Wen trifft eurer Auffassung nach die Hauptschuld am 1 Weltkrieg?
Ich persönlich würde Österreich-Ungarn sagen. Die Wollten als einzige wirklich einen wenn auch nur Regionalen Krieg haben. Wäre dem nicht so hätten die nicht so ein Dreistes Ultimatum gestellt
4 Antworten
Die Hauptschuld trifft Deutschland.
Des Kaiserreichs blinder und unfassbar fahrlässiger Blankoscheck für die nach Blut sabbernden Österreicher - und die vorauseilenden Kriegserklärungen von sich selbst überschätzenden deutschen Idioten - haben den von Österreich forcierten Krieg von einer völlig unnötigen, doch im Prinzip lokalen Angelegenheit über jedes kontrollierbare Maß aufgeblasen. Eben vom Krieg in den Weltkrieg.
Das folgende unsägliche Wüten der deutschen Truppen - das in Deutschland nie ausreichend aufgearbeitet wurde - unter Anderem in Belgien hat zudem eine schnelle , glimpfliche Einigung erst recht unmöglich gemacht.
Ja, Deutschland ist nicht *alleine* Schuld - die Schuldfrage ist komplex, die meisten Beteiligten wollten diesen Krieg auf die eine oder andere Weise und es nicht unwahrscheinlich, daß der Krieg trotzdem in ähnlichem Maße ausgebrochen wäre, wenn Deutschland wenigstens ein paar Tage die Füße stillgehalten hätte.
Aber das hat das Reich in seiner machtgeilen Arroganz eben nicht, nicht einmal den Versuch einer Mäßigung unternommen. Daher landete der schwarze Peter bei uns.
Nett, hat nur herzlich wenig mit meiner Aussage zu tun.
Du willst hoffentlich nicht behaupten, daß die Entscheider um v. Hötzendorf und seine Clique in ihrer Kriegsplanung gegen so ziemlich Alle und Jeden auch nur einen Gedanken an das Schicksal von Muslimen auf dem Balkan verschwendet hätten.
Der Begriff "Kriegstreiber" wird aktuell ja ziemlich inflationär gebraucht - doch schriebe ich einen Wikipediaeintrag dazu, könnte der olle Franz Conrad mit Fug und Recht das Titelbild darstellen.
Man muss zu dem Ergebnis kommen, dass keiner Regierung der Vorwurf gemacht werden kann, sie habe bewusst auf einen allgemeinen Krieg hingearbeitet. Im Umkehrschluss sieht man aber auch, das alle beteiligten Nationen eine Mitschuld tragen das es zu diesem großen Krieg kam.
Die deutsche Politik zielte 1914 nicht auf die Entfesselung eines europäischen Krieges, sie war in erster Linie bedingt durch die Bündnisverpflichtung gegenüber Österreich-Ungarn. Um der als gefährlich empfundenen Auflösung dieses Staates entgegenzuwirken, hat man der Wiener Regierung Zusicherungen gegeben, die einer Blankovollmacht gleichkamen. Die deutsche Regierung war von der Vorstellung beherrscht, eine Lokalisierung des Konfliktes mit Serbien würde wie 1908/09 möglich sein; gleichwohl war sie bereit, nötigenfalls die Gefahr eines europäischen Krieges auf sich zu nehmen. Infolgedessen hat sie es versäumt, rechtzeitig mäßigend auf die Politik Österreichs einzuwirken. Unter dem Eindruck, dass der europäische Konflikt unvermeidlich sei, hat Moltke dagegen als Chef des Generalstabes am 30. Juli aus rein militärischen Erwägungen auf beschleunigte Anordnung der allgemeinen Mobilmachung in Österreich-Ungarn gedrängt.
Der Ausbruch des Krieges im August 1914 ist bei allen beteiligten Mächten als Lösung einer unerträglichen Spannung empfunden worden. Es war eine Spannung, die sich immer wieder in vordergründigen zwischenstaatlichen Konflikten entlud, aber ihre tieferen sozialen, wirtschaftlichen und politischen Ursachen hatte. Der lange Zeit bereits anhaltende Vorwurf, das Deutschland auch für den Ersten Weltkrieg bereits verantwortlich gewesen sei ist nach Faktenlage nicht haltbar.
Perfekt formuliert ; so ähnlich habe ich es auch bei "Die Schlafwandler" gelesen ;
sie sind förmlich in einen krieg getaumelt , halb blind vor hochmut ; aber alle;
ähnlich wie jetzt
Perfekt formuliert ;
Gut formuliert, dass auch Deutschland eine Teilschuld trifft. Wahr ist das aber nicht. Die Alleinschuld haben Serbien und seine Verbündeten.
Keine hatt bewusst auf eiben Weltkrieg hingearbeitet. Ein Regionaler Krieg war seitens Österreichs jedoch definitiv gewollt
England, denn dort diskutierte man schon seit den 1890er Jahren in aller Öffentlichkeit, wie man die aufstrebende Wirtschaftsmacht Deutschland aus dem Feld schlagen könnte. Es existiert eine Europa-Karte, die 1892 in der englischen Zeitung Truth erschien, die Deutschland zerschlagen in den Grenzen zeigt, die annähernd nach dem Zweiten Weltkrieg erreicht wurden.
Man muss sich in Erinnerung rufen, dass es seit 1870 schon Schiffe gab, die mit Erdöl statt mit Kohle fuhren und damit eine vierfache Reichweite hatten. Das war nicht nur für die Kriegsflotte ein epochaler Fortschritt, sondern auch für die Handelsmarine. 1883 wurde der Benzinmotor erfunden und 1893 der Dieselantrieb.
Damals förderten nur die USA, Mexiko und Russland Erdöl. Deutschland hatte indes seit 1890 mit dem Osmanischen Reich einen Freundschafts-, Handels- und Schiffahrtsvertrag. Man schaue sich das Osmanische Reich auf der Karte an. Viele Erdölgebiete lagen damals im Herrschaftsbereich. Der osmanische Sultan Abdul Hamid II. bietet Deutschland an, eine Bahnstrecke von Eskischehir nach Konya zu bauen. Diese wird 1896 fertiggestellt und in genau die Richtung verläuft, in der etwas später Erdöl gefunden wird.
Englands Interessen an der Golf-Region erwachen erst 10 Jahre später.
Die türkische Regierung überschreibt 1912 der Deutschen Bank die Konzessionen für alle Erdöl- und Mineralvorkommen 20 Kilometer beiderseits der Bahn bis Mossul als Kompensation für ihre Kosten beim Bau der Bagdad-Bahn. Darüber war England alles andere als begeistert und da Englands Geldadel schon immer rücksichtslos seine Interessen zu wahren wusste, fädelte man geschickt die Falle für Deutschland ein, um D als Wirtschaftsmacht auszuschalten.
Man lese dazu, was der englische Historiker Prof. Laffan 1917 den Offizieren des Britischen Beratercorps Serbien über den strategischen Hintergrund ihrer Mission auf dem Balkan im Ersten Weltkrieg vorträgt:
„Deutschlands … Grundidee war, eine Kette von verbündeten Staaten unter deutscher Vorherrschaft zu errichten, die sich von der Nordsee bis zum Golf von Persien erstreckt… Würde die Bahn Berlin-Bagdad fertiggestellt, wäre eine riesige Landmasse unter deutscher Herrschaft vereinigt worden, in der jeder erdenkliche wirtschaftliche Reichtum hergestellt werden könnte, die aber für eine Seemacht unangreifbar wäre. … Die deutsche und die türkische Armee könnten leicht auf Schussweite an unsere Interessen in Ägypten herankommen und vom persischen Golf aus würde unser indisches Empire bedroht.“ …: „Ein Blick auf die Weltkarte zeigt, aus welchen Gliedern sich die Kette der Staaten zusammensetzt, die zwischen Berlin und Bagdad liegen: das Deutsche Reich, Österreich-Ungarn, Bulgarien und die Türkei. Nur ein kleiner Gebietsstreifen verhindete, daß die beiden Enden der Kette miteinander verbunden werden konnten. Dieser kleine Streifen ist Serbien. Serbien war in der Tat die erste Verteidigungslinie für unsere Besitzungen im Osten. …“
Aber es gibt noch eine zweite Partei, die damals ein enormes Interesse daran hatte, an ein bestimmtes Gebiet heranzukommen, welches die Osmanen seit 1516 unterjocht hielten.
Danke, das Dumme ist, dass die meisten Geschichte nur als lästiges Schulfach ansehen und anschließend nie wieder ein Geschichtsbuch in die Hand nehmen, vor allem keines, welches kontrovers diskutiert wird oder gar auf dem Index steht. Deshalb können sie auch nicht vom Gestern auf das Heute schließen und die Wiederholung der Geschichte sehen.
Schließlich ist es eine Binsenweisheit, dass der Kriegssieger die Geschichte schreibt und eben nur diese darf im Geschichtsunterricht gelehrt werden.
Die Alleinschuld trifft Serbien und seine Verbündeten, vor allem Frankreich, Russland und England. Frankreich und England haben den Überfall auf Deutschland und Österreich schon seit der Fälschung der Hunnenrede geplant, um die Deutschen zu entmenschlichen. Frankreich und England haben sich seit ungefähr 1900 oder 1905 große Mengen aus den USA geliehen, um aufzurüsten.
Ich könnte noch ganz viele Einzelheiten nennen.
Die Menschen in Bosnien-Herzegowina wollten nun mal mehrheitlich Teil von Österreich-Ungarn sein, weil nur so ihre Religionsfreiheit garantiert war. Die serbischen Attentäter waren von der Schwarzen Hand, halb Terrororganisation halb serbischer Geheimdienst, ausgebildet und bewaffnet worden. Serbien weigerte sich österreichische Kriminalbeamte an den Ermittlungen in Serbien teilnehmen zu lassen. Nach dem 1. Weltkrieg hat Serbien den Attentätern Denkmäler gebaut.
Noch Fragen?