6 Antworten
Da steckt insgesamt nur sehr wenig drin. Und ein Volksempfänger ist ein Stück Geschichte, daß man auch als Solches behandeln sollte. Wenn Du also ein Problem damit haben solltest, daß da Mindermengen von Substanzen drinen sind, die für Dich als zu gefährlich erscheinen, dann bitte das Gerät nicht entsorgen sondern wenigstens auf Ebay Kleinanzeigen einstellen - damit es erhalten bleibt. Dafür findet sich üblicherweise immer jemand, der es bei sich aufnimmt, ggf. auch repariert bzw. restauriert!
Warum geraten eigentlich viele Leute in Panik bei Stoffen wie: Quecksilber, Asbest, Feinstaub?
Aber an die Inhaltstoffe von Medikamenten denkt niemand. Auch das sind Substanzen, die auf Dauer und in hohen Dosen dem Menschen Schaden zufügen können.
Ich bin mir sicher, das Schulgebäude in welches Sie zu ihrer Schulzeit gegangen sind, war voll von Asbest. Haben Sie noch Filme im Unterricht gesehen, die mit einem Filmprojektor abgespielt wurden? Auch da war Asbest drin, um den Bediener vor der heißen Projektionslampe zu schützen.
Hatten Sie in der Schule das Fach "Chemie"? Da waren Sie auch regelmäßig Substanzen ausgesetzt, welche auf Dauer auch nicht gesund sind. Brom, Bor usw.
Im Volksempfänger sind keine Substanzen enthalten, die so gefährlich sind, dass man gleich Panik bekommen müsste.
Ist schon klar. Ich frage auch immer für einen Freund, wenn mir Themen zu unangenehm werden.
Nein, ich meine es wirklich so, ich bin noch minderjährig und meine Mutter ist bei jedem was ich kaufe so. Ich Interesse mich eben für altes Zeug (sammle auch Kameras, alte Dokumente (Autographen) und Münzen. Sie hat sich auch schonmal aufgeregt dass ich ihr ne Münze mit Grünspan ins Haus schleppe, weil das ja sooo tödlich ist 😂😂
Ich würde hier mal ruhigen Gewissens sagen: Bei normaler Benutzung der Gerätes: Nein, es besteht keinerlei Gefahr für den Bediener durch irgendwelche giftige Stoffe.
Dennoch wurde das Gerät heutzutage durch die strengen RoHs Richtlinien fallen, zum Beispiel das Lötzinn ist noch ein Bleilot und natürlich das Gerät selbst ist halt aufgrund der zu dieser Zeit geltenden Bestimmungen gebaut, was Berührschutz und Sicherheit angeht.
Das ist aber kein Grund zur Panik. Ich als Elektrotechniker würde jedem raten noch gut erhaltene Geräte zu pflegen und ggf. zu restaurieren so gut es möglich ist und sie vor allem im Originalzustand erhalten.
Allstromgeräte, die möglicherweise mit dem Chassis an Phase zu liegen drohen (wenn der Stecker "falsch" herum steckt), würde ich einfach empfehlen an einem Trenntransformator zu betreiben. Damit bleibt das Gerät in seinem Originalzustand als Zeitzeugnis erhalten. Einen Sender würde ich über einen AM-Modulator drahtlos einkoppeln, meist reicht es schon einen 1MHz Quarzoszillator zu modulieren.
Radioröhren enthalten kein Quecksilber, das verwendete Lötzinn ist natürlich bleihaltig, PCB für Kondensatoren war noch gar nicht erfunden. Das Phenolharz (Bakelit-)Gehäuse setzt beim Brennen giftige Stoffe (Phenol, Kresole, Formaldehyd) frei, ist aber an sich schwer entflammbar. Darin sind sehr wahrscheinlich Selen-Platten-Gleichrichter verbaut. Selen ist giftig, aber wenn es nicht bei einem Kurzschluß verbrennt, passiert da nichts.
Welch ein Zufall, dass es nur ganz wenige Volksempfänger mit einem Netztrafo gab. Die die es gab, benötigten keinen Selengleichrichter, da es Allstromgeräte waren. Außerdem wurde in den meisten Volksempfängern eine Gleichrichterröhre eingesetzt.
Na das Formaldehyd wird nach der langen Zeit bestimmt ausgedunstet sein.
Die Gehäuse aus Bakelit wurden aus Phenol oder Kresolen und Formaldehyd hergestellt. Wie ich schon sagte, bei einem Brand wird das teilweise wieder freigesetzt, sonst bestehen keine Bedenken.
Phenol wird aus Braunkohle hergestellt, daraus werden auch Bremsbelege für Schienenfahrzeuge gemacht. Wenn ein Zug bremst, riecht es typisch nach S-Bahn. Selbst wenn das Gehäuse aus Bakelit anfangen sollte zu brennen, werden die freigesetzten Stoffe niemanden umbringen. Die Dosis macht das Gift.
Du hast ja Recht, ich als Chemiker weiß das natürlich, aber der Fragesteller?
PCB steht für Printed Circuit Board. Also jede Platine welche über zB Belichten und Ätzen entsteht kann man als solches Bezeichnen. Also auch Leiterplatten aus Hartpapier getränkt mit Phenolharj zB Pertinax sind somit PCBs. Das FR4 Basismaterial gab es damals noch nicht(?) Oder wurde zumindest nicht oft verwendet.
Mit Kondensatoren alleine hat das ganze aber nichts zu tun. Allerdings war das Gehäuse einiger Kondensatoren früher aus Bakelit oder einem ähnlichen Kunststoff das stimmt.
In der Gleichrichterröhre (RGN354) des Ursprungsmodells ist Quecksilberdampf, allerdings in sehr geringer Menge. Wenn die zerbricht, reicht es, einmal zu lüften.
In den Lötstellen ist Blei, und generell sollte man die enthaltenen Bauteile nicht essen. (Letzteres gilt aber auch für heutige Geräte).
Mist, und ich hatte mir gerade aus einem alten
Röhrenradio einen Wellensalat gemacht...
Guten Tag, vielen Dank. Aber bitte denken Sie nicht, dass ich so bin, ich frage nämlich für eine andere Person die sich immer ständig um vieles Gedanken macht und immer noch Meinungen von anderen Leuten will..
Beste Grüße