geht dann zu ieinem bauingenieur, bzw. ieienem architekten, der das ganze palnen soll. der widerem beauftragt dann ein bauuternehmen (stimmt das, er o. bauherr?), welches dann das alles veranstaltet. die baumaschinen stellt dann eine weitere firma, bzw. das bauunternehmen? dann sind noch weitere firmen beteiligt, die z.b. die bauschalung liefern usw. meine frage ist jetzt, welche partei an der ganzen geschichte am meißten verdient? also meiner meinung nach sollte/müsste das doch entweder der architekt sein, ohne dessen pläne nicht liefe bzw. das bauunternhemen, welches die ganze show veranstaltet.
8 Antworten
Deutschland ist ein Land, in dem Reiche und vor allem Superreiche systematisch bevorzugt sind. Da man für "ehrliche" Arbeit in Deutschland Lohnsteuer bezahlen muss, und nicht zu knapp, kann das den Arbeitenden beim Spitzensteuersatz bis zu 50% seiner Einnahmen kosten. Völlig anders ist das, wenn man so viel Geld hat, dass man nicht mehr arbeiten muss, sondern von Zinsen lebt. Wenn man also eh das Meiste hat, bezahlt man logischerweise auch nur noch halb so viel Steuern (Kapitalertragssteuer = 25%).
Heißt: Die Banken und Investoren im Bauwesen verdienen mit Abstand am Meisten, weil ihr Steuersatz einfach mal der geringste ist - und zudem die Zinsen über Jahre, meisten sogar Jahrzehnte einfahren.
Bauherr -> Architekt -> Agentur oder Bauunternehmen -> Nachunternehmen
Die Agentur die die Aufträge vergibt bzw. die Ausschreibung aufgibt. Sofern natürlich der Architekt den Auftrag über eine Agentur laufen lässt. Wenn nicht, dann meist die Unternehmen die den ganzen Auftrag annehmen und wiederum Nachunternehmer beauftragen. Da diese Nachunternehmer meist aus Polen, Ungarn oder Rumänien kommen, können hier Gewinnspannen bis zu 50% erreicht werden. Dennach kommt meist noch Abzug und Skonto, und schon sind wir bei fast 60 % Gewinn!
Am meisten sollten die Deutschlehrer verdienen! Damit endlich wenigstens ein Minimum an Rechtschreibung durchgesetzt werden kann. Im übrigen verienen die Architekten meist gar nix mehr - weil die Bauträger und/oder Generalunternehmen ihre eigenen Planungsabteilungen haben bzw. über Haustypen der verschiedensten (und meist minderqualifizierten) Art verfügen. Auch insoweit sind wir auf dem Weg ein weiterer US-amerikanischer Bundesstaat zu werden.
Da Bauwerke praktisch immer über Banken finanziert werden, sind diese die größten Profiteure
Von allen Beteiligten sahnt, sofern vorhanden, der Bauträger bzw. Generalauftragnehmer am meisten ab, danach die Bank, der Staat und zuletzt mit 5 bis 10 % das Bauunternehmen.
Pardon, zur Erläuterung: die 5-10 % sind die Gewinnspanne von dem Betrag, den ein Bauunternehmen berechnet.
Dem stehen bei manchen Gebäuden, wie den massenhaft primitiv errichteten Mehrfamilienhäusern, Gewinnspannen von über 50% gegenüber, wenn sie von armen Schluckern gebaut werden und von sogenannten Bauträgern, also meist völlig baufremden Firmen, weiter verkauft werden.
Die "eigentlichen" Kosten für die aus keramischem Pfefferkuchen o.ä. errichteten Gebäude betragen etwa 850 bis 950 € pro Quadratmeter Wohnfläche.
Weil so viel leicht verdientes Geld unterwegs ist, werden diese Häuser dann ohne weiteres für 2500 und 2600 € pro Quadratmeter Wohnfläche gekauft.
Früher nannte man so etwas Wucher, heute freie Marktwirtschaft.
Mit diesem Modell sind nicht nur Oetkers reich geworden, sondern auch große internationale Autohändler und einzelne Familien, die vom Bau absolut keine Ahnung haben. Man mußte nur aufs richtige Pferd setzen.
So'n Blödsinn hab' ich lange nicht lesen müssen! Für 850 bis 950 € läßt sich selbst primitivster Wohnungsbau nicht errichten und im Verkaufspreis ist selbstverständlich der meist ziemlich hohe Grundstückskostenanteil enthalten. Gewinnspannen von 50 % oder mehr sind üblicherweise nicht zu erzielen, aber z.B. 300 € / m² Wohnfläche, was bei 120 m² immerhin 36.000,00 € wären, bei 10 WE dieser Größe also 360.000 €. Es war eben eine Katastrophe, daß sich der Staat aus der Wohnbauförderung zurückgezogen hat und die Wohnungssuchenden dem angeblich "freien Spiel der Kräfte" überlassen hat.
Der erste Satz deutet auf enormes Wissen mit gewisser Rechtschreibschwäche hin.
Für unseren Fragesteller aber hier eine weitere Begründung meiner Aussagen:
Grundstücke werden und wurden i.d.R. nicht erst dann gekauft, wenn sie gebraucht werden. Dann sind sie nämlich viel zu teuer!
Die sog. "Grundstückskosten" sind natürlich Preisbestandteil beim Verkauf, die können bei sehr ungeschicktem bzw. ungünstigem, sprich zu spätem Einkauf des Grundstücks auch mal 25 % und mehr des Preises betragen. In der Immobilienwirtschaft kann man so etwas jedoch vermeiden.
Für Leute, die länger auf dem Markt tätig sind, kann das bereits uninteressant werden. Die besitzen nämlich Grundstücke, die sie vor Jahren für ganze 150 DM (= 75 €) pro Quadratmeter eingekauft haben.
Da gehören nicht nur die ehemaligen Bauleiter von Ph. Holtzmann dazu, die ihre Firma lediglich privat nachgeahmt haben, sondern auch Leute, die in der Modebranche tätig waren oder eben die vom Umsatzschub nach 1990 völlig überforderten Autohändler. Die teilweise länger als 6-7 Jahre in Reserve gehaltenen Grundstücke wurden mit dem billigsten Kram dreigeschossig bebaut und für mindestens das Doppelte des Aufwands verkauft. Der Aufwand für die erhebliche Einschränkungen während der Nachbesserungen ist dabei noch unberücksichtigt.
Die Gesamtkosten für einfache Mehrfamilienhäuser lagen in den 90er Jahren mit Einbau von Personenaufzügen bei etwa 1700 DM, später entfielen oft die Aufzüge, dafür erschienen immer mehr ost- und südeuropäische Billigarbeitskräfte. Die WVO-Nachfolger mit der Wiedereinführung des 36er Mauerwerks war der i-Punkt aufs Ganze. Praktisch wird inzwischen weit weniger fürs Geld gebaut.
Statt jedoch die holländischen Preise der 90er Jahre (Reihenhaus für etwa 500 DM/m²) anzustreben, hat die deutsche Immobilien- und Finanzwirtschaft eher die Entwicklung des spanischen Markts kopiert. Billigkram aus Glasflächen (75 €/m² Fassade), Ziegel und gerissenem Putz wird von Architekten und Banken bejubelt und auf dem mit Geld überschwemmten Markt viel zu hoch bewertet.
"Agentur" - so einen Quatsch habe ich selbst hier auf gf selten gelesen!