Wer lässt sich von Sekten leicht ansprechen und warum? Wie kann man Menschen schützen?

10 Antworten

Was Menschen empfänglich für die Werbung durch Sekten, Fundamentalisten und politische Splittergruppen macht, ist in der Regel nicht deren Lehre, sondern die Suche nach Geborgenheit in einer Gruppe und Orientierung in einer als unsicher empfundenen Welt.

Es sind also vorwiegend Menschen, die im Elternhaus kein Grundvertrauen und keine Wertschätzung erworben haben und sich in der Gesellschaft nirgendwo "zugehörig" fühlen.

In einer Sekte werden sie erst einmal mit einem "love bombing" überzogen. Ihnen wird Wertschätzung gezeigt, sie dürfen sich in der Gruppe als wertvoll empfinden. Ihre Unsicherheit innerhalb einer pluralistischen Gesellschaft wird umgedeutet zu einer feinselig gesonnenen Gesellschaft "da draußen", vor der man in der Gruppe Schutz und Geborgenheit findet.

Erst dann kommt die dogmatische Indoktrination, also das Vermitteln der Lehre der Sekte.

Wie kann man die Menschen schützen?

In dem man ihnen schon in der Erziehung Grundvertrauen vermittelt und ihnen echte Wertschätzung und Liebe entgegenbringt.

In dem man ihnen die Einbindung in Gruppen ermöglicht, die sowohl ein Zugehörigkeitsgefühl wie auch Ideale vermitteln (Pfadfinder, Freiwillige Feuerwehr, Umwelt- und Menschenrechtsgruppen...), so dass sie das nicht bei irgendwelchen Rattenfängern suchen müssen.

Nun ja, es ist eine Minderheit, die sich Sekten anschließt. Sowas wird es immer, aus den unterschiedlichsten Gründen, geben.

Der beste Schutz vor Sekten ist die offene Gesellschaft, wo alles offen gesagt werden darf, wenn es Mindestanforderungen genügt. Dafür ist in erster Linie der Freie Demokratische Rechtsstaat am geeignetsten.

In den Religionsbüchern steht soviel Unsinn drin, das es dem Rechtsstaat ein Leichtes ist, für Aufklärung zu sorgen.

Zum einen lassen sich Menschen von Sektenmitgliedern ansprechen, weil diese Mitglieder sich nicht als solche ausgeben und den eigentlichen Hintergrund der Ansprache vorerst verschleiern, zum anderen darum, weil man hin und wieder einen labilen Punkt im Leben erreichen kann, an welchem man für solche Dinge halt eben empfänglich ist.

Vielleicht sind Bekannte bereits in der Sekte und versuchen, dir das Ganze schmackhaft zu machen. Da spielt dann vielleicht der Gedanke mit: Wenn dieser und jener da schon mit dabei ist - was soll dann daran schlecht sein?

Wahrscheinlich gibt es mehrere Gründe. Ich denke aber, das hier dürften die Hauptfaktoren grösstenteils abdecken.

Jugendliche sind besonders gefährdet, da die Lebenserfahrung fehlt und sie zu leicht zu begeistern sind. Vorbeugung durch intensive Aufklärung: wieviele Sekten es schon gab und wie bitter sie endeten.

In der Regel sind das die schwachen unserer Gesellschaft (labile Menschen, Drogenabhängige, junge Menschen die mit ihrem Leben noch nicht so gut klar kommen, mit Kontaktschwierigkeiten usw.). Sie sind leicht zu beeinflussen und "ein gefundenes Fressen" für Sekten.

Schützen kann man nur durch Aufklärung über Sekten und rechtzeitigem Erkennen der Gefahr.