Welche Möglichkeiten gibt es wenn man mit einem Neugeborenen überfordert ist?
Das kleine Kind ist wenige Wochen alt. Die Mutter steckt in einer Art Depression nach der Schwangerschaft. Ich habe schon in meiner letzten Frage den Bezug zu mir und dem Kind beschrieben. Ich liebe dieses Kind einfach nicht, ich habe mich darauf gefreut aber jetzt wo es da ist, liebe ich es einfach nicht. Die Vatergefühle bleiben seit Anfang an einfach aus. Da ist einfach nichts.
Ich würde das Kind am aller liebsten einfach weg geben. In der derzeitigen Situation weiß ich nicht mehr weiter. Die Frau ist überfordert und ich versuche zu helfen wo ich kann. Ich wickel das Kind natürlich, passe auf es auf, füttere es, mache eben alles was man tun sollte aber ich mache das ganze ohne Liebe sondern rein aus Pflichtbewustsein.
Meine Frau hängt an dem Kind aber sie ist den ganzen Tag am heulen und sichtlich überfordert. Sie spricht ganz anders, depressiv und niedergeschlagen. Spricht von gefesselt sein und das sie ihr leben nicht mehr leben will.
Ich habe ihr gesagt wir können das Kind bei einer Nanny abgeben oder Tagesmutter die uns da zusätzlich unter die Arme greifen kann und mal für eine entspannung sorgen kann um den ganzen Druck rauszunehmen. Aber auch das will sie nicht, denn sie empfindet es als falsch ein Baby von wenigen Wochen von anderen Menschen betreuen zu lassen.
Um ehrlich zu sein denke ich unsere Ehe hat so keine Zukunft mehr. Das Kind, diese Depressionen, ich kann das auch nicht mehr.
Was kann man in dieser Situation tun?
19 Antworten
Das ist wirklich professionelle Hilfe erforderlich, die man am besten über Ärzte anfordert.
Gegenfrage: Empfinden deinen Frau und du füreinander Liebe oder ist es eine Beziehung um nicht alleine zu sein? Wenn diese Liebe da ist könntet ihr sagen: Ja wir stehen das gemeinsam durch. Und wenn es in letzter Konsequenz bedeutet, dass ihr von Hartz 4 lebt und du daheim bleibst.
Oder hast du das Gefühl, das Kind wäre in einer anderen Familie besser aufgehoben, dann solltet ihr es ohne Scham zur Adoption freigeben.
Überleg einfach in 6 Monaten nochmal und mach erstmal weiter.
glaubt mir IHR BEIDE braucht dirngen pschologische hilfe-- und wennes euch nur so weit bringt, dass ihr ohne schuld euch trennen könnt.. es wird eure situation klarer sein
Klingt bei deiner Frau schwer nach einer Wochenbettdepression. Die kann man aber gut mit therapeutischen Maßnahmen behandeln.
Auch dir kann man im Zuge dieser Therapie helfen.
Keiner sagte, das es leicht oder immer schön wird. Aber keiner hat euch bisher gezeigt, wie wundervoll es sein kann.
Kinder sind vieles: anstrengend, nervenaufreibend, teuer, krank, schwer, nervig... Aber vor allem wunderschön und das, was wir ihnen mit auf den Weg geben.
Lasst euch bitte professionell helfen und werdet eine glückliche Familie, ich glaube fest daran.
Und:
Es wird auf jeden Fall wieder anders! Du musst dir keine Sorgen wegen der Zukunft eurer Beziehung/Familie machen.
Dass man akzeptiert, dass es nicht so einfach ist und nicht sooooo schön (wie man vielleicht bei anderen oder in Filmen sieht und meint, wie es sein müsste ..) - das ist schon der erste Schritt, dass es besser werden kann
Hallo Darius,
mir fällt eine Familienhebamme ein. Oder überhaupt die Hebamme. Kam sie nicht einige Male zu euch nach Hause nach der Geburt? Du und deine Frau - ihr habt jetzt je eigene Schwierigkeiten euch auf die neue Situation einzustellen. Und es ist eine große Umstellung beim ersten Kind!
Du musst aber nicht gleich denken, dass du das Kind nicht liebst. Manchmal drückt sich Liebe im Pflichtgefühl aus. Ehrlich - wickeln ist so eine Aufgabe. ;-) Die macht man, weil es sein muss. Klar.
Und so gesehen machst du deine Sache sehr gut! Bist du arbeiten derzeit oder hast Du Elternzeit genommen?
Für einen Vater kommen Zeiten, wo er mehr zum Zug kommen kann. Ist es ein Mädchen oder ein Junge?
Deine Frau hat natürlich genug mit sich zu tun. Daher solltet ihr nicht gegenseitig voneinander die "Färbung" annehmen, die Gefühle meine ich. Sondern: wo du kannst, freue dich und zeige dich froh! Das braucht sie! Das ist auch Liebe. Und auch Liebe zu deinem Kind: Für die Mama sorgen.
Und wirklich, frag´ mal die Hebamme. Die weiß dann weiter. Wochenbettdepression ist etwas, was vorkommt und wo geholfen werden kann. Vielleicht ist es einfach nur ein "Unglücklichsein". Und sie braucht Trost und die eine oder andere Hilfe oder Entlastung oder Aussicht auf etwas Schönes.
Liebe Grüße von Lina
jemanden ins haus holen, der das mit der mutter gemeinsam macht. normal ist das die eigene mutter der mutter ... kann natürlich auch irgend jemand sein, der sich mit babypflege auskennt
Diese Liebe war für das Kind nie da obwohl sie da sein sollte aber sie war es einfach nicht. Ich war im Kreissaal und hatte das Kind kurz auf meinem Arm. Ich habe Väter in diesem Moment weinen gesehen weil sie überwältigt waren von diesem Gefühl. Ich stand da, mit dem Kind im Arm und habe nichts gefühlt. So absolut garnichts! Es war als würde ich ein fremdes Kind im Arm halten.
Ich dachte ich müsste das Kind erst kennen lernen. Ich wickelte Windeln, ich fütterte es, ich schmuste mit ihm. Aber da kam einfach keine Empfindung hoch. Es ist einfach nichts da. Ich weiß selbst nicht wieso das so ist aber es ist so.
Meine Frau liebe ich aber sie hat sich seit ihrer Schwangerschaft verändert, es ist sogar so weit dass ich sagen würde die Frau die sie jetzt ist, ist nicht mehr meine Frau. Es ist als seien das 2 verschiedene Personen. Ich erkenne diesen Menschen einfach nicht wieder.