Was würdet ihr in einer neuen Rechtschreibreform an den Schreibweisen und der Grammatik ändern?
Seid kreativ und gebt eure Ideen preis, tobt euch aus, denn es wäre mir von Interesse, was ihr ändern würdet.
(Es geht um die deutsche Sprache, falls Fragen aufkommen sollten.)
Danke! 😛
3 Antworten
Weniger Wörter eindeutschen. Das ist oft peinlich. Die meisten dieser Wörter sind sowieso in einem eher gehobenen Wortschatz angesiedelt.
Das Zeitenmodell reformieren, weil es vor ein paar hundert Jahren am Lateinischen ausgerichtet wurde. Man weiß ja etwas mehr darüber.
Das Wort "Geschlecht" für eine Deklinationsklasse würde uns auch viele Scheindiskussionen ersparen.
Wir haben endlich die Rechtschreibreform hinter uns. Sie hat nicht viel Gutes gebracht außer der vereinfachten ss/ß-Regel. Nun muss auch mal Schluss sein. Die Leute, die Rechtschreibfehler machen, werden das auch weiterhin tun, denn sie haben ganz andere Probleme als die, die man mit der Rechtschreibreform zu verringern glaubte.
Rechtschreibung hat kaum etwas mit Grammatik zu tun. Mir fällt hierzu wirklich nur "dass ≠ das" ein. Da geht es tatsächlich um Grammatik.
Meine Frage an den oder die FS: Warum sollte man etwas an der gewachsenen Grammatik ändern? Die deutsche Sprache funktioniert doch perfekt. Wozu also irgendetwas verschlimmbessern? Es mag nicht überall zutreffen, aber für Sprachen gilt auf jeden Fall: „Verändere nie ein funktionierendes System!“

Ja, die rechtschreibreform hat nicht viel gutes gebracht, aber nicht viel ist immerhin besser als nichts. Aber nach der reform ist vor der reform! «Nun muss auch mal schluss sein», kann man auf dem stebebett sagen.
😉 Sofern es einem da nicht schon die Sprache verschlagen hat.
Aus meiner Sicht zunächst mehr Schlechtes. Jetzt geht's einigermaßen. Im Privaten richte ich mich nicht danach, außer bei ss/ß und da, wo ich es für sinnvoll halte.
Aus meiner sicht nur gutes, einfach zu wenig. Was soll denn schlecht sein?
Schlecht war z.B. die nicht wirklich durchdachte Änderung der Schreibung mancher früherer trennbarer Verben, z. B. ernstnehmen, kennenlernen, spazierengehen: 1.Reform "Nö, das sind keine trennbaren Verben mehr.", also alles auseinander, 2. Reform "Och, kennen lernen wäre doch ganz schön wieder als trennbares Verb." Nun kann und sollte man es also lt. Duden wieder als trennbares Verb betrachten, also wieder zusammen. Aber wenn man will, kann man es auch getrennt schreiben. Ja, wat denn nu?
Ausländer macht diese Inkonsequenz ganz verrückt. Die Regeln sind nicht mehr klar. Genauso mit sitzen lassen/sitzenlassen, stehen und sitzen und bleiben/stehenbleiben und sitzenbleiben. Früher war es durch die unterschiedliche Schreibung klar, ob es sich um die konkrete oder die übertragene Bedeutung handelte.1. Reform: alles auseinander. 2. Reform: nun wieder wie früher. Ja, wer findet durch diesen Salat denn noch durch? Ich hatte und habe viele ausländische Freunde. Die waren/sind verunsichert und fass(t)en sich nur an den Kopf, Frage: "Für wen hat man das gemacht und einen Haufen Geld ausgegeben?" Ich bin ihnen bis heute die Antwort schuldig, denn Rechtschreibschwachen hilft das nicht. Die machen ganz andere Fehler, z. B. "Wie so leuten häute keine gloken? Isst doch sonntag." - "hallo, Herr Schmidt, wie gets ihnen denn seid ihren umfall?"
Unterschiedliche schreibung für konkrete und übertragene bedeutung ist bei laien sehr beliebt. Für den fachmann ist sie ein widerspruch in sich. Wenn sitzen bleiben ein problem wäre, wäre kein mensch auf die idee gekommen, die zwei wörter in einer anderen bedeutung zu brauchen als in der ursprünglichen. Es ist ja gerade das uneindeutige, das uns die möglichkeit gibt, eine nichtversetzung in die höhere klasse oder ein weibliches ledigbleiben nicht im klartext anzusprechen. Was veranlasst uns, kohle, im dunkeln tappen, schwarzes schaf (alte und neue schreibung!), den löffel abgeben, das zeitliche segnen zu sagen, wenn wir unzweideutig geld, nichts wissen, aussenseiter und sterben sagen könnten?
Eine rechtschreibreform ändert die schreibweisen, aber nicht die grammatik. Eine grammatikreform kann jeder für sich machen (z. b. gendern), aber eine staatliche grammatikreform gibt es nicht.
Für die rechtschreibung braucht es keine kreativität; es reicht, ein paar fehlentwicklungen rückgängig zu machen. Dazu gehören die substantivgrossschreibung, ph/th/rh, v, inkonsequente bezeichnung der vokaldauer usw.
Es steht dir frei, weiterhin bureau, meubel, paquet usw. zu schreiben.