Welche Wirkung haben bestimmte Elemente einer Yagi-Antenne?
Ich versuche zur Zeit etwas mehr über Yagi-Antennen zu lernen und das Grundprinzip sollte soweit verstanden sein :D
Mir ist jedoch aufgefallen, dass einige Yagis ziemlich vom Grunddesign (Reflektor, Dipol, Direktoren) abweichen und da ergeben sich jetzt einige Fragen.
1) Wie verändert sich das Verhalten, wenn man statt einem Reflektor auf dem Boom zwei Reflektoren über und unter dem Boom verwendet? (Ich vermute mal, dass damit das Vor-Rück-Verhältnis verbessert werden soll)
2) In einigen Designs wird der Aufbau aus 1) um weitere Reflektoren ergänzt und um ca. 45° zum Dipol hin geneigt (Beispiel). Welcher Vorteil entsteht durch die Verwendung eines "Reflektor-Gitters" und der Neigung zum Dipol?
3) Das in 2) gezeigte Beispiel besteht aus drei (vmtl. phasenrichtig) aufeinanderliegenden Yagis. Wenn ich dieses Design richtig verstanden habe, soll dadurch der horizontale Antennengewinn erhöht werden. Dazu habe ich auch eine Variation mit gebogenen Yagis gefunden (Beispiel). Wie verändert sich das Verhalten durch die Biegung und hängt die kürzere Länge der mittleren Yagi damit zusammen?
Schonmal vielen Dank für eure Antworten.
2 Antworten
Zuerst einmal - was Du unbedingt brauchst ist das hier: https://www.eznec.com/
Damit kannst Du nämlich Antennen simulieren und deren Wirkungen ausprobieren und die Abstrahldiagramme sehen.
- Empfangsantenne: Der Reflektor dient dazu, jene elektromagnetische Welle, welche sonst einfach am Dipol "vorbeisausen würden" noch einzufangen und zum Dipol zu reflektieren (daher der Name). Zudem schirmt der Reflektor Signale, welche aus dem "Rücken" der Antenne kommen ab (bessere Selektion des Empfangssignals bei starken Signalen in unmittelbarer Nähe). ........ Sendeantenne: Die Wellen, welche vom Dipol nach "hinten" abgestrahlt werden, werden gebündelt und wieder nach "vorne" gesendet. Es entsteht eine eindeutige Richtwirkung nach vorne.
- Die Anzahl der Refkletoren steigert die beiden oben beschriebenen Effekte - mehr nicht. Das gleiche gilt für die Neigung der Reflektoren zum Dipol hin. Diese Bauform findet man in der Regel nur bei Empfangsantennen (Ausnahmen bestätigen die Regel, vor allem im GigaHertz-Bereich).
- Ganz ehrlich? Ich kenne die Unterschiede nicht zwischen dem geraden Boom und dem gebogenen Boom. Müsste man ausmessen. Aber ich persönlich halte das Ganze eher für Spielerei als für eine wirksame Maßnahme. Denn elektromagnetische Wellen bereiten sich GERADLINIG aus über 30 MHz. Sie können sich zwar minimal krümmen. Diese Möglichkeit lässt abe rmit steigender Frequenz nach und ist in dem Bereich in welchem DVB-T2 genutzt wird, nicht mehr relevant für die Wellenausbreitung.
Vielen Dank für die ausführliche Antwort, die Software werd ich mir die Tage mal ansehen 😁
Ich hatte schon so eine grobe Vermutung, dass der "geschwungene" Boom nur der Optik dient. Auf Fotos von Yagis aus dem professionellen oder Amateurfunk-Bereich ist mir so ein Design bisher auch nicht aufgefallen 🤔
also das mit dem 45° Reflektor Gitter soll wohl eine Richtwirkung haben... bei der Telekom habe ich mal Antennen für Richtfunk gesehen, die sahen aus wie Pyramiden...
und das Gebogene ist wohl einfach nur Kunst... vielleicht erhöht es die Bandbreite... die Antenne wirkt dann wohl verstärkend für andere Frequenzen als sonst... http://dg7ybn.de/Milestones_in_Yagi_Design_DE.htm