Welchen Nutzen hat die Philosophie, wenn sie nur versucht, Erkenntnisse zu erlangen, die aber allesamt spekulativer Natur sind?

11 Antworten

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Die Philosophie ist genauso wie die Mathematik eine Idealwissenschaft.

Ihre Instrumente sind also absolut präzise.

Nur die Annahmen, die aus der Philosophie gewonnen werden, sind spekulativ.

Dazu wird versucht, durch Logik die Fehlerwahrscheinlichkeit zu minimieren.

So kannst du auch Erkenntnisse über Themen gewinnen, die sonst nicht greifbar wären: Moral, Wahrnehmung oder auch Ansatzpunkte, die dir Orientierung bei der Ausrichtung einer handfesten Forschung geben (ansonsten müsste man ja blind forschen).

Muss sie den einen allgemeinen nutzen haben?

Für viele einzelpersonen hat sie mit sicherheit nutzen, denn sie zeigt einem gedankengänge oder ansichten auf die man alleine vlt nicht gekommen wäre und grundlegende veränderungen im denken, verhalten oder sogar im leben haben können. Das ist m. E. sehr wohl ein nützen. philosophie kann man nicht trennen von gefühlen oder empfindungen oder eigener meinung (ich hoffe man versteht mich hier es ist schwer in worte zu fassen), dadurch wird sie nie wirklich "wissenschaftlich" sein was ihren wert aber nicht im geringsten mindert.

Wenn du eine Philosophie hast, hast du auch Überzeugungen, Werte und Moralvorstellungen. Diese sind wichtig für das Zusammenleben von menschlichen Gemeinschaften. Soziale Regeln, Werte, Normen sind keine exakte Wissenschaft. Sie sind aber unabdingbar weil sonst Anarchie herrschen würde. Philosophen beschäftigen sich intensiv mit genau diesen Themen und bewerten sehr tiefgründig und detailliert Fragen von Moral, Gerechtigkeit, Ethik usw..

Es gibt kein absolutes Wissen darum kannst du nur etwas glauben und dann einen Sinn erkennen und die Welt und das Leben verstehen.

Philosophie ist eine Geisteswissenschaft, die sich mit der Existenz beschäftigt und einen tieferen Sinn dahinter vermutet. Dazu nutzt sie ursprünglich die Betrachtung in der Natur, die, wenn man sie in ihrer Wirkungsweise verstehen will, automatisch die Frage aufwirft, welchen Sinn das Leben an sich hat. Es ist der Versuch, die Existenz mit Logik zu erklären, in dem man der Ursache auf den Grund gehen will.

Genau genommen ist es nur ein Hinterfragen, ob die Existenz eine Berechtigung hat, und was die Ursache dieser Berechtigung ist.

Die alten Philosophen kamen der Antwort darauf näher als die modernen Philosophen, da die heutigen Philosophen eine Philosophie in der Philosophie suchen und sich mit Dingen beschäftigen die nicht mehr das Große und Ganze sehen wollen, sondern sich einzelne Themen herauspicken, was letztendlich nur ein im Kreis um sich drehen bedeutet, bzw. der Sache um die es jeweils geht dreht und immer mehr in ein Labyrinth führt, als daraus. Die heutigen Philosophen betreiben Philosophie um der Philosophie willen, nicht mehr darum, um hinter die Kulissen des Großen und Ganzen zu schauen.

Insofern kann Philosophie nur Anhaltspunkte geben, um an ein Ziel zu kommen, was aber oft genug nicht gelingt, da sich Philosophie immer auch auf die Erkenntnisse ihrer Vordenker aufbaut und sozusagen weiterentwickelt wird, und am Ende weiß keiner mehr so richtig, was das eigentliche Thema war, weil immer wieder neue Fragen aufgeworfen werden.