Welche Eigenschaft tötet wirklich?
Moin Moin. Ich bin jetzt seit einiger Zeit am Recherchieren, was nun wirklich gefährlich ist.
Stromstärke oder Spannung.
Soweit ich weiß, ist es grundsätzlich die Stromstärke, die mich umbringt. Diese ist aber abhängig von meinem Widerstand und natürlich von der Spannung. Demnach sollte mich eine Autobatterie mit mehreren Ampere und 12 Volt nicht umbringen, da die hohe Stromstärke durch die geringe Spannung keine maßgeblichen Auswirkungen auf mich hat?
Ich habe mich zusätzlich gefragt, warum Taser Menschen in den meisten Fällen nicht umbringt, denn laut Google hat ein Taser rund 50kV und selbst bei einem Widerstand von über 1,3 kΩ würden ja immer noch knapp 40A durch mich fließen? Warum sterbe ich also nicht?
Kann mich da mal bitte jemand im Detail aufklären?
5 Antworten
Wirklich gefährlich ist die Strom-Zeit-Einwirkung. Da gibt es schöne Grafiken, z.B.
https://elektro-wissen.de/Tipps/Wirkung-des-elektrischen-Stroms-auf-den-Menschen.php
Bei einer niedrigen Spannung kommt es erst gar nicht zu einem hohen Strom (was die Batterie, etc... liefern kann, spielt keine Rolle)
Bei Weidezaungeräten sind die Pulse zeitlich und im Energieumfang begrenzt. Das heißt, die Spannung bricht schnell zusammen und die Zeitdauer je Puls ist sehr kurz.
Auch wenn du mit dem Finger eine 230V-Strom-Leitung berührst, passiert oftmals nichts ernsthaftes: Auch hier ist die Berührdauer begrenzt. Aber es kann schon lebensbedrohlich gefährlich werden, z.B. bei Vorerkrankungen am Herz, oder wenn du einfach Pech hast.
Mit ziemlicher Sicherheit tödlich wird es, wenn du mit der Hand an eine Stromleitung greifst: dann verkrampft die hand und der Stromfluss wird nicht unterbrochen.
Bei Hochspannungsleitungen/Blitzen kann halt im Zweifel auch in kurzer Zeit schon so viel Strom fließen, dass es mit hoher Wahrscheinlichkeit tödlich ist.
Nachtrag:
Eine Rolle spielt auch der Strompfad. Am gefährlichsten ist durch das Herz, also z.B. von linker Hand zu rechter Hand. Unkritischer ist z.B. von rechter Hand zu rechtem Bein. Noch unkritischer ist, beide Pole an dem gleichen Finger zu haben - dann wird halt hauptsächlich der Finger gegrillt.
Ich habe gehört, dass man sogar seine Hand in einen Wasserbehälter halten kann, in dem 230V Leitungen liegen, wenn man extrem hut isoliert zur Erde ist. Dann krampft die Hand, aber dem Körper passiert so schnell nichts.
Bei einem Teaser fließt kein hoher Strom. Du vergisst dabei den Energiegehalt der Batterie.
Außerdem brauchst du die hohe Spannung um den Luftabstand zu überwinden. Werden die zwei Kontakte kurzgeschlossen oder durch den Körperkontakt verbunden werden, dann bricht auch die Spannung ein, da die Batterie nicht den Strom liefern kann.
Und auch noch entscheiden für eine Stromschlag ist, durch welche Körperregion der Strom fließen kann. Bei einem Teaser ist eigentlich nur zwischen den zwei recht nahen Kontakten.
Bei einem Teaser fließt kein hoher Strom. Du vergisst dabei den Energiegehalt der Batterie.
Ein niedriger Strom würde kum oder gar nicht wehtun. Bei einem Taser können durchaus mehrere Ampere fließen. Möglich ist das, weil die Energie in einem Kondensator zwischengespeichert und dann als kurzer Puls ausgegeben wird. Dadurch kommt auch das bekannte Knattergeräusch zustande.
Bei einem Teaser ist eigentlich nur zwischen den zwei recht nahen Kontakten.
Das stimmt. Deswegen ist ein Taser nicht besonders gefährlich.
Der Körperwiderstand von 1,3kOhm trifft nur in bestimmten Fällen zu.
Besonders die Blutgefäße im Körper leiten Strom relativ gut. Aber die oberste Hautschicht ist nicht durchblutet, und die muss erst mal durchdrungen werden um zu den gut leitenden Gefäßen zu kommen. Deshalb misst mein Multimeter bei mir gerade zwischen linker und rechter Hand einen Widerstand von 280 kOhm.
Bei höhere Spannung kommt es aber zu einem Durchschlag dieser Hautschicht, und dadurch leitet der Körper deutlich besser.
Bei nur 12V ist der Widerstand recht hoch, deswegen spürst du bei der Autobatterie nichts.
Bei dem Taser liegt es nicht, wie einige hier behaupten, daran dass die Stromstärke niedrig ist. Die kann durchaus einige Ampere betragen. Allerdings ist die Zeit, in der dieser Strom fließt, extrem kurz. Für kurze Zeitspannen hält der Körper einfach mehr Strom aus.
Außerdem fließt der Strom bei einem Taser nur zwischen den zwei Elektroden und nicht durch das Herz, das kann also kaum geschädigt werden.
Ich würde dir dieses Video empfehlen, Styropyro erklärt und demonstriert das echt gut:
Dann muss eben der Widerstand hoch sein. Wenn z.B. bei 50kV 1mA fließen soll, braucht man einen Widerstand von 50MOhm. Hat man stattdessen z.B. 50 Ohm, fließen 1000A. Kann die Quelle diesen Strom nicht liefern, sinkt die Spannung, sodass nur ein Strom fließt den die Quelle auch bereitstellen kann.
da die hohe Stromstärke durch die geringe Spannung keine maßgeblichen Auswirkungen auf mich hat?
Ein Strom kann nur dann fließen, wenn eine Spannung vorhanden ist. Die Höhe des Stromes bemisst sich nach dem Innenwiderstand der Last. Du als Mensch hast due rund 1,3 kOhm und das ergibt bei 12 Volt? R=U/I.
Beim Teaser oder einem Weidezaungerät sind das Angaben über die Leerlaufspannung ohne Belastung. Solche Geräte dürfen nur eine bestimmte Energiemenge abgeben und haben dadurch ihrerseits einen hohen Innenwiderstand. Die Spannung bricht bei Berührung innerhalb von Millisekunden ein. Hättest du eine Spannungsquelle wie eine Hochspannungsleitung, dann würdest du gnadenlos gegrillt.
Kurz: die Spannung eines Teasers bleibt nicht so hoch, sie bricht schnell ein.
Du als Mensch hast due rund 1,3 kOhm und das ergibt bei 12 Volt? R=U/I.
Das ist eher der niedrigste Widerstand der erreicht werden kann. Wusstest du, dass der menschliche Körper ein spannungsabhängiger Widerstand ist? Je höher die Spannung, desto niedriger wird der Widerstand. Bei 12V wirst du es kaum schaffen, auf 1,3kOhm zu kommen. Sonst würde da ein Strom von 9mA fließen und das wäre ziemlich schmerzhaft. Ich kann 12V (auch mit nassen Händen) angreifen, ohne irgendwas zu spüren.
Stromstärke ist Abhängig von der Spannung.
Du kannst bei 1 Mio Volt und 0.1 mA gegrillt werden .Genauso bei 10 Volt und 500A.
Letzteres dauert nur etwas länger und ist Qualvoller.
Der Menschliche Körper hat einen Gesamtwiderstand von ca. 3KOhm.
Die Stromquelle ist auf den wert ausgelegt.
https://www.leifiphysik.de/elektrizitaetslehre/ohmsches-gesetz-kennlinien/aufgabe/stromgefahr
Und wenn der Strom nicht mit der Stärke fließen kann wird sich der widerstand erwärmen, Fazit der Mensch verbrennt am lebendigen Leib.
Du kannst bei 1 Mio Volt und 0.1 mA gegrillt werden .Genauso bei 10 Volt und 500A.
Das ist allgemeingültig, aber ein Mensch würde bei diesen Verhältnissen ja sofort mit seinem Widerstand ausgleichen. Wenn wir von 3k Ohm ausgehen, würden bei 0.1 mA ja nur 30V durch mich fließen.
Bei 10 Volt gerade mal 0,003A.
Moin. Danke für die Antwort. Das Video habe ich schon gesehen. Es hat allerdings ein paar offene Fragen bei mir gelassen.
Vor allen Dingen frage ich mich halt auch, wie es sein kann, dass 50kV fließen, aber eine recht geringe Menge an Ampere. Weil eigentlich sind V und A ja proportional zueinander. Könntest du das ggf. noch erläutern?