Welches Gebiss zum Kutsche fahren?
Habe gehört, dass oft Stangengebisse und Kandaren verwendet werden. Bin aber nicht wirklich ein Fan davon.
3 Antworten
das wird nicht häufig verwendet, sondern ausschliesslich.
nennt sich fahrgebiss.
wer mit was anderem fährt, ist ein tierquäler.
idealerweise hat das gebiss keine zungenfreiheit.
ein fahrgebiss darf nicht gebrochen sein. nicht einfach und nicht doppelt. gibts zwar trotzdem zu kaufen, sollte man aber nicht benutzen.
man fährt immer mit stange.
bei den fahrkandaren kommt es immer drauf an, wo in der leiter du die zügel einschnallst, wie korrekt die zäumung verschnallt ist und wie die kinnkette eingestellt wurde.
man kann die leiter auch unterhalb der ersten sprosse abflexen und die kante hübsch entgraten und kommt nie wieder in versuchung, woanders einzuschnallen.
jedes gebrochene gebiss stellt sich im maul auf. und dann ist schnell nicht nur das gebiss gebrochen, sondern auch der gaumen und der kiefer.
wir haben für die jungs sowelche - allerdings nicht geriffelt, sondern gedreht.
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übrigens ist auch zum reiten eine stangenTRENSE, so sie gebogen ist, das sanfteste an gebissen überhaupt. ist übrigens witzig, wenn jemand eine betonhand hat oder nicht mit der hand in die bewegung geht.
dann hängt die stange nämlich ruckzuck neben dem pferdekopf und ist rausgezogen. und zwar genau aus dem grund, weil sie NICHT hebelt und sich nirgendwo abstützt.
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wie schön, dass man das beim fahrabzeichen alles wissen muss.
fahren ist wie reiten - nur viel schwerer zu erlernen, weil es nur ganz wenige gute trainer gibt und nur wenige ställe mit einem fahrplatz.
was man findet oder nicht oder was man mal gehört hat, dass stangen und kandaren ja ach so scharf sind, ist dafür zum glück völlig irrelevant.
davon abgesehen, dass jedes gebiss nur so scharf ist, wie die hände, die die zügel führen und wie die pferde ausgebildet sind.
es gibt gespanne, da hast du das gefühl, die gäule ziehen über die zügel und gibt gespanne, da hast du nix in der hand.
eine unruhige hand hat an einem fahrzügel nix verloren.
ich hoffe, ich konnte dir helfen.
ps - bei boyd exell sieht das dann so aus
und der hängt auch nur oben in die leiter ein.
interessant finde ich seine sperrriemenverwendung. beim fahren liegt tatsächlich die stange unterm sperrriemen ruhiger und weicher als mit einer kinnkette.
Ganz einfach: Zügel in zwei Händen -> gebrochenes Gebiss, weil ungleichmäßige Hilfen ein Stangengebiss verkanten würden. Zügel in einer Hand -> Stange, weil gleich annehmen an einem gebrochenen Gebiss wirklich extrem fies ist für's Pferd. Es stellt sich auf und ich als Pferd würde in dem Fall die Lust verlieren, mit diesem Menschen zusammenzuarbeiten.
Daher auch die 3:1 Führung bei Kandare mit Unterlegtrense.
Es ist trotzdem ein weiteres Beispiel, bei dem man ein Stangengebiss einhändig führt
man führt bei der kutsche in der regel nicht einhändig, ausser bei der achenbaschen einspänner-zügelführung - und die ist sehr speziell "einhändig".
beim zweispänner führst du die linken zügel in der linken und die rechten in der rechten hand.
Dafür sind die Pferde davon begeistert, von den Fahrgebissen.
Du musst nur die Hand dafür haben.
man kann es auch lernen.
aber wie bei mir schon erwähnt - mit betonhand gehts nicht.
bei der fahrkandare wird keine unterlegtrense benutzt.
das stangengebiss kann nicht verkanten. jedenfalls nicht die postkandare.