Was wäre wenn Deutschland kein Sozialstaat wäre?
Was würde sich neben Armut, mehreren Obdachlosen ändern?
7 Antworten
![](https://images.gutefrage.net/media/user/DODOsBACK/1672273964865_nmmslarge__599_0_765_765_232ec0a8d47b023ef5e6c70efaf99a76.jpg?v=1672273965000)
Kommt sehr darauf an. Schon heute sind viele soziale Einrichtungen de facto privat, einige werden vom Staat unterstützt, andere nicht.
Glaubensgemeinschaften, für die der Staat keine Steuern eintreibt, bekommen oft deutlich höhere Spenden von ihren Mitgliedern. Gemeinnützige Vereine finanzieren sich über Mitgliedsbeiträge und Arbeitsstunden. Menschen kümmern sich umeinander, weil sie es richtig finden.
All das fällt nicht automatisch weg, wenn der Staat sich aus einigen Bereichen zurückzieht.
Was vermutlich zurückgehen würde, wäre die Anspruchshaltung vieler "Hilfebedürftiger". Es gäbe einen größeren Anreiz, auf eigenen Beinen zu stehen, und für manche zumindest die Einsicht, dass nicht alles selbstverständlich ist.
Bestimmt würden viele durchs Raster fallen, angefangen bei kranken Menschen, die sich Ärzte und Medikamente ohne Solidargemeinschaft auch mit gutem Job nicht leisten könnten. Auch Pflegebedürftige wären auf die Familie oder uneigennützige Helfer angewiesen.
Allerdings könnte auch ein "Nicht-Sozialstaat" entscheiden, dass eine Minimalversorgung bestimmter Bevölkerungsgruppen wirtschaftlich sinnvoller ist als sie sich selbst oder ihren Angehörigen zu überlassen. Sozialleistungen sind knallhart durchkalkuliert, und ganz sicher kein reiner Akt der Nächstenliebe...
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Die sozalen Ungleichheiten würden zunehmen, es würde Proteste dagegen geben
Aus diesem Grund hat auch die Oberschicht in Deutschland ein interesse am Sozialstaat, der die meisten Menschen auf niedrigem Niveau ruhig hält.
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Den Menschen die man z.B. auf RTL zusehen kriegt würden mal sehen was es bedeutet für sich selbst zu sorgen.
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Die Armut der Bedürftigen würde wahrscheinlich steigen. Wobei man dementsprechend den Steuerzahler entlastet. Und wie wir statistisch wissen, spenden Menschen mit einem hohen Median auch mehr an Bedürftige, ist wahrscheinlich ein Nullsummenspiel.
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Demokratische Tätigkeiten werden mehr oder weniger von der Mehrheit getragen, eine Spende erst mal nur von einem Einzelnen.
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Wenn nur Einer z.B. Bill Gates bestimmt was gefördert wird und nicht eine demokratisch gewählte Regierung ist das erst mal nur der Wille eines Einzigen.
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Die Rate gewisser Straftaten (Vermögensdelikte) würde rasant zu nehmen. Mehr Bettler auf der Straße, große Kluft zwischen gewissen Gesellschaftsschichten und somit ein Auseinanderdriften der gesamten Gesellschaft, was volkswirtschaftlich gesehen, nicht förderlich ist, der soziale Frieden hilft auch der Wirtschaft.
Die "Spenden" vieler reichet Leute sind aber kein demokratischer Akt, das gleicht schon eher einer Monarche. Wer Geld hat bestimmt. Das halte ich nicht für erstrebenswert.