Welche Kritikpunkte am Höhlengleichnis von Platon gibt es?

4 Antworten

Durch das Höhlengleichnis wollte Platon seine Ideenlehre verdeutlichen. Ein Gleichnis ist allerdings immer unvollkommen, weil es nur begrenzt auf das Gemeinte übertragbar ist und das dann in der Regel nur in analoger Weise. Es ist daher sinnvoller, die Ideenlehre selbst kritisch zu betrachten. Dazu kannst Du Dich z.B. mit Aristoteles und seiner Kritik auseinandersetzen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Chorismos

Wenn ich mich richtig erinnere, hat z.B. Aristoteles kritisiert, man bräuchte es nicht, da man durch Erfahrung, beziehungsweise gemeinsame Eigenschaften der Dinge, eine Idee davon erhält, was es ist, das sie zu dem macht, was sie sind. Zudem könnte das Ideal wiederum auch ein Ideal besitzen und so weiter, sodass eine irrsinnige Kette von Idealen entstehen könnte (Ideal eines Delfines könnte Ideal eines Delfinartigen benötigen, könnte Ideal eines Zahnwales benötigen, könnte Ideal eines Wales benötigen, könnte Ideal eines...etc.). Hingegen könnte man argumentieren, dass man durch Fragen wie "Kann es fliegen?", "Lebt es unter Wasser?", "Hat es Schuppen?", etc... zu zielführenderen Ergebnissen kommt. 

Es erscheint mir nicht so sinnvoll, an das Gleichnis mit der Absicht der Kritik heranzugehen. Versuch's doch mal mit der Frage "Inwiefern ist Platons Höhlengleichnis ein Sinnbild für menschliche Wahrnehmung und Erkenntnis?"

Es ist die Überhöhung von bloßenm Ideen, die im Hirnkasten losgelöst vom ganz konkreten Seibn ausgebrütet werden. Es ist somit die Inkarnation des Idealismus schlechthin.