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Die Juden sind eigentlich ein einziges Volk, das aber schon vor Jahrhunderten über die ganze Welt vertrieben wurde. Zionismus ist die Bewegung, wieder einen jüdischen Staat zu gründen. Dies wurde mit der Gründung Israels verwirklicht.


Dafur 
Beitragsersteller
 02.08.2023, 22:01

Aber wieso zeigt mein Video so eine eigentümliche Spaltung und Gruppierung?

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diderot2019  02.08.2023, 22:06
@Dafur

Hier werden offensichtlich diejenigen Zionisten genannt, die einen reinen Judenstaat wollen, also Juden in Israel, welche die Muslime vertreiben oder zumindest stark diskriminieren wollen.

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Zionisten wollen einen alljüdischen Staat im Heiligen Land gründen, sodass alle Juden in ihre „ursprüngliche Heimat“ zurückkehren können.

Was in diesem Video behauptet wird, ist übrigens falsch. Ethnische bzw. religiöse Konflikte zwischen Juden und Muslimen in Palästina gab es schon weit vor der Gründung Israels und der Entwicklung starker nationalistischer Gedanken. Schon während der ersten Massenansiedlungen von Juden infolge der Balfour Deklaration gab es Spannungen zwischen beiden Seiten, die in den 1930ern auch zu Zivilkonflikten eskalierten. Erst dadurch sah man sich gezwungen, das Gebiet aufzuteilen, damit beide Gruppen unabhängig voneinander leben könnten, was natürlich nicht funktioniert hat.


Zionismus ist eine politische Bewegung des späten 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts.

Auslöser war besonders die zunehmend antisemitische Politik in Europa mit Aufkommen des Nationalismus seit dem 18. Jahrhundert.

Juden lebten seit der Eroberung von Juda und der Zerstörung der jüdischen Tempel durch die Babylonier in einer weltweiten Diaspora. Dabei ist wichtig zu verstehen, dass das jüdische Volk dennoch niemals "ausgestorben" ist, sondern sie bildeten Parallelgesellschaften überall dort, wo sie lebten und behielten ihre kulturelle Identität, Sprache, Bräuche und Religion immer bei. Genau das führte aber zu Konflikten beim Aufkommen nationaler Ideologien in Europa.

Das Ziel des Zionismus war es, einen jüdischen Staat im historischen Gebiet des Landes Israel zu schaffen, wohin die Juden weltweit "zurückkehren" können um in Sicherheit und Freiheit zu leben. Die erstbeste Gelegenheit dafür bot sich im Zuge des 1. WK und dem Untergang des dort ansässigen Osmanischen Reichs, wobei die Siegermächte das Territorium neu aufteilten und die Gründung eines Staates Israels im späteren Verlauf begünstigt haben.

Es wurden auch religiöse Motive mit den politischen Ambitionen vermischt, weswegen der Zionismus als ideologische Ansicht gelten kann.

Es gibt bis heute aber auch ultra-orthodoxe Juden welche den Zionismus und den heutigen Staat Israel ablehnen, weil laut Thora nur der Messiahs am jüngsten Tag den Staat Israel ausrufen darf. Daher erachten sie den politischen Staat Israel als unrechtmäßig.