Welche Qualitäten zeichnen eine gute Führungskraft aus?
Was muß ein Chef Deines Erachtens "mitbringen", um ein guter Chef zu sein.
Viele fühlen sich als die geborenen Chefs, da sie immer etwas zu sagen haben, zu allem eine Meinung haben und sich als Alpha-Menschen verstehen.
Aber muss man wirklich eine Alpha-Persönlichkeit besitzen, um ein guter "Leader" zu sein?
14 Antworten
Ganz oft ist es in den oberen Etagen so, dass der Chef (oder die Chefin) Zahlen-Daten-Fakten-strukturiert ist und keinen oder kaum einen Blick auf das Wesen der Mitarbeiter hat. Es gibt aber durchaus auch Chefs (m/w/d), die haben auch eine sehr sensible, soziale Ader und sind sowohl betrieblich, wie aber auch mitarbeiterorientiert. Mein Chef ist so einer. Der Betrieb muss laufen, ja, aber er verliert nie seine Mitarbeiter*innen aus dem Blick, hat ein offenes Ohr und ist trotzdem erfolgreich wie die, die nur nach Erfolg und Geld streben und denen ihr Mitarbeiterstab egal ist.
Als Chef von ca. 140 Mitarbeitern, der aber kein autoritärer Alpha-Typ ist, würde ich sagen, dass Leadership schon ein gutes Stichwort ist. Gerade in der neueren Führungstheorie versteht man darunter ja eher eine Person die inspiriert/ motiviert und ein gutes Vorbild ist und die eben nicht darauf aus ist eigene Meinungen durchzudrücken und andere zu kontrollieren. Ein guter Chef sollte daher seinen Mitarbeitern, im Rahmen der festgelegten Aufgaben, möglichst viel Handlungsspielraum lassen und den Leuten erst einmal viel Vertrauensvorschuss geben und andere Sichtweisen auch akzeptieren, insofern diese auch zu einem guten Ergebnis führen können. Der zentrale Punkt ist dabei, dass die Mitarbeiter sich Selbstwirksam fühlen, was das wichtigste Mittel der Personalbindung ist. Darüber hinaus sollte ein Chef immer höflich und sachlich sein und auch eigene Fehler eingestehen können. Erst bei Mangelleistung oder Fehlverhalten von Mitarbeitern wird es wichtig, dass der Chef auch mal eine klare Ansage machen kann und der demokratische Führungsstil eben nicht dazu führt, dass jeder auch völlig entgegen der Unternehmensziele arbeiten kann ohne Konsequenzen befürchten zu müssen, wenngleich auch eine gute Fehlerkultur vorhanden sein muss. Ein Chef muss also auch grundsätzlich entscheidungsfreudig sein.
so stelle ich mir auch den "perfekten" Chef vor. Hätte ich nicht selber so einen, hätte ich dich gefragt, wann ich anfangen kann :-)
Mein ehemaliger Abteilungsleiter (nun in Rente) hat immer wieder betont. Eine gute Führungskraft muss und kann nicht alles wissen. Aber man muss einen gewissen kompetenzkreis um sich herum aufbauen/haben zwischen denen man dirigieren und auf die man zurückgreifen kann.
Dazu ist es natürlich auch wichtig die Grenzen der Mitarbeiter einschätzen zu können. Inwiefern sind sie belastbar und wann ist die Grenze erreicht.
Ebenso ist es ein Geben und Nehmen. Man fordert unter Umständen viel und sollte natürlich, sofern möglich, auf die Belange der Mitarbeiter eingehen.
Die Personen, die eine "Alpha Mentalität" haben sind meiner Meinung nach keine guten Chefs.
Wie schon einige andere geschrieben haben sollte ein Chef die Mitarbeiter motivieren und koordinieren, aber nicht alles kontrollieren und vorzugeben.
Ich habe mal was über die Führungskräfte und die Wissenschaft/ Theorie angeschaut, da ist der tolle Satz gefallen: "Die Aufgabe des Chefs sollte sein, sich selbst überflüssig zu machen"
Die besten Erfahrungen habe ich mit denen gemacht, die der Meinung waren, sie seien eigentlich nicht zum Chef geeignet. So wie mein jetziger. Der ist nur Chef geworden, weil er selbst keinen schlechten Chef mehr haben wollte.
Er ist fleißig, fair und bodenständig, mischt sich nicht in Arbeiten ein, von denen er weniger Ahnung hat als seine Angestellten, kann sich dennoch durchsetzen, wenn es sein muss und ist einfach menschlich. Er gibt Fehler zu und meckert nicht bei den Fehlern anderer, so lange man daraus lernt. Wenn es mal angebracht ist, etwas länger zu arbeiten (was selten der Fall ist), fragt er höflich an, und selbstverständlich wird die Zeit bezahlt.
Und ganz wichtig: Wenn es hart kommt, steht er zu seinen Leuten.
Der Laden läuft, freiwillig geht kaum jemand.
Bewundernswert, so eine Führungskraft. Ganz lieben Dank! 😊