Wer ist besser in Programmierung und Softwareentwicklung? Mechatroniker oder Fachinformatiker?

5 Antworten

Von Experte grtgrt bestätigt

Beide.

Denn es kommt nicht darauf an was diese in der Ausbildung lernen, sondern wie viel Energie sie selber in Entwicklung und Programmierung stecken. Ich kenne zb. jemanden, sie hat nicht studiert o.ä., kann aber teilweise besser Programmieren und nebenbei sogar noch Mandarin lernen, also so manch ein Informatiker.

Wenn du dich für einen der beiden Berufe interessierst, nehme den Beruf, der dich am meisten interessiert und worin du dich eher sehen kannst. Alles andere, lernst du nebenbei.

Definitiv der Fachinformatiker!

Wieso? Weil er genau das jeden Tag tut - Programmieren. Dafür ist seine Ausbildung da, damit er das danach gut kann.

In einem Studium lernt man nicht gut zu programmieren, selbst im Informatikstudium. Bei Mechantronik erst recht nicht. In diesem 2 (vergleichsweise kleinen) Modulen wirst du auch viele andere Sachen lernen.

Zu behaupten, jemand mit Mechatronik-Studium kann danach besser programmieren kann als der Fachinformatiker wäre Utopie.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Informatikstudium

grtgrt  12.11.2022, 17:40

Bei jedem, der ein erfolgreich abgeschlossenes MINT-Studium vorweisen kann, darf und wird man davon ausgehen, dass man ihm auch Programmierarbeit überlassen kann. Selbst im Studium bringt man sich das ja selbst bei. Eher selten gibt es dazu eigene Kurse oder Vorlesungen. Man bekommt dort – im Rahmen von ein bis zwei Seminaren – einfach nur eine entsprechende Aufgabe gestellt.

triopasi  12.11.2022, 17:44
@grtgrt

"Selbst im Studium bringt man sich das ja selbst bei."

Nein. Leider nicht.

Außerdem gibt es noch massive Abstufungen. Von "kann grob programmieren" bis "kann (halbwegs) professionell arbeiten".

grtgrt  12.11.2022, 17:53
@triopasi

Keiner derjenigen, für die gilt "Nein. Leider nicht" wird sich jemals um einen Job bewerben, in dem man tatsächlich programmiert.

Jeder andere, der ein MINT-Studium hinter sich hat, wird dann zwar i.A. auch noch keine 1000 Zeilen Code geschrieben haben, sich "on the Job" aber dennoch fast sofort in solcher Arbeit bewähren. Davon geht man aus, und es klappt auch tatsächlich immer (so meine Erfahrung aus 30 Jahren Arbeit für eines der größeren deutschen Softwarehäuser).

triopasi  12.11.2022, 18:02
@grtgrt

Ohh doch. Ich habe schon zig Bewerber:innen als Werkstudent:in gesehen. Die könnten gar nix programmieren. Ist traurig aber wahr. Und nein, die waren nicht im 1. Semester.

Ja, aber dann ist es weil die bei den Bewerbern schon gut filtern. Schau dir mal Bewerber an, das ist teils echt erschreckend.

grtgrt  12.11.2022, 18:11
@triopasi

Du magst recht haben: Meine Erfahrung bezieht sich auf studierte Kollegen, die man bei uns tatsächlich angestellt hatte (mich eingeschlossen). Fast alle hatten Mathematik, Physik oder Elektrotechnik studiert. Schwierigkeiten, Code zu verstehen oder gar zu schreiben, hatten am ehesten Wirtschaftsinformatiker.

Also beim FIAE ist die Programmierung ja der ganze Schwerpunkt der Geschichte, während es in der Mechatronik ja mehr um Maschinenbau und Elektrotechnik geht, also mehr um technische Zeichnungen und um Schaltpläne.

Letzendlich geht es in der Mechatronik ja darum etwas Mechanisches zu entwickeln, was elektronisch gesteuert wird wie z. Bsp. ein Garagentor, das Schiebedach fürs Auto, das Klappdach des Cabrios, der elektrische Serviettenausgeber, das Automatikgetriebe, der elektrische Hubwagen, der Rollstuhl, der Getränkeautomat, oder natürlich auch alle modernen Verpackungsmaschinen. Also alles was mechanisch ist, aber "elektrisch bewegt" wird. Und natürlich ist die Programmierung hier auch ein Teil davon, was das ganze vom Ablauf her zum Laufen bringt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

grtgrt  12.11.2022, 18:23

Na ja: Universell einsetzbare Software-Entwickler sind wohl nur wenige der Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung. Mir kommt die Mehrheit davon vor wie so eine Art "Flickschuster der IT-Branche". (Ausnahmen ausgenommen)

Definiere "besser" !

Aus eignener Erfahrung weiß ich, dass Informatiker zwar sehr gut sind, was SW-Architekturen und systematische Herangehennsweise betrifft, in vielen Fällen aber den fachlichen Background für ein Gebiet nicht mitbringen, um erfolgreich ein System zu entwickeln. Wer beispielsweise keine guten Kenntnisse in Elektrotechnik besitzt, kann keine gute Software zur Regelung eines Drehstromgenarators oder gar zur Simulation eines großen elektrischen Netzes schreiben. Wenn die Umgebung IT-lastig ist, punkten Informatiker, geht es eher um technische Dinge, punkten Leute aus dem Fachgebiet, auch wenn diese i.A. von SW-Entwicklung nicht so viel Ahnung haben. Ich kenne sehr erfolgreiche Produkte, die zwar "dilletantisch" (d.h. mit einer Technik, die 30 Jahre alt ist) programmiert, aber dennoch sehr gut sind. Verallgemeinern kann man das aber nicht.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ausbildung und Lehre an Uni

Die von dir genannten Ausbildungen vergleiche ich mal mit Grundschule - lesen, schreiben, rechnen 4 Jahre

Softwareentwicklung setzt Kenntnis der Anwendung voraus - Wie sollte Buchhaltung / Warenwirtschaft / Finanzen funktionieren, wenn der Entwickler (nur) ein Ass in Games ist?