Welches Teleskop für Galaxie, Planeten etc. ist gut geeignet?
Hallo Community,
Welche Teleskope könnt ihr empfehlen zum beobachten von Planeten und Galaxien/ Nebeln und andere Himmelskörper ?
Bei welchen ist die Handhabung einfach ? Welche sind gut dafür ?
Danke für eure Antworten :)
4 Antworten
Hi,
Alles eine Frage des Budgets. Grundsätzlich gilt: Je mehr Öffnung, desto besser. Damit wird das Licht gesammelt. Je mehr Öffnung, umso lichtschwächere Objekte sind zu sehen. Wenn Du wirklich in DeepSky eintauchen möchtest, würde ich mindestens 8 Zoll empfehlen.
Für die Beobachtung von Planeten ist ausreichend Brennweite notwendig. Grob gesagt bestimmt sie die Grnauigkeit der Sichtung. Du solltest auf jeden Fall um die 100 cm haben.
Bei der Montierung ist, wenn Du nichts spezielles wie Astrofotographie o.Ä. vor hast in erster Linie wichtig, dass sie stabil ist. GoTo-Nachführungen sind bei rein visueller Beobachtung ein netter Zusatz, aber nicht unbedingt notwendig. Die kosten ordentlich Geld und mit etwas Übung ist das auch manuell kein Hexenwerk. Am günstigsten fährst Du hier mit ner einfachen Rockerbox (Dobson Montierung).
Viele versierte Anfänger starten daher gerne mit einem 8" Dobson von gängigen Anbietern wie Bresser, Skywatcher oder Gso. Da ist man mit ca 500€ dabei. Allerdings sei auch gesagt, dass das mitgelieferte Zubehör idR Schrott ist und man das maximal für die ersten Beobachtungen nutzen sollte. Wenn Dir das Hobby Spaß macht, würde ich hier schnell vernünftige Okulare anschaffen.
Wenn Du weniger Budget hast, musst Du entsprechend Abstriche machen. Würde dann empfehlen, den Fokus auf die Brennweite zu setzen und DeepSky erstmal außen vor lassen.
Alles hat seine Vor- und Nachteile, ohne Frage.
Ich persönlich hab in unseres Sternwartenverein die Erfahrung gemacht, dass die Leute vorallem dann Spaß am Hobby finden, wenn sie die Objekte selbst finden. Für den Anfang reicht ja sogar der Mond. Der Himmel bietet ja Gott sei Dank genügend Objekte von einfach bis schwer, an denen man sich von Erfolgserlebnis zu Erfolgserlebnis navigieren kann.
Die meisten Leute, die damit aufhören, tun das meiner Erfahrung nach in erster Linie deswegen, weil sie wegen den bunten Internetbildern komplett falsche Vorstellungen haben und nicht, weil sie nicht mit der manuellen Suche zurecht kommen. Das passiert auch bei nem Setting mit Goto, nur dass dann nochmal deutlich mehr Geld verbrannt ist.
Wer es braucht, kann sein Dobson mit Push+ ausstatten, das System kostet nicht sonderlich viel und kann durchaus hilfreich sein (hab ich persönlich lange für Blödsinn gehalten, bis ich es mal live gesehen hab. Richtig eingesetzt kann das wirklich was).
Es gibt aber natürlich nicht die eine Wahrheit. Deine Argumentation kann ich durchaus auch nachvollziehen.
Meist reicht es für den Start sogar aus, ein relativ kleines Teleskop mit < 100 mm Öffnung und relativ kurzer Brennweite zu verwenden.
Das reicht für den Mond und auch für den ersten Blick auf die Planeten.
Wenn fder "Einsteiger" dann wirklich Alles gesehen hat, was er damit sehen kann, dann ist er zumindest m.M.n. kein Einsteiger mehr.
Ergänzung: So ein kleines kompaktes Teleskop ist auch immer eine gute Ergänzung. Bei uns im Verein haben mehrere (keine Einsteiger) so ein Zweitteleskop, das meist deutlich häufiger verwendet wird, als das große. Man braucht halt praktisch keine Zeit für den Aufbau.
Da werden Erinnerungen wach... Ich hab damals mit dem Firstscope begonnen und damit vorallem richtiges justieren gelernt. 😀
Das sind nach wie vor gute Ansätze für den Einstieg in die beobachtende Astronomie.
Für Planeten und Galaxien brauchst Du Brennweite. Ausnahme ist Andromeda, die ist aufgrund ihrer Nähe echt riesig. Für Nebel sind oft kleinere Brennweiten sinnvoll, da diese eine z. T. recht große Ausdehnung haben. Das Problem ist, dass man viele Galaxien eigentlich nur schwer visuell beobachten kann, weil sie zu weit weg und zu dunkel sind. Da gibt es aber Ausnahmen.
Eine nachgeführte Montierung sollte es schon sein, sonst ist das einfach zu viel Gefrickel, das Objekt immer im Auge zu behalten. Einfach zu bedienen sind Teleskope mit einer Goto-Montierung, da hier die zeitraubende Sucherei entfällt. Die brauchen aber gerade bei der höchsten Geschwindigkeit bei der Ausrichtung viel Strom, weshalb dicke Kabel für an die Autobatterie sinnvoll sind.
für einen anfänger ist ein sog. "dobson" das ideale einsteiger-teleskop. es lässt sich leicht bedienen und man erzielt mit etwas übung ergebnisse.
aufwändigere modelle mit parallaktischen montierungen erfordern know how und produzieren nur frust, wenn's am anfang nicht auf anhieb klappt.
je nach geldbeutel solltest du mit brennweiten ab 500 mm anfangen; je länger und mit größerer öffnungen es wird, umso mehr licht kann man einfangen und man sieht entsprechend mehr.
https://www.teleskop-express.de/de/teleskope-4/dobson-teleskope-2
hilfreich dazu ist auch die handy-app "stallarium mobile", die dir hilft, ein gewünschtes objekt grob am himmel aufzusuchen und dann über den sucher des dobsons genau ins visier zu nehmen.
Für einen Anfänger ein Dobson-Teleskop zu empfehlen, das ist nicht so gut. Da könnte der Anfänger sein Geld auch gleich wegwerfen.
Dobson-Teleskope bieten die meiste Lichtmenge fürs Geld. Sie sind aber nur für Sterngucker geeignet, die sich bereits sehr gut am Himmel auskennen.
Ein echter Anfänger wird mit einem Dobson mehrfach erfolglos versuchen, das gewünschte Objekt zu finden, und danach verrottet dieses Gerät auf dem Speicher oder im Keller.
wie schon so oft, hilft lesen, wenn man‘s denn macht. stichwort: die empfehlung, stellarium als sinnvolle und hilfreiche ergänzung zu benutzen.
nach deiner meinung also mit einem vollautomatischen goto für 4stellige investition, mit denen man kaum was lernt.
du bist wohl der einzige, der das know how von verschiedenen montierungen mit der muttermilch mitbekommen hat
Toll, ja ich kenne das Programm Stellarium.
Wenn es du aber wirklich glaubst, das ein Anfänger nach Betrachten des Himmels in Stellarium es schafft, irgendein Objekt aus der o.a. Liste mit einem Dobson einzustellen, dann scheinst du völlig andere Vorstellung davon zu haben, was dein Astronomie-Anfänger ist, als ich.
P.S. Ja ich habe jetzt seit über 30 Jahren Erfahrungen in praktischer Astronomie. Und Objekte mit einem stationären, fest-aufgebauten Teleskop mittels Himmelskoordinaten einzustellen --- absolut kein Problem.
Mit einem Dobson, da tue ich mich selbst mit einem Telrad-Sucher schwer - und wie gesagt, ich bin sicher kein Anfänger mehr.
unsere diskussion wird unterhaltsam, nimm das bitte nicht persönlich!
ohne wissen, welcher stern das da oben ist, ist es so gut wie unmöglich, da hast du recht. aber genau dafür war ja mein hinweis mit stellarium gedacht; wobei man sogar die mobile version auf dem handy mit einer speziellen halterung (eine neue serie von celestron "StarSense Explorer" Dobson) anstelle des suchers einsetzen kann.
wenn du dann dein dobson (und meinetwegen auch eine parallaktische monti - wenn man sie beherrscht) grob auf die richtung der (beispiel) andromeda ausrichtet und über einen konventionellen, relativ lichtstarken optischen sucher (6 x 30 oder besser 8 x 50) das gesuchte sternenfeld im auge hat, sollte es auch einem anfänger leicht fallen, den nebelfleck zu erkennen und ins fadenkreuz zu bringen.
und genau das war meine absicht, weil ich es auch so "gelernt" habe, nachdem mir vor vielen jahren ein "lidl-scope" genau diesen frust bereitete und danch im keller unter einem müllsack ein kümmerliches dasein fristete, bis ich lernte, wie man so eine montierung aufbaut und bedient.
VG & CS
Volle Zustimmung.
Besonders zu deiner Aussage "weil ich es auch so gelernt habe". Das zeigt aber eben für mich, dass du zumindest kein Anfänger mehr bist.
Und bewunderswert finde ich es, dass du trotz deiner Erfahrung mit dem Lidl-Scope diesem Hobby treu geblieben bist. Aber das kostet Einsatz und Anstrengung - beides kann man heute von vielen Anfängern nicht mehr erwarten.
.
Zusatzinfo:
Der beste Tipp für echte Anfänger ist es häufiger eine benachbarte Volkssternwarte zu besuchen. Da kann man viel lernen und bekommt viele Tipps. Und wenn man dann eben kein blutiger Anfänger (m/w/d) mehr ist, dann wird man mit einem Dobson, so wie von dir beschrieben, viel Spaß haben.
Wichtig ist für den Anfänger, dass fdas Teleskop auch mit kleinen Vergrößerungen (= größeres Bildfeld) arbeiten kann --- nur so findet er dsich am Himmel zurecht.
Hilfreich ist eine gute Montierung, möglichst mit automatischer Nachführung, so dass es ausreicht die Objekte einmal einzustellen. Gut ist es, wenn das auch mittels Koordinaten und Skalen möglich ist.
Noch besser, aber halt leider ohne Lerneffekt, sind GoTo-Montierungen, die die Objekte praktisch selbstständig einstellen.
Genau. Die Eigenschaft einer relativ günstigen Anfängerausrüstung ist, dass man ihrer schnell überdrüssig wird und dann doch zeitnah zu einer besseren Ausrüstung wechselt. Dann hätte man sich das Geld auch gleich sparen können. Das Schicksal der ganzen Billigrefraktoren ist es, irgendwann als Leitrohr für einen Autoguider zu enden 😁.
Für einen Anfänger ein Dobson-Teleskop zu empfehlen, das ist nicht so gut. Da könnte der Anfänger sein Geld auch gleich wegwerfen.
Dobson-Teleskope bieten die meiste Lichtmenge fürs Geld. Sie sind aber nur für Sterngucker geeignet, die sich bereits sehr gut am Himmel auskennen.
Ein echter Anfänger wird mit einem Dobson mehrfach erfolglos versuchen, das gewünschte Objekt zu finden, und danach verrottet dieses Gerät auf dem Speicher oder im Keller.
Gerade deshalb ist für einen Einsteiger eine Goto_montierung zu empfehlen ---- dann findet er wenigstens die Objekte am Himmel.
Oder, was ein guter Kompromiss ist, eine gute Montierung mit äquatorialer Ausrichtung, so dass er die Position der Objekte selbst mit den Skalen einstellen kann.