Welcher prominente Todesfall hat Dich 2023 am meisten berührt?

Da gibt es einige, aber am meisten trauere ich um Gunther Emmerlich. Mit ihm haben wir nicht nur einen wunderbaren Menschen verloren, sondern auch ein Stück Heimat und ein Stück Weihnachten.

Ganz ehrlich... Der einzige Todesfall in der Promi-Welt, der mich tatsächlich emotional etwas mitgenommen hat, war Matthew Perry aka Chandler Bing!

Von Treat Williams' Dahinscheiden war ich irgendwie mehr enttäuschend, da ich noch immer auf eine Fortsetzung zum Film "Octalus - Tod aus der Tiefe" aus dem Jahre 1998 warte. 😅🤷🏻‍♂️

Bei Rosi Mittermaiers Tod habe ich geweint! Und dies, obwohl ich sehr, sehr selten weine! Ich habe sie sehr gemocht und sehr verehrt! Sie war eine fantastische Frau und ein in jeder Beziehung liebenswerter Mensch! Und ich fühlte mich zu "Gold-Rosi" auf wunderbare Weise hingezogen! Dass sie nur 72 Jahre alt werden durfte und ihre Familie zurücklassen musste, brach mir fast das Herz. Weil ich wirklich glaubte, sooo wie sie mit der Natur und den Menschen verbunden in wahrem Glück zusammen mit ihrem Christian und ihren Lieben lebte, werde sie 100 Jahre alt! Vor allem, da sie noch dazu in einer so herrlichen landschaftlichen Gegend in Garmisch und dem schönen Bayernland lebte! Als mich die Nachricht über ihren völlig unerwarteten und plötzlichen Tod erreicht hatte, geriet ich außer mir vor Schmerz! Ich werde sie niemals vergessen!

Ganz aktuell Alfio De Benedictis aber auch Lisa Marie Presley, Jo Lindner, Tim Lobinger. An Aaron Carter hab ich auch gedacht aber das war schon letztes Jahr.

Bei den Namen in der Liste waren doch alle in einem Alter wo wo man es erwarten musste, höchstens bei Rosi Mittermeier hätten es schon noch ein paar Jahre mehr werden können.

Das waren Roger Whittaker und Tony Marshall, weil die beiden musikalisch sehr präsent bei uns zuhause gewesen sind und ich viel mit ihrer Musik verbinde. Das gilt auch für Gunther Emmerlich, den ich vor allem mit den "Drei Bässen" in "Kein schöner Land" erlebt habe, aber auch mit teils sehr starken eigenen Liedern.

https://www.youtube.com/watch?v=QSesq326aXI

Für Tony Marshall hatte ich schon als Grundschüler große Sympathien, weil er immer Quatsch gemacht hat, immer gut gelaunt und immer lustig war und immer freundlich wirkte. Lieder wie "Auf der Straße nach Süden" waren Gassenhauer, die ich schon als Schüler halbwegs auswendig mitsingen konnte.

https://www.youtube.com/watch?v=LkRBS46Y3Js

Roger Whittaker war für mich einer der besseren, wenn nicht sogar besten Sänger, die der deutsche Schlager zu bieten hatte - wahrscheinlich genau deswegen, weil er eigentlich aus dem Bereich Country bzw. Singer-Songwriter kam. Sein Tod hat mich schon betroffen gestimmt, weil seine Lieder schon Eindruck hinterließen. Er hat gut gesungen und vor allem die frühen 90er waren seine Zeit. Lieder wie "Alles Roger" sind für mich irgendwie Kult, aber man muss dazu eine Verbindung haben.

https://www.youtube.com/watch?v=CIXA48rwK34

Den guten Elmar Wepper mochte ich auch sehr, erinnere mich gern an die Radio-Werbung auf Bayern 1 mit dem "Blutwurz vom Penninger" - das waren Zeiten. Er war ein sehr sympathischer Promi, kam immer gut rüber, aber seine Filme habe ich zu selten gesehen bzw. ich kann jetzt leider keine Serie nennen, in der er mitgespielt hat.

Auch Harry Belafonte war ein Künstler, der mein Leben begleitet hat und immer präsent war - direkt Fan war ich nie, aber seine Lieder habe ich gern gehört und sein Engagement hat mich schwer beeindruckt - er war ein politischer Künstler, aber keiner, der zwanghaft politisiert hat. Bei ihm hatte ich den Eindruck, dass es von Herzen kommt und ihm wichtig ist, jedenfalls kein Selbstzweck ist. Direkt greifbar wie z.B. Tony Marshall war er mir aber nicht. Mein Lieblingslied ist "Skin To Skin" - ein Duett, das Harry Belafonte 1988 mit Jennifer Warnes eingesungen hat. Ein eher weniger bekannter Titel, der mir aber schon als Jugendlicher gefallen hat - obwohl Harry Belafonte für uns streng genommen "irgendsoein alter Opa" war, damals schon stramm über 60. Mir war bekannt, dass er in den 50ern Calypso-Musik gemacht hatte und war erstaunt, dass er auch "moderne" Pop-Musik machte und mich damit abholte. Ich habe mich wegen dieses Liedes, das auf Bayern 1 öfters gesendet wurde vor allem im Abendprogramm, dann in ca. der achten Klasse intensiver mit ihm beschäftigt und lernte ihn als tollen Künstler kennen.

https://www.youtube.com/watch?v=10ggQZBwe0c

Das waren, was die Anekdote mit Bayern 1 am Abend und Harry Belafonte aufzeigt, durchweg Promis, die mich teilweise das ganze Leben lang begleitet hatten und die auf ihre Weise großen Einfluss ausgeübt hatten und wo man irgendwie hoffte, dass sie ewig leben, obwohl keiner von ihnen "jung" gestorben ist bzw. sie in der Regel zumindest 80 waren oder noch älter. Das gilt auch für den Schauspieler Heinz Baumann ("Solo für Sudmann", "Adelheid und ihre Mörder"), der im März mit 94 oder 95 Jahren starb.

Mich hat etwa bezogen auf das Jahr 2022 ganz ehrlich der Tod des Radiomoderators Lutz Wagner, dessen Stimme bei uns daheim sehr geschätzt war (der Radiosender war S4, gibt es heute nicht mehr in der Form) mehr berührt als der des Sängers Meat Loaf, der sicher gute Musik gemacht hat, mich aber nie erreicht hat. Ich bedaure es eigentlich selber, aber ich denke, es hängt damit zusammen, dass ich mit Lutz Wagners Stimme im Radio groß wurde und z.B. Meat Loaf nur als etwas dicken, erfolgreichen US-Musiker en passant wahrgenommen habe - aber ich hatte keinen direkten Bezug zu ihm wie z.B. bei Lutz Wagner, dessen Stimme im Radio ich lange Jahre fast täglich gehört habe. Als ich gehört hatte, dass er gestorben war, war mir irgendwie wieder etwas beklemmend bewusst geworden ... die Promis, mit denen du aufgewachsen bist, sterben auch langsam.