Wer kann mir in eigenen Worten erklären, was "Geschlechtsdysphorie" bzw. "Geschlechtsinkongruenz" bedeutet?

5 Antworten

Geschlechtsinkongruenz bedeutet, dass man sich teilweise oder gar nicht identifizieren kann mit dem Geschlecht, mit dem man Geboren wurde und ist nicht krankhaft.

Geschlechtsdysphorie ist wenn aufgrund einer Geschlechtsinkongruenz ein großer Leidensdruck besteht und das ist krankhaft und ist eine anerkannte psychische Störung.

Geschlechtsinkongruenz

Wenn das erlebte Geschlecht nicht mit dem zugewiesenen Geschlecht übereinstimmt, wird auch von Geschlechtsinkongruenz gesprochen.

Geschlechtsinkongruenz kann zu psychischem Leid führen, muss es aber nicht unbedingt. Am Begriff der Geschlechtsinkongruenz wird kritisiert, dass durch den Begriff ein Ziel suggeriert wird: Die Kongruenz zwischen erlebtem Geschlecht und dem körperlichen Geschlecht.

Der neuere Begriff Trans-Gesundheit fokussiert stärker den Aspekt der Gesundheit.

Geschlechtsdysphorie

Mit Geschlechtsdysphorie wird das Leiden unter einer Geschlechtsinkongruenz, also wenn das erlebte Geschlecht nicht mit den ausgebildeten Geschlechtsmerkmalen übereinstimmt, bezeichnet.

Um die Geschlechtsdysphorie zu behandeln, streben manche trans Menschen eine Transition an (Nieder und Strauß 2019) aber nicht alle (Nieder et al. 2019). Ein Kritikpunkt am Begriff der Geschlechtsdysphorie ist, dass der Begriff stets ein Leiden impliziert, das dauerhaft und immanent mit diesem Zustand verknüpft ist. Der neuere Begriff Trans-Gesundheit fokussiert stärker den Aspekt der Gesundheit.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Eine Dysphorie ist könnte man sagen, das genaue Gegenteil von einer Euphorie.

Also sprich, etwas negatives.

Das kann in Kombination mit Depressionen (oder eben ein Teil davon sein) auftreten und ist eben auf deutsch übersetzt eine Geschlechts-Krise, also dass man damit Probleme hat zb herrauszufinden, was mach eigentlich ist und das zu akzeptieren.

Das kann durch gesellschaftlichen Druck noch verstärkt werden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin selbst Teil davon und kann in vielen Bereichen mitreden.

croissantcrepe 
Beitragsersteller
 07.08.2024, 14:53

Also eine psychische Störung?

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Windoofs10  07.08.2024, 14:54
@croissantcrepe

Kommt auf die Definition an.

Vorallem, ob man das mit der Störung abwertend meint oder nicht.

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TheChriz  07.08.2024, 15:35
@croissantcrepe

Ist de facto eine Störung und wurde bis 2018 auch von der WHO als solche deklariert. Wurde dann geändert, mit der Erklärung, dass man ja keine Menschen stigmatisieren will. Ist folglich eine unwissenschaftliche Entscheidung gewesen.

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Adomox  07.08.2024, 16:09
@TheChriz
Wurde dann geändert, mit der Erklärung, dass man ja keine Menschen stigmatisieren will

Quelle dazu?

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TheChriz  07.08.2024, 19:01
@Adomox

Was wird wohl die Quelle sein, wenn ich von der Entscheidung der WHO rede? Mysteriös.

"So in order to reduce the stigma, while also ensuring access to necessary health interventions, this was placed in a different chapter."

https://www.bbc.com/news/health-48448804

War anscheinend sogar erst 2019. Google doch einfach beim nächsten Mal.

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Adomox  07.08.2024, 19:04
@TheChriz

Das ist ja witzig. Hast du den Abschnitt davor etwa absichtlich ignoriert?

Dr Lale Say, a reproductive health expert at the World Health Organization, said: "It was taken out from mental health disorders because we had a better understanding that this was not actually a mental health condition, and leaving it there was causing stigma.
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TheChriz  07.08.2024, 19:07
@Adomox

Dir ist bewusst, dass das ein Satz ohne Inhalt ist? Die sagen essentiell: "Wir haben es nicht mehr als mentale Störung klassifiziert, weil wir es nicht mehr als mentale Störung ansehen". Aaah, danke. So "wissenschaftlich", am I right?

Es gibt de facto keinen wissenschaftlichen Grund. Es war eine emotionale Entscheidung und nichts anderes. Aber feel free mich zu widerlegen, wenn du was findest.

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Adomox  07.08.2024, 19:07
@TheChriz
Es gibt de facto keinen wissenschaftlichen Grund. 

Dafür hast du ganz bestimmt Belege. Richtig?

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TheChriz  07.08.2024, 19:10
@Adomox

Habe ich dir geliefert. Du insistiertest, dass da doch ein wissenschaftlicher Grund gegeben war und hast (fälschlicherweise) ein Zitat angeführt, das keinen wissenschaftlichen Grund beinhaltet. Du hast somit eine Behauptung aufgestellt, die du bis jetzt nicht belegen konntest. Folglich bist du in der Beweislast. Also, kommt da noch was?

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Adomox  07.08.2024, 19:14
@TheChriz

Du hast gar nichts geliefert, sondern betreibst hier Cherry Picking. Du nimmst die Aussage heraus, die zu deiner Unterstellung passt, ignorierst dabei aber das, was im gleichen Text vorher gesagt wurde. Dies sei nun nicht "wissenschaftlich" genug. Überraschung - es handelt sich um ein Interview, keinen Fachartikel. Deine Behauptung, dass die Änderung politisch motiviert sei, stand und steht zuerst im Raum. Entsprechend bist du die Person, die hier einen klaren Beleg liefern muss. Und nur, damit das wirklich klar ist: Eine Teilaussage eines Interviews, die du dann für dich und ohne Kontext interpretierst, ist kein Beleg.

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TheChriz  07.08.2024, 19:21
@Adomox

Ich ignoriere das, was vorher gesagt wurde? Hast du meinen Kommentar, wo ich buchstäblich aufzeige, dass der Satz ohne Substanz ist, vergessen? So viel zum Thema ignorieren. Der Satz ist halt auf einem Level mit Marle Mortlers berühmten "Cannabis ist verboten, weil es eine illegale Droge ist"-Zitat. Tut mir leid, wenn dir das nicht passt, aber ich habe es offensichtlich adressiert.

Habe nie gesagt die Änderung sei "politisch motiviert". Ich sagte, sie folge keiner wissenschaftlichen Entscheidung. Dafür habe ich einen Beleg erbracht. Du behauptest es sei doch wissenschaftlich? Dann bist du in der Beweislast.

Besteht dein einziger Auftrag hier darin rumzuquengeln, dass man dir Belege auftischt, die du, wenn sie dir nicht passen, eh ignorierst? Wird Zeit, dass du mal eigenständigen Input zur Debatte beiträgst.

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Adomox  07.08.2024, 19:23
@TheChriz
wo ich buchstäblich aufzeige

Du zeigst da gar nichts auf, du sabbelst herbei. 😂

Dafür habe ich einen Beleg erbracht.

Hast du weiterhin nicht, nein. Eine subjektive Deutung, die den Kontext ignoriert, ist kein Beleg.

Besteht dein einziger Auftrag hier darin rumzuquengeln, dass man dir Belege auftischt, die du, wenn sie dir nicht passen, eh ignorierst? Wird Zeit, dass du mal eigenständigen Input zur Debatte beiträgst.

Mein "Auftrag" hier besteht daraus, Menschen, die sich für unfassbar clever halten, zu nerven. Aber keine Sorge, da wächst du bestimmt noch raus.

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TheChriz  07.08.2024, 19:30
@Adomox
Du zeigst da gar nichts auf, du sabbelst herbei.

Du titulierst eine völlig valide Einordnung als "sabbelst rum". Ohne Gegenargument, warum es denn "Sabbelei" sein soll. Interessant.

Hast du weiterhin nicht, nein. Eine subjektive Deutung, die den Kontext ignoriert, ist kein Beleg.

"Subjektive Deutung"? Was faselst du da eigentlich? Der Satz steht da schwarz auf weiß, ist also folglich objektiv. Der Kontext wurde ignoriert? Dann erklär doch mal den Kontext, du Experte. Du kannst immer nur Dinge behaupten, hast es aber bisher nicht hinbekommen ein einziges Argument abzuliefern.

Mein "Auftrag" hier besteht daraus, Menschen, die sich für unfassbar clever halten, zu nerven.

Halte mich nicht für unfassbar clever. Nur cleverer als du. Darfst mich gerne vom Gegenteil überzeugen, indem du endlich mal eigenen Input lieferst:

  1. Warum ist meine Erklärung des Zitatinhaltes falsch?
  2. Welchen Kontext habe ich ignoriert?
  3. Was ist der wissenschaftliche Grund hinter der Entscheidung der WHO gewesen?

Ich warte ;)

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IsaJea  07.08.2024, 21:05
@TheChriz
Ist de facto eine Störung und wurde bis 2018 auch von der WHO als solche deklariert. Wurde dann geändert, mit der Erklärung, dass man ja keine Menschen stigmatisieren will. Ist folglich eine unwissenschaftliche Entscheidung gewesen.

Was haben wir jetzt?

Und warum wird es nicht mehr als Psychische Störung eingestuft?

Dir ist bewusst, dass das ein Satz ohne Inhalt ist? Die sagen essentiell: "Wir haben es nicht mehr als mentale Störung klassifiziert, weil wir es nicht mehr als mentale Störung ansehen". Aaah, danke. So "wissenschaftlich", am I right?

Den Grund müßen Sie Dir doch nicht nennen

Was ist der wissenschaftliche Grund hinter der Entscheidung der WHO gewesen?

Darfst Du selber in einer Suchmaschine suchen.

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TheChriz  07.08.2024, 21:33
@IsaJea
Darfst Du selber in einer Suchmaschine suchen.

Habe ich doch. Meine Behauptung: Es war keine wissenschaftliche Entscheidung. Mein Beleg: Ein Zitat der WHO, wo sie selbst sagen, dass sie es gemacht haben, um das Stigma zu entfernen -> emotionale und keine rationale Entscheidung.

Wenn du jetzt die Behauptung aufstellst, dass es in der Tat eine wissenschaftliche Entscheidung war, bist du in der Beweislast. So einfach.

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IsaJea  07.08.2024, 21:53
@TheChriz

Zudem ist „Transsexualität“ mit der Vorstellung von Pathologie verbunden (in der ICD-10 als „Transsexualismus“ unter den Störungen der Geschlechtsidentität subsumiert: F 64.0; im DSM-5 als „Genderdysphorie“ bezeichnet: 302.85). In der ab 01.01.2022 in Kraft getretenen ICD-11 gibt es keine psychiatrische Diagnose der Transidentität mehr. Die Transsexualismus-Diagnose ist ersetzt durch die Bezeichnung „Geschlechtsinkongruenz“ im neu geschaffenen Kapitel „Probleme/Zustände im Bereich der sexuellen Gesundheit“.

Klar ist heute allerdings, dass die Transidentität keine psychische Störung darstellt, sondern eine Variante der Geschlechtsidentität ist, die wie die Cisidentität in sich das ganze Spektrum von Gesundheit bis Krankheit enthält.

Den Rest siehe in meiner Antwort

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TheChriz  07.08.2024, 21:58
@IsaJea

Ja, schön du hast etwas gecopy-pasted, was nicht wirklich irgendwas mit dem, was ich gesagt habe, zu tun hat. Erklär doch mal den Grund hinter der Neukategorisierung. Bin gespannt.

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IsaJea  07.08.2024, 22:00
@TheChriz

Du kannst lesen, und es sind alle Informationen die die Änderung begründen in der Antwort und Kommentar vorhanden

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TheChriz  07.08.2024, 22:08
@IsaJea

Da steht das "was" und nicht das "warum".

In der ab 01.01.2022 in Kraft getretenen ICD-11 gibt es keine psychiatrische Diagnose der Transidentität mehr.

Warum denn? Erklär doch mal.

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IsaJea  07.08.2024, 22:09
@TheChriz

Lies meinen Kommentar und Antwort da steht es drin

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TheChriz  07.08.2024, 22:12
@IsaJea

Du verstehst echt nicht den Unterschied zwischen "was" und "warum", kann das sein?

Nochmal für dich zum Mitschreiben: Da steht, dass es keine psychiatrische Diagnose mehr gibt, weil die Ausprägung unter einem neuen Abschnitt subsummiert wird. Und warum ist das so?

Du weißt selbst, dass es da nicht drinsteht, sonst würdest du dich nicht verzweifelt davor drücken den Grund zu nennen. Wenn er doch angeblich da steht, kannst du ja einfach den betreffenden Satz zitieren. Komischerweise kommt aber nichts. I wonder why

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IsaJea  07.08.2024, 22:12
@TheChriz

Nochmal alle Informationen sind vorhanden

Ich kann es Dir ja nicht sagen, da hier geschrieben wird

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TheChriz  07.08.2024, 22:23
@IsaJea

Das ist jetzt also deine Ausrede: Eine Spitzfindigkeit darüber, dass es in einer textbasierten Konversation kein "sagen" gibt? Was das Ganze noch absurder macht: Ich habe von "zitieren" gesprochen und nicht von "sagen". Autsch.

Ich nehme an dieser armselige Versuch eines Konters (?) war die endgültige Resignation?

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IsaJea  07.08.2024, 22:26
@TheChriz

Ich kann Die das Verstehen meiner Beiträge nicht beibringen

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TheChriz  07.08.2024, 22:41
@IsaJea

Du hast doch jetzt die Chance mich komplett hops zu nehmen. Zitiere doch einfach die betreffende Stelle. Was sollen diese schlechten Ausreden? Komm, trau dich.

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Von Experte Adomox bestätigt

Geschlechtsdysphorie oder gender dysphorie beschreibt den Umstand, wenn man sich im eigenen Körper und mit dem eigenen Geschlecht unwohl fühlt. Der Fachausdruck ist "Geschlechtsinkongruenz".

Damit verbunden ist ein extremer psychischer Leidensdruck. Begleiterscheinungen können u.a. Depressionen sein.

Dysphorie betrifft hauptsächlich transidente Menschen, wobei cis Menschen durchaus auch betroffen sein können.

Es handelt sich bei Dysphorie nicht um eine psychische Störung, sondern um einen "Zustand in Bezug auf die sexuelle Gesundheit" bzw. Inkongruenz. In der ICD11 wird Dysphorie also nicht als Störung angeführt. Das ist der aktuelle Stand. Was früher einmal als Definition verwendet wurde, gilt nicht mehr.

Die einzige Möglichkeit, Dysphorie zu behandeln sind geschlechtsangleichende Maßnahmen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Teil der LGBTQ+ Community

croissantcrepe 
Beitragsersteller
 07.08.2024, 15:26

Du bist meinen Fragen ausgewichen.

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LunarEclipse  07.08.2024, 15:28
@croissantcrepe

Bin ich nicht. Habe auf deine Fragen geantwortet. Es ist keine Störung an sich. Ich habe dir die Definition genannt.

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Eine Dysphorie ist eine Affektstörung vergleichbar mit einer Depression, also psychisch oder neurologisch bzw bei der Geschlechtsdysphorie somato-psychisch. Das heißt ein körperliches Problem führt zu einem psychischen Symptom.