Ab welchem Alter dürfen Kinder die Nachrichten sehen?

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Ich würde auch sehr vorsichtig sein und die Kinder niemals allein die Nachrichten gucken lassen, und am besten bis ca. 10 Jahre gar nicht. Es gibt schöne "Kindernachrichten" auf den entsprechenden Kinderkanaälen. Da ist alles so aufbereitet,dass Kinder alles verstehen können, ohne sich Schockbilder angucken zu müssen.


Anonymiraculus  18.11.2012, 20:40

Naja, dazu würde ich aber noch ergänen, dass man das wie viele Experten sagen von einem "zu erwachsenen" Standpunkt aus betrachtet. Genau wie es in den 70/80ern den Trend gab Märchen als "jugendgefährdend" einzustufen (da geht es schließlich auch nicht immer gewaltfrei zu) denke ich ist es mit den Nachrichten. Bei mir ist es noch nicht allzu lange her dass ich selbst als Kind mitgeschaut habe bei den "richtigen" Nachrichten, und was so über Tod und Gewalt berichtet wurde verstand ich zwar "formal", habe es aber auf eine eher kindliche Art "realisiert" und verarbeitet, und war mir natürlich der vollen Bedeutung des Todes noch nicth bewusst. Als konkretes Beispiel sei hier der 11.09.2001 erwähnt. Ich sah auch die Flugzeuge, sah auch die Bilder der springenden Menschen und verstand auch, dass da auf der anderen Seite der Welt 2 große Gebäude brannten, aber deshalb habe ich keine traumatische Furcht vor Terroristen entwickelt, im Gegenteil, darauf begründet sich wohl mein frühes Interesse in der Weltpolitik. Ich kann mich sogar erinnern wie ein Mickey Maus-Halloween-Special jahrelang größere Angstzustände bei mir auslöste als jede tagesschau-Ausgabe zuvor, aber das nur am Rande :D.

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Hallo,

unsere Tochter ist jetzt 9,5 Jahre alt.

Sie schaut schon seit ca. 2 Jahren mehr oder weniger allabendlich die Nachrichten mit uns mit. Sie wollte das so. Anfangs, weil Mama und Papa ja auch immer Nachrichten schauen, mit der Zeit aber mehr und mehr auch aus Interesse.

Wir lassen sie seit dem mitschauen und setzen uns aber hinterher noch Mal 5 bis 10 Minuten mit ihr hin und sprechen mit ihr über das was in den Nachrichten berichtet wurde. Wir sprechen über das Wetter und was sie dann am nächsten Tag anziehen kann; fragen was ihr gut gefallen hat und was nicht, was ihr Angst gemacht hat, ob sie noch Fragen hat, usw.

Mit dieser 'Aufarbeitung' und 'Nachbesprechung' sind wir bislang ganz gut und ohne Probleme gefahren.

:-) AstridDerPu

Wenn sie mit der Erziehung weiter macht, schaffen es die Kleinen mit Ach und Krach auf die Waldorfschule und werden später alle Kindergärtner. -.- Also... Ab 7 oder 8 Jahren finde ich es okey, dass sie die Nachrichten sehen, ist ja nicht so, als ob man ihnen "Saw" als Gute Nacht Geschichte vorlegt oder so... -.-


ErsterSchnee  15.10.2010, 11:58

Immer diese Vorurteile gegen Waldorfschulen... Traurig, wenn man so ein eingeschränktes Weltbild hat! (Das ist auch nicht besser als Kinder keine Nachrichten sehen zu lassen...)

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SharonK  15.10.2010, 12:10
@ErsterSchnee

Ich find Waldorfschulen im Allgemeinen nicht schlecht, aber ich denke, dass man es übertreiben kann.

Einige ehemaliger Schüler die ich kenne meinten, sie haben danach eben grosse Schwierigkeiten sich in das "wirkliche" Leben einzugliedern... Also bis 18 noch von den Lehrern sie heile Welt verklickern zu bekommen finde ich nicht so der Hit.

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ErsterSchnee  15.10.2010, 12:12
@SharonK

Aber selbst in Waldorfschulen halten Kinder sich im Normalfall doch höchstens den halben Tag lang auf. Und was dann mit der zweiten Tageshälfte gemacht wird, liegt doch wieder in der Verantwortung der Eltern (bzw. der Kinder selbst, wenn sie das entsprechende Alter haben). Und da gibt es genügend Möglichkeiten, das "reale Leben" kennenzulernen.

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SharonK  15.10.2010, 12:18
@ErsterSchnee

Nicht, wenn die Kinder keine Nachrichten sehen dürfen. :D

Aber klar, das ist nicht immer so. Ich war wohl kurz im Pauschalisierungsland ;/ Sorry :)

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Smeagol0711 
Beitragsersteller
 15.10.2010, 11:55

Sie sind jetzt tatsächlich auf der Waldorfschule... vielleicht hast du prophetische Fähigkeiten :-)

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schnecke64  17.10.2010, 03:52
@Smeagol0711

Habe ich auch sofort dran gedacht, dass das die Waldorfschule sein muss, aber mich nicht getraut zu fragen, weil es ein Vorurteil ist. Man sollte sich aus allen Lebensansichten und Formen das seinige raussuchen dürfen aber ich bin immer für den goldenen Mittelweg. Ein bischen weniger Game-boy bei den Normalos hätte ich mir schon zur Grundschulzeit meiner Söhne gewünscht. Mein Ältester durfte/konnte in der großen Pause nicht mitspielen, weil er die Serie Power-Ranger überhaupt nicht kannte. Ich finde Fernsehen für jüngere Kinder auch nicht so toll, schon gar nicht sowas, aber da wir keine Hamisch-People sind und er kein Aussenseiter werden sollte, ließ ich ihn dann schaun. Blöd, oder? Man passt sich an, weil man sonst rausfällt. Wir waren die letzten mit Game-boy und eine Play-station gab es auch erstmal nicht. Aber die Umwelt diktiert, was passiert und wenn man die Kinder zu sehr einengt, kann es leicht nach hinten losgehen. Wären nicht die ersten Waldorfschüler, die zu Freunden zum Spielen sind und dort dann fernsehen und auch Nachrichten gucken.

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Kinder begreifen das bis zu einem Alter von 5 Jahren noch gar nicht. Ab da an sollte man sie damit vertraut machen. Schließlich ist das die Realität und die Welt. So richtig grausame Bilder werden in den Nachrichten generell ja nicht gezeigt, gerade wegen dem Jugendschutz. Je früher, desto besser und später haben sie dann ein größeres Allgemeinwissen, weil sie shcon frühzeitig mit Nachrichten konfrontiert wurden ;)

Es ist nicht gut, Kindern so etwas vorzuenthalten. Sie können eigentlich nicht früh genug erfahren, wie gut es ihnen geht und daß sie alles das, was sie haben, entsprechend würdigen sollten. Das kann man auch schon Kleinstkindern beibringen (wenn auch nicht gerade mit den Nachrichten).