Wer kam eigentlich auf die Idee der "antiautoritären Erziehung"?

6 Antworten

Für so einen "Chaoten" wie dich ist dieser Erziehungsstil auch nicht geschaffen^^

So ein Erziehungsstil wendet man bei sensiblen Kindern an.

Bei mir wars z.B. genau anders rum ich war sehr sensibel und hab eher wenig angestellt aber mein Vater war Verfechter des autoritären Erziehungsstils und obendrein noch Narzisst. Meine Kindheit war also alles andere als toll und in meiner Jugend kamen dann Depressionen und Zwangsstörungen hinzu.

Ein Erziehungsstil sollte immer auf das Kind abgestimmt sein wie es bei dir der Fall war. Ansonsten kann es passieren das sich jemand sein leben lang unter diesem "Fehler" leidet.

LG

Juli

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

ichweisnetwas 
Beitragsersteller
 15.02.2024, 15:09

Ja das macht Sinn und klingt vernünftig.

Ich brauchte einfach das kämpfen und ständige prüfen ob ich stärker bin usw. Vollkommen verrückt ich weis. Aber so war das eben.

Da sind wir wohl grundverschieden. Aber meine Erziehung war auch sehr streng und sogar gewaltätig, mitunter halt auch wegen mir selbst XD

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juli189379  15.02.2024, 15:11
@ichweisnetwas

Bei einem autoritären und narzisstischen Vater ist Gewalt immer an der Tagesordnung und zwar psychisch und psychisch.

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ichweisnetwas 
Beitragsersteller
 15.02.2024, 15:14
@juli189379

joa, kann ich gut nachvollziehen. Hab 9 knochenbrüche von meinem stiefvater. Ich kenne sowas nur zu gut. Wie gesagt ist der einzige unterschied das ich teilweise halt derjenige war der Stress mit ihm gesucht hat.

Bin meine gesamte Kindheit quasi gegen ihn gegangen und ließ mich von ihm eben nicht unterdrücken. Was die Lage vermutlich noch viel viel schlimmer gemacht hat, weil so einer wie er kann das nicht hinnehmen das jemand nicht macht was er sagt.

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AndijGreissel  15.02.2024, 15:20
@ichweisnetwas

In welchem Alter warst du bei den gewalttätigen Übergriffen deines "Stiefvaters"? Ich mein, alleine 8(!!!) Brüche....

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ichweisnetwas 
Beitragsersteller
 15.02.2024, 15:22
@AndijGreissel

zwischen 3 und 16 jahren, also mit 16 war der 9. bruch.

Danach nixmehr weil ich mit 17 auszog und mit 19 nur zurückging um mutter und brüder rauszuholen

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ichweisnetwas 
Beitragsersteller
 15.02.2024, 15:41
@AndijGreissel

Tue ich nicht. Ich habe es nur oft provoziert. Wie ich dir grade unten im kommentar schrieb. Meist um die agression auf mich zu ziehen, damit meine brüder das nicht abbekommen.

Zu sehen wie die gewalt erleben war für mich viel schlimmer als es selbst abzubekommen.

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Losona  15.02.2024, 20:07
@ichweisnetwas

Es tut mir echt leid durch was du und deine Familie durch mussten.

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ichweisnetwas 
Beitragsersteller
 16.02.2024, 06:54
@Losona

Danke, aber muss es nicht. Die Hauptsache ist das wir alle da heil rausgekommen sind. Viel schlimmer ist, das es sowas häufiger gibt als die leute glauben.

Mein Stiefvater war auch überall beliebt, war sogar im Gemeinderat usw.

Aber Zuhause, war er eben ein Monster.

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Losona  16.02.2024, 08:12
@ichweisnetwas

Ja. Es gibt viel Schlimmes und Behörden kann man meist vergessen...

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Man muss halt schon anfangen, wenn die Kinder noch Kleinkinder sind und nicht zu spät.

Aber jedes Kind ist anders und man sollte nicht ständig über andere Eltern urteilen.

Eltern stehen ständig unter Beobachtung und Kritik. Ist kein schönes Land für Eltern hier.


ichweisnetwas 
Beitragsersteller
 15.02.2024, 14:58

Also ich war auch als kleinkind schon wirklich schlimm. Mir hat das spaß gemacht andere mies zu behandeln und ja ich weis das war mist.

Aber ich war aus welchem grund auch immer einfach so. Selbst vor der kindergartenzeit gabs schon probleme wegen solchen sachen etc.

Und meine Mutter ist wirklich toll. Das war damals einfach nur ich der Stress gemacht hat.

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Losona  15.02.2024, 20:05
@ichweisnetwas

Hast du denn heute Mitleid und Empathie? Fühlst du dich schlecht, wenn du anderen weh tust?

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ichweisnetwas 
Beitragsersteller
 16.02.2024, 06:51
@Losona

Ich denke schon. Um ehrlich zu sein. Ich tue seit meinem 19 lebensjahr niemandem etwas.

Hatte keine auseinandersetzung mehr seitdem. Habe auch keine der Exfreundinnen verletzt. Die Trennungen waren ansich immer harmlos.

Also ich achte einfach sehr drauf das es garnicht dazu kommt.

Mit wildfremden hab ich jetz nicht unbedingt mitleid. Aber ich denke das ist auch normal. Ohne bindung ist das eben so.

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Hast du denn jemals eine liebevolle Behandlung in deiner Kindheit erfahren. Warum sprichst du so lapidar über die massive Gewalt (Stiefvater )

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

ichweisnetwas 
Beitragsersteller
 15.02.2024, 15:39

Weil ich abgehärtet bin dadurch denke ich und weil ich es eben schon länger verarbeitet habe. Es hat mich mit 20-25 wirklich heftig belastet das ganze. Aber diese Zeit ist eben vorbei.

Generell bin ich aber psychisch extrem resilient laut den Therapheuten damals. Anders hätte ich sowas garnicht überstehen können.

Die gewalt vom stiefvater zog ich ja als kind auch immer bewusst auf mich, wenn er z.b. auf meine brüder oder später sogar meine mutter losgehen wollte.

Das war einfach meine Art. Mir war nicht egal was mir passiert. Aber lieber passierte es mir als meinen brüdern oder mutter.

In der Schule war das oft ähnlich, ich warf mich zwischen mobber und die die gemobbt wurden. Hab mich teilweise mit ganzen gruppen angelegt und wurde eben auseinander genommen teilweise.

Ansich waren es meist gute Absichten von meiner Seite.

Und wie gesagt. Irgendwann kam ich wohl an den Punkt das ich so locker darüber reden kann. Weil es eben manchen Menschen auch schon geholfen hat. Z.b. wenn sie wissen das ich sowas durchgemacht habe und sehen wo ich jetzt stehe im leben.

Einigen Bekannten half das laut deren aussage aus ihren eigenen Problemen heraus. Man kennt halt diesen Kerl der die Hölle erlebt hat und dennoch heute glücklich ist.

F62.0 ist die Diagnose, vielleicht verstehst du es dann genauer. Laut ärzten ist meine psyche quasi kaputtgegangen und das eventuell sogar mehrfach. Und rausgekommen ist dann eben ein anderer Mensch als sie sich wieder zusammengesetzt hat.

Darum bin ich im erwachsenenalter dann vermutlich auch schlagartig so friedlich geworden. Sowas passiert unter umständen bei terrorähnlichen Umständen. Oder man kommt eben nichtmehr zurück und ist dann unter professioneller hilfe stationär. Ich hatte glück oder genug kraft das es nicht so kam

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AndijGreissel  15.02.2024, 15:50
@ichweisnetwas

So wie du es beschrieben hast, war dein Stiefvater ein schwer gewalttätiger "Mann" ohne Emphatie, um nicht zu sagen ein Sadist. Ich freue mich, wenn wenigstens du einen guten Weg gefunden hast, mit dem ganzen mehr oder weniger fertig zu werden. Wie steht es denn in dieser Hinsicht heute um deine Brüder oder eure Mutter ?

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ichweisnetwas 
Beitragsersteller
 15.02.2024, 16:01
@AndijGreissel

Denen geht es auch super. Habe sie damals ja als ich 19 war dann dort rausgeholt. Wir lebten anfangs wirklich schäbig in einer Absteige, aber wir waren glücklich.

Ich blieb solange bei meiner mutter und meinem kleinen bruder in der nähe bis ich wusste das mein stiefvater nicht weiter versucht kontakt aufzunehmen. (Er starb dann ca 1 jahr nachdem wir da ausgezogen sind).

Und nunja, habe mich weiterhin um meine mum und bruder gekümmert. Ich bin erst in behandlung als ich mir sicher sein konnte das die beiden klarkommen.

Und ab dort begann ich dann quasi mein eigenes Leben aufzubauen.

Generell haben sich alle aber meist mehr sorgen um mich gemacht. Grade weil ich das alles immer Stemmen musste. Darum bekam ich dann auch die Hilfe die ich brauchte, als ich dann eben doch weggeknickt bin.

Zum glück konnte ich damals das so sehr auf mich fokussieren. Grade mein kleiner Bruder ist recht sensibel. Er hätte das nicht gut weggesteckt. War schlimm genug für ihn zu sehen das sein Bruder sich ständig vor ihn stellte.

Aber ja, es geht allen heute wirklich super. Sogar so gut, das niemand etwas sagte als ich die 600 kilometer weggezogen bin zu meiner heutigen Frau.

Absolut jeder aus meiner Familie hat mich unterstützt und es mir einfach gegönnt das ich glücklich werde. Meine Mum meinte zum Abschied damals nur "Lass los und werd glücklich, du hast mehr als genug gemacht damit es uns gut geht. Schau jetz erstmal nur auf dich und deine Frau."

Dieser Satz war wie eine erlösung für mich. War von meiner "Pflicht" erlöst, auch wenn ich mir diese Pflicht nur selbst gab.

Und seitdem sieht man sich eben nurnoch 2 mal im jahr durch die entfernung. Aber das band zwischen uns ist und bleibt eisern.

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Losona  15.02.2024, 21:01
@ichweisnetwas

Mein Gott, was für eine Lebensgeschichte. Meinen Respekt und ich wünsche viel Glücklichsein.

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Das kam halt als Gegenstück oder Rebellion zur autoritären Erziehung auf. Ging genauso oft schief, wie die autoriätere.

Ähnliches gibt es auch heute noch: Nennt sich dann auch mal Helikoptereltern. So nach dem Motto: Kinder müssen alles dürfen. Sind ja noch Kinder. (und dann wundert man sich wenn Kinderfreie Zonen gefordert werden)

Meine Eltern waren quasi das ganz andere Extrem.

Das ist auch nicht so toll. Zum Beispiel durfte ich ziemlich viel nicht, was andere Eltern als normal ansahen.

Meine Eltern waren auch etwa zehn Jahre älter als die meiner Schulkameraden.

Deren Kindheit war teilweise noch während der Weimarer Republik und der NS-Zeit.

Darum versuchte ich, es mit meinem Sohn anders zu machen, aber eben auch nicht das andere Extrem, dass Alles erlaubt gewesen wäre.


Jungssindtoll  16.02.2024, 12:29

Undbei einer Tochter nur Kuscheln und Liebe? Doch weil er Männlich ist nur Streng? Auch Jungs brauchen Liebe und nur schreien und Strenge geht nicht, auch Jungs sind Kinder, ausserdem genauso toll, super , Süss und Super wie Mädchen, Buben sind nicht anders wenn man sie nicht als Babys schon ständig agressiver anfassen würde sondern mal genauso Liebevoll wie mit Töchter, dann würden die nicht so sein.

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ichweisnetwas 
Beitragsersteller
 15.02.2024, 15:07

ja meine mutter war wie gesagt super. Kümmerte sich extrem viel usw.

Mein Stiefvater war halt sehr gewaltätig usw. Also lies ich wohl auch viel von zuhause eben an anderen raus.

Also ja, so eine erziehung ist auch mist. Aber ganz ohne grenze gehts halt auch nicht bei nem kind wie mir.

Nur durchs reden konnte man mir nie im leben irgend eine grenze klarmachen. Das war einfach nicht möglich da bin ich absolut sicher weil es auf die art niemand hinbekommen hat.

Ich respektierte nur die leute die mich quasi auch wirkich aufhalten konnten. Sei es mit festhalten oder anderen sachen. Anders war ich eben nicht zu bremsen damals.

Zum glück bin ich nichtmehr so auf ärger aus. Aber nunja, vermutlich genau durch die extreme strenge die ich erfuhr

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tanztrainer1  15.02.2024, 15:38
@ichweisnetwas

Meine Mutter war schon ziemlich jähzornig. Ihr brannte quasi bei der kleinsten Nebensächlichkeit die Sicherung durch. Da brauchte ich noch nicht mal etwas angestellt zu haben, es reichte, dass ich zu irgendetwas eine andere Meinung hatte. Aber in den 1950ern und teilweise noch in den 1960ern war es leider allgemein üblich, dass man Prügel bezog.

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