Wer entscheidet in der Gesellschaft was eine Daseinsberechtigung in der Natur hat?
7 Antworten
Hallo,
Diese Frage wird meines Erachtens viel zu wenig thematisiert!
Oft hängt es an der subjektiven Einschätzung von Einzelnen. Ich kenne eine geschützte Fläche, ein Kalkmagerrasen, auf dem mehr als zehn seltene, geschützte einheimische Orchideenarten vorkommen. Gleichzeitig kommt dort aber auch ein kleiner Schmetterling, ein Bläuling vor, der auf Esparsetten, die dort ebenfalls wachsen, angewiesen ist. Es wurde entschieden, dass die Erhaltung des Bläulings Vorrang hat, somit wird alles getan, damit es den Esparsetten gut geht. Diese sind allerdings Fabaceen, Schmetterlingsblütler, die Luftstickstoff sammeln, im Boden anreichern und damit den Standort verändern, weniger geeignet für die Orchideen machen. Unter diesen sind dort allerdings auch einige Hochkaräter, zumindest in unserem Raum, wie Ophrys apifera und Orchis anthropophora. Der Daseinsberechtigung des Schmetterlings wird dort also Vorrang gegeben gegenüber der der Orchideen.
Ich kann und will nicht sagen, dass diese naturschutzfachliche Entscheidung falsch ist. Mir fehlt einfach die Transparenz und mir fehlen allgemeingültige, objektive Kriterien, nach denen solche Entscheidungen gefällt werden. Wer genau das dann tut ist für mich weniger relevant.
Niemand. Diejenigen, die meinen, es entscheiden zu müssen, wissen das jedoch nicht. 😉
Solche Entscheidungen werden aber trotzdem ständig getroffen, müssen sogar getroffen werden.
"Richter" und "die Gesellschaft" sind 2 verschiedene Paar Schuhe! Richter halten sich an niedergeschriebene Gesetze. Die Gesellschaft hält sich an ihre ungeschriebenen Gesetze. So viel wirst Du wissen. Ich halte mich nicht an ungeschriebene Gesetze.
Die Natur ist selbstverständlich für uns vorgesehen. Wovon sollen wir uns sonst ernähren?
Deine Argumentation überzeugt mich nicht.
Natürlich gehört ein Richter zur Gesellschaft. Zur Gesellschaft der Menschen. Jeder der den vorgeschriebenen Gesetzen folgt, ist ein Teil unserer Gesellschaft. Oder denkst du, Richter müssen sich nicht an Gesetze halten, nur weil sie Richter sind? Die Gesellschaft die du meinst, würde ich eher als Bevölkerung bezeichnen. Ist ebenfalls noch zu allgemein, kommt aber schon näher dran. Und auch diese Bevölkerung, die normale Bevölkerung von denen du sowas wie Richter ausschließen würdest, müssen sich an die vorgeschriebenen Gesetze halten. Sonst würde hier doch längst jeder jeden beklauen, umbringen, und andere Straftaten begehen, wenn sich diese Bevölkerung nicht an die vorgeschriebenen Gesetze halten müsste/würde?
Das die Natur für uns vorgesehen ist, das weiss ich auch. Dem habe ich nicht widersprochen, ich glaube da hast du nicht ganz verstanden. Was ich dir damit sagen wollte ist schlichtweg das die Entscheidung über das Dasein anderen Lebens in unserer Gesellschaft (Richter, Politiker, alles drum und dran mit einbezogen) weder falsch noch richtig sein kann. Die Natur hat für uns Menschen vorgesehen, das wir töten müssen, um zu überleben, von daher haben wir von Grund auf erst einmal schon das Recht dazu, über anderes Leben zu entscheiden. Andererseits hat die Gesellschaft in der wir leben nichts mehr mit der Natur zu tun. Einfach deswegen, weil in unserer Gesellschaft nach Gesetzen und Regeln gehandelt wird, die in der Natur nicht so vorkommen.
Ob es also richtig für uns ist nach den Regeln die wir Menschen uns selbst festgelegt haben zu bestimmen, ob ein Lebewesen, egal ob Mensch oder Tier, das Recht hat zu existieren, das kann ich mir zumindest selber nicht mit nur ja oder nein beantworten. Die Natur hat uns für diese Bestimmung andere Regeln gegeben, jedoch brauchen wir unsere eigenen Regeln in der Gesellschaft in der wir gerade leben, um zu überleben.
Tut mir Leid, wenn meine Gedankengänge hier gerade schwierig nachzuvollziehen sind. Ich kann diese nicht besonders gut in Worte fassen, vielleicht verstehst du ja jetzt trotzdem besser was ich damit meinte.
... weil sie davon überzeugt sind, dass das, was sie für richtig halten, das Nonplusultra ist. Anderes hat keine Daseinsberechtigung. Sie denken gar nicht selbständig - sie lassen für sich denken und plappern nur nach; und erwarten, dass ihre Kinder es ihnen gleichtun!
Diese Leute tun mir unendlich leid.
Vielleicht geht es ihnen auch dabei sehr gut also müssen sie dir deshalb nicht immer leid tun.
Ich kann mir das beim besten Willen nicht vorstellen, dass es denen wirklich gut geht! Ich könnte nie so leben.
Viele leben aber gut, weil es ihre Sichtweise nun mal ist.
Ich bin davon überzeugt, dass es nicht mal ihre Sichtweise ist! Für eine Sichtweise müsste man sich ja aktiv entscheiden. Diese Leute leben ohne eigene Entscheidungen.
Ich könnte dir jetzt ein paar Beispiele nennen, für Menschen oder Menschengruppen, die über dies entscheiden. Unter anderem der Richter, dieser entscheidet, ob ein Verbrecher z.B ins Gefängnis muss, ob er gar die Todesstrafe zugeteilt bekommt, und, und, und.
Ob das richtig oder falsch ist - Ich weiss es um ehrlich zu sein nicht. In der Gesellschaft, in der wir heut zu Tage leben, brauchen wir gewisse Menschen die gewisse Dinge entscheiden. Ansonsten würden wir in Chaos leben. Andererseits muss man es auch so betrachten, das die Gesellschaft in der wir momentan leben definitiv nicht von der Natur so festgelegt wurde, das würde ja auch gar keinen Sinn machen. Wir haben uns also unsere eigene Natur geschaffen.
Niemand.
Charles Darwin.
Im Gegenteil. Darwin hat bewiesen, dass die Natur das mittels Evolution und Selektion selbst entscheidet.
Es ist dir auf grandiose Weise gelungen, das falsch zu formulieren.
Dem kann ich nicht zustimmen. Die Frage lautet doch, wer in der Gesellschaft über das Dasein bestimmter Dinge entscheidet. Erstmal ist es nun einfach mal ein Fakt, das es gewisse Personengruppen gibt, die genau das in unserer Gesellschaft tun.
Für mich hört sich das so an, als würdest du sagen es ist prinzipiell falsch dies zu tun. Wäre es von Natur aus falsch über das Dasein von z.B anderen Lebewesen zu entscheiden, dann würde es keine Fleischfresser geben. Dann müsste der Löwe kein Zebra mehr jagen, um nicht zu verhungern. Grundsätzlich falsch kann es also schon mal nicht sein. Allerdings geht es ja hier um diese Handhabung in unserer Gesellschaft, ein Richter verurteilt einen Schwerverbrecher nicht mit der Todesstrafe, weil es lebenswichtig für uns ist, sondern damit es sicherer für uns ist.
Die Gesellschaft in der wir leben, ist es Größtenteils sehr hilfreich und auch nötig das es Leute gibt, die die Regeln aufzeigen und über Dinge entscheiden, damit wir sicherer leben können. Das ist erstmal nichts negatives, allerdings - wie ich schon in meiner eigenen Antwort gesagt hatte - ist diese Gesellschaft von der Natur nicht von Anfang an für uns Menschen vorgesehen gewesen. Wir können also nicht von Grund aus sagen, das dies richtig ist, und weder noch können wir sagen, das es falsch ist.