Welcher Stahl ist der Richtige?
Hallo liebe Community,
Da ich mir gerne mal ein Messer selber machen wollte suche ich einen sehr robusten Stahl um die Klinge für das Messer herzustellen. Welcher Stahl eignet sich da am besten? Ich habe schon etwas gegoogelt doch dabei sind sehr ernüchternde Ergebnisse aufgetaucht. Angeblich ist der 420er Stahl, der so sehr angepriesen wird von den Verkäufern, völliger schrott, Damaststahl soll sich auch nicht dafür eignen und rostfreier Stahl schon garnicht, da man die Klinge nicht scharf bekommen würde. Deshalb bitte ich um Ratschläge welcher stahl sich dafür am besten eignet.
Danke schon im vorraus Chriss1044
4 Antworten
Oje was für eine Frage, wenn ich wieder Bowie Messer und Fische ausnehmen lese. Warum gibt es Messerhersteller oder Schmieden ? Weil man Messer nicht selber herstellen kann, außer man hat einen Messerrohling, der bereits grob geschmiedet wurde, Ohne die Fachmaschinen kannst du kein Messer selber herstellen und auch nicht schleifen, denn nur wenige Grad zuviel bei dem Klingenschliff und du kannst einige mm vom Stahl vergessen.
420 Edelstahl kannst du privat nicht bearbeiten. V2A und V4A läßt sich mit üblichen HSS Bohrer nicht bohren ( das mußt du aber ) und es läßt sich mit normalen Feilen fast nicht grob schärfen. Da dir das nötige Wissen fehlt ( siehe Damaszener Stahl und rostfreier Stahl ) erübrigt sich alles andere.
Gruß Wolf
Du meine Güte, mikewolf, was schreibst du für einen Unsinn zusammen. Den 420-Stahl soll man privat nicht bearbeiten können? Nun, härten kann man ihn mit normalen Methoden nicht. V2A und V4A Stähle soll man mit HSS-Bohrern nicht bohren können? Wer hat dir denn diesen Blödsinn erzählt? Sicher, ein Kobaltbohrer ist besser geeignet. Dass man aus diesen Stählen keine Messerklingen machen sollte ist hoffentlich wegen fehlender Härtbarkeit hinreichend bekannt. Ich habe den sehr bestimmten Eindruck, dass dir das nötige Fachwissen fehlt.
"V2A und V4A läßt sich mit üblichen HSS Bohrer nicht bohren " :D das kann man mit nehm billigen Bohrer ausm Baumarkt bohren.......
Zum Fische ausnehmen vllt etwas "grob". Ich würde mir einfach ein Opi kaufen, damit kannst Du schnitzen, wenn auch nicht perfekt (aber besser als mit dem Bowie) und die Fische lassen sich damit auch zerteilen. Wenn Du mehr Bock auf ein feststehendes hast empfehle ich das Kershaw 1028 (Antelope Hunter II). Kostet wenig, ist robust und ist für den Preis aus recht gutem Stahl gefertigt. Ist keine Perle, aber liegt dafür um so besser in der Hand.
Ein Bowie ist halt wie gesagt ein schweres Arbeitsmesser, Kampfmesser, Jagdmesser und Überlebensmesser. Ich habe auch eines mit ner 22,2 cm Klinge und habe es bei den Pfadfindern mal benutzt einen armdicken Stamm zu durchtrennen. Das Ding ist Super zum zerhacken und groben schnitzen aber auf keinen fall für solche Kleinarbeiten wie Fisch ausnehmen. Dafür ist doch ein anderes Messer von Nöten.
Ich würde ein Stecheisen ( Stechbeitel ) kaufen und zurechtschleifen. Beim Schleifen mußt Du darauf achten, das sich der Stahl nicht so stark erwärmt das er glüht , oder BLAU wird ! Sonst ist es mit der Härte vorbei !
irgendwie kann ich mich mit dieser idee nicht anfreunden da ich mir nicht vorstellen kann, wie ich daraus die form des messers schneiden soll. trotzdem danke für die hilfe
Wie in der Fremdenlegion., du wirst nicht geschnitten, sondern geschliffen. :-)
...wer hat dich denn da wieder mit seinem "gefährlichen Halbwissen" zugeschüttet? :-) Kein stahl, der hergestellt und vertrieben wir ist völliger Schrott, sonst wäre dies nicht so. Zumindest in Deutschland, Japan und Amerika kannst Du davon ausgehen, dass Du gute Qualität bekommst. Mann muss natürlich für den jeweiligen Einsatzzweck den richtigen Stahl finden, darin liegt die Schwierigkeit... wie Du ja bereits selbst herausgefunden hast :-) Rostfreier Stahl ist auch nicht pauschal ungeeignet, wie Du behauptest. Es kommt schon auch die chemische Zusammensetzung und das sich dadurch ausbildende Gefüge an. Richtig ist, dass sich Stahl mit austenitischem Gefüge nicht eignet, weil dieser wie von PatrickLassan richtig beschrieben aufgrund fehlender Umwandlungsvorgänge bei Temperaturänderung nicht härtbar ist (als V2A bzw. V4A bezeichnet). Erkennen kannst Du solche Stähle daran, dass sie außer Chrom noch mindestens 6% Nickel besitzen. Diese kannst du vergessen. Da Du aber bestimmt nicht willst, dass Dein Messer bei der erstbesten Gelegenheit anfängt vor sich hin zu oxidieren würde ich für Deine Zwecke einen martensitischen Chromstahl vorschlagen. Damit er nicht rostet, benötigt er mindesten 13% Chrom und auch noch ein bisschen Kohlenstoff, damit er gut härtbar ist. (das Du jemanden findest, der das für Dich übernimmt setze ich mal voraus - kleine Härterei oder Dorfschmiede). Also können wir da z.B. den X20Cr13 verwenden der hat in Deutschland die Werkstoffnummer 1.4021. Und nun zum Schluss machen wir uns noch den Spaß und schauen in der amerikanischen Norm, der AISI, nach. Dort finden ihn unter der AISI 420. Alles klar???? :-) Nun nur noch ganz zum Schluss: Natürlich ist auch mir bewusst, dass es durchaus noch bessere Messerstähle mit ausgefeilteren Legierungskonzepten gibt. Ich denke jedoch, das dies nur dein Vorhaben unnötig verteuert und für Deine Anforderungen absolut nicht notwendig ist... Falls doch, gib mir einfach Bescheid :-)
Bearbeiten, d.h. in Form bringen, schon, härten nicht, aber das trifft auf fast alle Stähle zu.
Aus V2A und V4A sollte man auch keine Messerklingen herstellen. Sowie ich weiß, sind die nicht härtbar.