Wem nützt eine schwarze Null im Bundeshaushalt?

Das Ergebnis basiert auf 7 Abstimmungen

Schwarze Null jetzt ==> höhere Kosten für nächste Regierung 57%
Schwarze Null ist einfach immer gut 43%
Schwarze Null jetzt = erlaubt Steuer-Entlastung für FDP-Klientel 0%
Besser jetzt keine Schulden - Um das Ergebnis kümmern sich andere 0%
Wer es später besser haben will, der soll dafür auch später zahl 0%
Wer FDP wählt, der hat sicher keine Schulden 0%
Mehrere dieser anderen Optionen sind richtig. 0%

4 Antworten

Wem nützt eine schwarze Null im Bundeshaushalt?

Jedem der entweder auf Grund fehlender Bildung oder seiner persönlichen Risikoeinschätzung darauf angewiesen ist, den Euro als Wertspeicher zu verwenden.

Außderm jeder der irgendwelche Versicherungsprodukte nutzt die in € ohne Inflationsausgleich denominiert sind. Dazu gehören Lebensversicherungen, Rentenversicherungen, Krankenversicherungen und eigentlich gleich am lle Versicherungsprodukte, die in irgendeiner Form nicht an einen Sachverhalt geknüpft sind.

Kann unser Finanzminister wirklich nur so schlecht rechnen, oder hat er andere Absichten?

Vielleicht hat er auch eine andere Sicht auf den Zusammenhang zwischen. Staat und Geld.

Wir sind weit weg von der schwarzen Null und wenn überhaupt hat die nur auf Bundesebene gegolten. Der Staat hat sich immer verschuldet. Man muss eben aufpassen, dass diese Verschuldung nicht zu groß wird.


BurkeUndCo 
Beitragsersteller
 10.06.2024, 23:46

Leider argumentierst du genauso, wie typische FDP-Gläubige.

Du verwechselst hier die Prinzipien der Betriebswirtschaft mit den grundlegenden Funktionen der Volkswirtschaft.

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FinWi  11.06.2024, 01:28
@BurkeUndCo
Du verwechselst hier die Prinzipien der Betriebswirtschaft mit den grundlegenden Funktionen der Volkswirtschaft.

Nein ich gehe nur tiefer. Diese absurde Annahme, dass Geldmengenausweitung nicht inflationär wirkt, funktioniert nur solange, wie man den gezinkten VPI als Inflationsmaß herannimmt.

Sobald man sämtliche Preise, also auch die der Erzeuger, Immobilienpreise ( welche seit Immobilien im Wert sinken wieder im VPI sind. Ein Schelm wer Böses dabei denkt), Grundstückspreise und andere Sachwerte hinzufügt, erkennt man das Geldmengen Ausweitung auch immer Teuerung bedeutet.

Der Euro ist als Wertspeicher komplett dysfunktional geworden. Anleger investieren in Lagerhallen voll Lego, Whiskey und Kunst. Nicht weil dies wertstiftend ist, ganz im Gegenteil, die Kosten der Lagerung reduzieren sogar die Wertschöpfung, allerdings langsamer als das Geld durch inflation an Wert verliert. Für den Sammler sieht es so aus als ob er ein gutes Geschäft macht, denn sein Lego steigt ja in absoluten Eurowerten. Dies sind Anzeichen eines inflationierenden Geldes. Mieses hat dies schon früh festgestellt und erklärt, dass Inflation erst in den Vermögenswerten auftaucht und dann langsam in die Konsumgütermärkte fließt. Genau dies sehen wir seit 2008.

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BurkeUndCo 
Beitragsersteller
 11.06.2024, 13:34
@FinWi

Das ist es wieder, was ich meine.

Inflation oder Nicht-Inflation, das ist betriebswirtschaftliches Denken.

Volkswirtschaftlich ist es wesentlich wichtiger, ob man zum jeweiligen Zeitpunkt Vollbeschäftigung erreichen kann, und ob das Geld effektiv und schnell in der Volkswirtschaft zirkuliert.

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FinWi  11.06.2024, 17:38
@BurkeUndCo
Inflation oder Nicht-Inflation, das ist betriebswirtschaftliches Denken.

Inflation ist keine betriebswirtschaftliche Kenngröße, mehr Makro geht eigentlich nicht. 

Außerdem ist das eine der Kernthesen der MMT (die du hier verteidigst). Diese sagt aus, dass mehr staatliche Nachfrage das Angebot ausweitet und so Beschäftigung schafft, ohne die Inflation zu treiben, da die Inflation ihrer Meinung nach von den Lohnstückkosten abhängt, nicht von der Geldmenge. Die Inflation steige erst bei Vollbeschäftigung. Diese Annahme ist wie oben beschrieben falsch. Der Arbeitslose der jetzt Dank staatlicher Nachfrage Arbeit hat, bekommt dafür ein Gehalt, mit denen er sich Produkte und Dienstleistungen leisten kann, die zu meist in keinem Verhältnis zur eigenen Leistung stehen. Das Defizit welches hier entsteht, zahlt die Gesellschaft in Form von Inflation.

Volkswirtschaftlich ist es wesentlich wichtiger, ob man zum jeweiligen Zeitpunkt Vollbeschäftigung erreichen kann

Warum ist das wichtig? Anstatt ständig neue Beschäftigung für ineffiziente Arbeitsprozesse zu schaffen, könnte man doch auch mehr Freizeit in den Vordergrund stellen. Das wäre deutlich besser für Gesundheit und Natur. Die technische Weiterentwicklung gerade die Digitalisierung hätte eigentlich zu deutlich stärkeren Produktivitätsfortschritten führen müssen. Die wöchentliche Arbeitszeit sinkt zwar, dies liegt allerdings an der Enthäuslichung der Frau. Frauen arbeiten weniger und senken erstens dadurch den Schnitt und zweiten sind durch die gestiegenen Lebenshaltungskosten jetzt zwei Einkommen von Nöten, um ein komfortables Leben zu führen. Aus Sicht des Haushaltes steigt also die Arbeitsbelastung trotz steigender Produktivität.

und ob das Geld effektiv und schnell in der Volkswirtschaft zirkuliert.

Wichtig wäre, dass die Wirtschaft effizient läuft. Geld ist nur ein Werkzeug kein Selbstzweck. Staatliche Nachfragepolitik hebelt diesen Effizienzdruck des Marktes allerdings aus. Schlechte Unternehmer die ohne staatliche Unterstützung pleite gehen würden, fressen Ressourcen, Personal und belasten die effizienten Teile der Wirtschaft. Wie oft wurde Karstadt jetzt gerettet? Ich habe vergessen mitzuzählen. Fakt ist: dass der Rest der Gesellschaft finanziert die Rettungsaktionen und René Benko wird noch reicher. Es ist auch keine Ausnahme, dass der Staat direkt in Unternehmen hineindruckt. Wenn der Staat ohne Konsequenzen Geld erschaffen kann, warum sollte er dies nicht für kurzfristige Vorteile nutzen? Die Wirtschaftskrisen 2008 und 2020 sind beste Beispiele dafür. Trotz Krise vervielfachten sich die Vermögen der Oberschicht. Woher kam dieses Geld? Ich verrate es dir, aus der Druckerpresse. Das Resultat ist eine nie dagewesene Vermögensungleichheit, die man nun wieder mit Vermögenssteuern bekämpfen möchte. Die Interventionsspirale nimmt ihren lauf.

Ich weiß dass das linke Angebot bestechend ist. Man druckt einfach alle Probleme dieser Welt weg, und das vermeintlich ohne Konsequenzen. Das ist allerdings ein ökonomisches Permetuum Mobile und funktioniert nicht. Du kannst nicht aus dem "Nichts" "Etwas" schaffen.

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BurkeUndCo 
Beitragsersteller
 11.06.2024, 18:43
@FinWi

Alles, was du hier schreibst, das ist ein Beweis dafür, dass du nur die betriebswirtschaftlichen Eigenschaften des Geldes kennst, aber dass dich die Volkswirtschaft bisher eher weniger interessiert hat.

Zugegeben, es gibt ein paar Betriebswirte im Bereich der Volkswirtschaft, aber deren Wirtschaftsansätze (Stichwort: Chicago-Boys) hat bisher immer in Krieg und Unterdrückung (Diktatur) geendet. Darauf kann ich gerne verzichten.

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FinWi  11.06.2024, 21:21
@BurkeUndCo
Alles, was du hier schreibst, das ist ein Beweis dafür, dass du nur die betriebswirtschaftlichen Eigenschaften des Geldes kennst, aber dass dich die Volkswirtschaft bisher eher weniger interessiert hat.

Ich habe nur volkswirtschaftliche Prozesse beschrieben. Der Staat kann vielleicht so viel Geld drucken wie er will, das hat aber massive Negativkonsequenzen zur Folge. Wer das nicht anerkennt, ist nicht der einzige Volkswirt im Raum sondern einfach nur unehrlich.

Wenn das aber immer wieder dein einziges Argument ist, dann macht es wenig Sinn zu argumentieren.

Zugegeben, es gibt ein paar Betriebswirte im Bereich der Volkswirtschaft, aber deren Wirtschaftsansätze (Stichwort: Chicago-Boys) hat bisher immer in Krieg und Unterdrückung (Diktatur) geendet.

Man kann Pinochet gerne kritisieren und das Amerika ein rechtsradikales Terrorregime an die Macht gepusht hat, spricht nicht für ihre freiheitlichen Werte, aber denkst du ernsthaft, dass das reichste Land Südamerikas, ein Negativbeispiel in Sachen Wirtschaftspolitik ist? Ich glaube nicht.

Nur weil jemand Böses bestimmte Instrumente genutzt hat, sind diese nicht zwingend schlecht, aber wer das Geldsystem der deutschen Nazis wieder einführen möchte, sollte mit der artigen Argumenten ganz vorsichtig sein. Weite Teile der nachfrageorientierten Wirtschaftspolitik hat Keynes an dem Beispiel von Nazideutschland und seinem Mefo-Wechsel erarbeitet.

Deine MMT ist die absolute Konzentration von ökonomischer Macht in der Hand des Staates. Jede Diktatur sah die Zentralbank als verlängerten Arm der Regierung an. Wenn irgendetwas zu Krieg und Zerstörung geführt hat, dann Geldmengenausweitung. Der erste Weltkrieg konnte nur durch das Abschaffen der Goldwährungen und durch die Einführung von Papiergeld geführt werden. Selbst die Römer haben durch das Absenken des Silbergehaltes ihrer Münzen Kriege finanziert und die eigene Wirtschaft in den Ruin getrieben.

Wenn du diese linken Wirtschaftspopulismus glauben möchtest, kann ich dir nicht helfen. Dieser ist entgegen jeder Faktenlage und dient lediglich dazu dir zu ihren Gunsten deine Wirksamkeit in dieser Welt zu rauben. Ich kann dir nur empfehlen andere Südamerikanische Staaten zu studieren. Venezuela, das ehemals reichste Land Südamerikas, das bis heute die größten Erdölvorkommen der Erde besitzt. Guck dir an welches Elend entstehen kann, wenn Technokraten die Überzeugung erlangen, dass sie eine ganze Volkswirtschaft zentralistisch steuern könnten. Oder Argentinien, wo die Zentralbank genau wie in der MMT gefordert unter der Kontrolle des Staates steht. Warum haben wir da kein Wirtschaftswunder sondern insgesamt fünf Hyperinflationen erlebt?

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Schwarze Null jetzt ==> höhere Kosten für nächste Regierung

Was sparen uns gebracht hat, könnte man aus der Vergangenheit lernen.

Was unserer Finanzminister davon hält hat er unlängst in einem Interview offenbart

Schwarze Null jetzt ==> höhere Kosten für nächste Regierung

Seit wann denken Politiker über das Ende der aktuellen Legislaturperiode (und ihre angestrebte Wiederwahl) hinaus?

Du hast ja seltsame Ansprüche...!

none of the above

die "Schwarze Null" ist ein Mechanismus, mit dem die FDP den Koalitionspartnern bereits zugesagte Projekte unterbinden oder ausbremsen kann.

Ob das was Gutes oder was Schlechtes ist, kommt drauf an ob die ausgebremsten Projekte gut oder schlecht sind, und da ist man natürlich unterschiedlicher Meinung. Wie die FDP schon mal sinngemäß sagte: es ist besser gar nichts zu machen als das Falsche zu machen ...

Alle sind sich einig das Rüstung für unsere Sicherheit notwendig und gut ist, und darum hat offensichtlich auch keiner Angst, dass die Bundeswehr wegen der schwarzen Null zu wenig Munition kaufen kann ... für andere Projekte (Bildung, Gesundheit, Kinder, Kultur, ...) hat schon eher jemand Angst darum ....


BurkeUndCo 
Beitragsersteller
 06.06.2024, 14:23

Da es bereits ohne Ukrainekrieg mehr als nur schwierig gewesen wäre, eine Schwarze Null zu erreichen (Stichwort: Klima), ist es mit Ukraine-Krieg praktisch unmöglich.

Man kann - ohne politischen Selbstmord - die Arbeitslosen in Deutschland nicht (ver-) hungern lassen, damit man die Waffen für die Ukraine finanzieren kann.

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