Wer bezahlt, wenn ein Jumbo Jet Flugzeug in mein Haus kracht?

9 Antworten

Das bezahlt die Haftpflichtversicherung des Betreibers der Boeing 747 Jumbo Jet, d.h. Personenschäden, Gebäudeschäden, Abtragen und Entsorgen des mit ausgelaufenem Kerosin verseuchten Bodens, Vermögensschäden usw.

Wenn die Schäden so immens sind dass sie die finanziellen Möglichkeiten der betreffenden Versicherung übersteigen, greift u.U. die Rückversicherung, eine Gesellschaft die wiederum die Versiherung versichert, z.B. die Münchner Rück.

https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%BCckversicherung

"Eine Rückversicherung ist die Übertragung von Risiken von einem Versicherungs- auf ein Rückversicherungsunternehmen. Sie ermöglicht dem Erstversicherer eine Verminderung seines versicherungstechnischen Risikos. Vereinfacht wird von der Versicherung eines Versicherungsunternehmens gesprochen.[1] Rückversicherung schützt die Erstversicherungsbilanz, dient als Kapitalersatz und mindert Auswirkungen von Großschadensereignissen auf Ergebnis und Solvenz von Versicherungen. Der Gegensatz dazu ist die Erstversicherung."

Dieser reale Fall entspricht praktisch Deiner Frage:

El-Al-Flug 1862 war ein Frachtflug der israelischenFluggesellschaftEl Al, auf dem am 4. Oktober 1992 eine Boeing 747-200F verunglückte. Die Maschine stürzte aufgrund von Materialversagen in einen Wohnblock in Amsterdam-Zuidoost, wobei alle vier Menschen an Bord sowie 39 am Boden ums Leben kamen.[1]Inhaltsverzeichnis Hergang

Während des Steigfluges riss das innere Triebwerk (Triebwerk Nr. 3) von der rechten Tragfläche ab. Grund war ein Ermüdungsbruch oder Materialfehler in einem der vier Scherbolzen, die zusammen ein 747-Triebwerk halten. Scherbolzen sind so konstruiert, dass sie beim Auftreten größerer Triebwerksschäden mit starken Vibrationen an einer Sollbruchstelle brechen. Ein defektes Triebwerk soll auf diese Weise kontrolliert abgeworfen werden können, ohne eine größere Beschädigung an der Tragfläche zu verursachen. Nach dem Bruch des ersten Scherbolzens gaben auch die restlichen drei aufgrund der Überbelastung an ihren Sollbruchstellen wie vorgesehen nach.

Das abgerissene Triebwerk zog unter Vollschub nach vorne und drehte dann seitlich nach rechts weg in das äußere Triebwerk (Triebwerk Nr. 4) der rechten Tragfläche, das daraufhin ebenfalls abbrach. Die beiden wegbrechenden Triebwerke beschädigten die Nasenkante und die Vorflügel der rechten Tragfläche erheblich, rissen Teile davon ab und beschädigten die Verkleidung großflächig. Dieser Abriss von etwa 10 m² der Verkleidung verschlechterte die aerodynamischen Eigenschaften der rechten Tragfläche dramatisch. Der Verlust der Triebwerke bewirkte ferner das Bersten zweier Hydraulikleitungen und damit den Ausfall zweier Hydrauliksysteme sowie eine Beschädigung der Landeklappen dieser Tragfläche.

Der verminderte Auftrieb der beschädigten Tragfläche wurde in dieser Flugphase (noch im Steigflug) teilweise durch das fehlende Gewicht der beiden abgerissenen Triebwerke kompensiert. Zwar kippte die Maschine nach rechts weg, konnte vom Kapitän aber zunächst wieder unter Kontrolle gebracht werden.

Das Flugzeug war durch den einseitigen Schub bei voller Frachtbeladung, die auf nur noch ein einziges System begrenzte Hydraulik sowie die Verkleidungsschäden an der rechten Tragfläche nur noch sehr schwer steuerbar. Der Copilot setzte einen Notruf ab und bat um sofortige Rückkehr zum Flughafen Schiphol. Der Lotse erteilte die Erlaubnis. Dem Kapitän gelang es, eine notwendige Schleife zu fliegen, um Höhe für den Landeanflug abzubauen. Die Besatzung hatte keine Kenntnis vom tatsächlichen Ausmaß der Schäden und vermutete einen Brand der Triebwerke 3 und 4. Auch die schweren Beschädigungen der Tragfläche konnte sie nicht erkennen.

Am Anfang des Landeanflugs verringerte der Kapitän die Geschwindigkeit gemäß der dafür notwendigen Vorgehensweise. Als bei etwa 400 km/h die Vorflügel und Landeklappen nur einseitig ausfuhren, geschah das Unvermeidliche: Durch die Verringerung der Geschwindigkeit verlor die schwer beschädigte rechte Tragfläche aufgrund eines teilweisen oder völligen Strömungsabrisses ihren Auftrieb, während die linke Tragfläche durch das Ausfahren der Hochauftriebshilfen für geringe Geschwindigkeiten enorm an Auftrieb gewann. Dadurch rollte das Flugzeug unkontrollierbar zur Seite. Etwa neun Minuten nach dem Start stürzte die Maschine im südöstlichen Amsterdamer Stadtteil Bijlmermeer fast senkrecht in ein zehnstöckiges Wohnhaus (Koordinaten ♁52° 19′ 8″ N, 4° 58′ 30″ O).

Mehr als 50 Wohnungen standen in Flammen, auslaufendes Kerosin setzte zudem Bäume, Sträucher und Rasenflächen in Brand. Die Amsterdamer Feuerwehr und die Löschzüge des Flughafens erreichten den Unfallort gegen 18:40 Uhr. Nachdem sie über Funk erfahren hatten, dass nicht wie anfangs vermutet, eine voll besetzte Passagiermaschine, sondern ein Frachtflugzeug abgestürzt sei, und sie beim Flugzeug auch keine Opfer fanden, konzentrierten sich die Rettungstrupps auf das Gebäude. Systematisch wurden alle Wohnungen durchsucht und zunächst 20 Verletzte gefunden. Um 21 Uhr war der Brand unter Kontrolle.

Wenig später begannen Abbruchunternehmen mit Kränen und Baggern, Betonteile abzutragen. Dabei bargen die Rettungsstaffeln schließlich 43 Tote, unter ihnen auch die vier Mitglieder der Besatzung der 747. Dass die Opferzahlen nicht höher lagen, führten die Verantwortlichen darauf zurück, dass viele Hausbewohner zu dieser Uhrzeit am Sonntagabend nicht zu Hause gewesen waren.

Ursache

Ursächlich für den Abriss von Triebwerk Nr. 3 war der Bruch von einem der vier Scherbolzen. Dies wurde durch die Untersuchung der abgerissenen und später im Gooimeer gefundenen Triebwerke bewiesen. Es lag hier ein Materialfehler oder ein Ermüdungsbruch vor. Sowohl ein Materialfehler als auch ein drohender Ermüdungsbruch hätten allerdings bei den Routineinspektionen entdeckt werden müssen, was nicht geschehen war. Boeing-747-Betreiber wurden daraufhin verpflichtet, alle derartigen Scherbolzen mit neuen Methoden zu inspizieren beziehungsweise auszutauschen.

Wie sich anhand von späteren Simulatorflügen herausstellte, war der Absturz nach den Beschädigungen der rechten Tragfläche durch keine fliegerische Vorgehensweise mehr aufzuhalten. Sobald die Geschwindigkeit für die Einleitung des Landeanflugs gedrosselt wird, setzt unvermeidlich ein Strömungsabriss an der beschädigten Tragfläche ein, und das Flugzeug gerät in einen unkontrollierbaren Zustand. Es gibt keine Möglichkeit, ein Flugzeug mit derart schweren Tragwerksschäden zu landen, der Absturz war daher unvermeidlich. Daran hätte sich auch nichts geändert, wenn die Besatzung das wahre Ausmaß der Beschädigungen erkannt hätte.

Die Ladung

Lange Zeit war unklar, was die Transportmaschine geladen hatte. Zunächst war seitens der Fluggesellschaft nur von Blumen und Parfüm die Rede. Inzwischen werden Rüstungsgüter wie Gewehrmunition und Ersatzteile für Raketen (AIM-9 Sidewinder und Patriot) zur Ladung gezählt. 1998 erklärte die Fluggesellschaft El Al, dass auch 190 Liter der Chemikalie Dimethylmethylphosphonat (DMMP) an Bord des Flugzeuges waren.[2] Diese Chemikalie wird vor allem als Kraftstoffadditiv und Flammschutzmittel verwendet.[3] Sie ist aber auch Ausgangsstoff bei der Erzeugung des Nervengases Sarin.[4] Die Chemikalie sollte mit Genehmigung des amerikanischen Handelsministeriums an das Israelische Institut für biologische Forschung geliefert werden.[5] Einem israelischen Regierungssprecher zufolge sollte es dort zum Testen von Gasmasken und Filtern gegen chemische Angriffe eingesetzt werden.[5] Es sei auf der Ladeliste ordnungsgemäß deklariert gewesen. Das niederländische Ministerie van Buitenlandse Zaken bestätigte, dass ihm die Ladung bekannt sei.[2] Eine 1999 eingesetzte Untersuchungskommission des niederländischen Parlaments kam zu dem Schluss, dass es lediglich kleinere, erklärbare Ungereimtheiten in der Dokumentation der Ladung und keinen Hinweis auf gefälschte Ladepapiere gebe.[6] Von der Ladung sei keine Gesundheitsgefahr für die Anwohner oder die Rettungskräfte ausgegangen.[6]

In Maschinen dieses Typs wurde außerdem abgereichertes Uran als Ballast verwendet, um Schwingungen zu vermeiden. Die Kommission des niederländischen Parlaments kam zu dem Schluss, dass eine Vergiftung größerer Gruppen unwahrscheinlich sei. Es sei aber explizit möglich, dass Einzelne Uranoxid-Partikel eingeatmet hätten.[6]

Die Versicherung der Fluggesellschaft, wie man aus den Erfahrungen unzähliger anderer ähnlicher Vorfälle weiß. Gilt übrigens auch für eine Airbus A319 :-)

Sollte dieses eine Bedrohung sein, die dir schlaflose Nächte beschert und permanent beschäftigt, würde ich dazu raten ein Hilfsangebot anzunehmen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Beruf - Leben - Lernen und viel Erfahrung. Menschenverstand.

Die Haftpflicht des Verursachers bzw. Halters, aber nur zum Zeitwert. Eigene Hausrat- und Gebäudeversicherung regulieren zum Neuwert.

Bei Verletzungen natürlich auch die eigene Krankenversicherung.

Soweit ich weis die Versicherung der Airline bzw. die Airline selbst.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich bin sehr an der Luftfahrt interessiert.

Die Versicherung der Partei, die für den Absturz maßgeblich verantwortlich ist.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Planespotter und Angestellter an einem Flughafen