Was tun gegen Trennungsschmerz vom Auto?
Zuerst möchte ich loswerden das dass was ich hier schreibe mein bitterer Ernst ist, bitte lacht nicht darüber!
Eigentlich wollten wir unseren Opel Corsa C, Bj. 2003, NIEMALS hergeben da wir ihn nun erst 2 Jahre hatten, allerdings sind wir am 26.04.18 nicht mehr über den TÜV gekommen, da dort folgende Mängel festgestellt worden sind.
1. Die Antriebswelle vorne links eingerissen.
2. Koppelstange 1. Achse links Staubmanschette beschädigt.
3. Achskörper 1. Achse mittig durchgerostet.
4. Motor ölfeucht wäre.
Durch viele Gespräche mit Freunden und Familien wurde uns bestätigt das sich die Reparaturen nicht mehr weiter lohnen würden, da das Auto dieses Jahr insgesamt 15 Jahre alt wird, und es ein wirtschaftlicher Totalschaden wäre.
Unsere jetziges werden wir nun noch 1-2 Tage fahren, da wir unser neues Auto einen Hyundai i10, Bj 2017 morgen oder übermorgen beim Händler abholen können, allerdings hängen wir ziemlich doll an unserem alten Wagen da er unser erstes eigenes Auto war und der Trennungsschmerz ist nun sehr schmerzhaft.
Nun mein Problem, ich werde mit der Tatsache einfach nicht fertig das unser Auto bald nicht mehr unser Auto sein wird, und die Tränen laufen vor allem bei mir fast nur noch.
Das klingt jetzt bestimmt total albern. Es geht sogar soweit das ich mich schuldig fühle unser Auto das uns so lange Zeit ohne groß kaputt zu gehen gefahren hat weggegeben zu haben. Ich fühle mich wie eine Verräterin. Manchmal rede ich auch mit dem Auto und versuche ihm das alles zu erklären, aber sind wir mal ehrlich, das ist doch irre oder nicht ?
Ich weiß theoretisch, das ist NUR ein Auto ein haufen Blech ohne Gefühle aber trotzdem überkommt mich das Gefühl der Schuld.
Warum ist das so ?
Hat irgend jemand eine Idee was gegen diesen schmerz hilft ?
Mich belastet das wirklich sehr auch wenn es sich bestimmt bescheuert anhört.
Liebe Grüße Tiegerbaby77
4 Antworten
intelligente menschen können zwischen dingen und lebewesen entscheiden. objekte kann man beliebig austauschen.
Ein Auto ist ein Lebewesen. Du fügst paar "tote" Sachen zusammen und erwacht zum Leben. Leute wie du zb. werden sowas nie verstehen wie man ein Auto lieben kann. Ein Auto gibt einem etwas, was der Mensch selbst nie geben kann.
Wenn du ein Auto kaufst und siehst dass es älter ist aber dennoch top gepflegt ist, dann freust du dich natürlich - in dem Moment solltest du aber auch daran denken dass es zu 100% eine Person hatte die ihr Auto geliebt hatte.
Behalt doch dein Auto wenns dir so am Herzen liegt und richte es wieder her. Klar kostet es mehr Geld als es wirtschaftlich Wert ist aber wenns dir das Geld Wert ist ...
Nehme doch einfach diverses vom "alten" mit ins "neue" Auto. Das kann der Verbandskasten sein, das Warndreieck, Abschleppseil, irgendwelche Fußmatten, ... , und nicht zu vergessen auch irgendwelche Maskottchen (die man am Rückspiegel hängen hat) oder auch den Schlüsselanhänger. Dann "lebt" zumindest dieses auch im neuen Auto weiter und erinnert noch eine Zeit lang an den alten Wagen.
Es spricht natürlich nichts dagegen, diesen Kram irgendwann gegen anderen/neuen auszutauschen, aber gerade in der Anfangszeit sorgt so ein Sammelsurium von "Utensilien mit Autobezug" für eine Auflockerung der Atmosphäre in den manchmal doch recht steril anmutenden Neuwagen.
"Normal?" - stelle dir mal vor, das Auto hätte sich nur von einer Panne zum nächsten Defekt geschleppt, hätte zuverlässig immer dann den Dienst verweigert, wenn man es am dringendsten gebraucht hätte usw. - dann wäre jetzt der Fahrzeugwechsel mit einem "endlich bin ich die Karre los" begleitet. Also eher Freudentränen und Erleichterung als irgendwas anderes.
So, wäre das Auto "einfach nur gefahren", zwar hier und da mal Defekte, aber sonst eben völlig unspektakulär, dann wäre das Trennungsgefühl irgendwo im "ach ja, war ganz ok so, mal gucken wie das nächste so ist" angesiedelt.
Aber die ganz oben beschriebene "bedingt fahrbare Mängelansammlungen" sind ja nicht die Regel, manche Autos tun ja zuverlässig ihre Arbeit und machen dabei vielleicht sogar noch viel Spaß. Und wenn dieses der Fall war, dann hat man ja auch sonst in der Zeit einiges erlebt, vielleicht auch genügend Situationen, wo das Auto mit dabei war (Urlaubsreisen, Ausflüge, Besuche,....), oder als Transportmittel hervorragende Arbeit geleistet hat. Und in dem Fall ist eben mit der Erinnerung an diese Ereignisse auch gleich eine Erinnerung an das Auto mit dabei - das ist völlig normal. Und ein bisschen Wehmut gehört auch mit dazu (an manche meiner Autos denke ich auch sehr gerne zurück).
Vielleicht macht sich ja irgendein Bastler das Ding wieder fertig - und hat dann seinerseits Freude an dem Teil. Oder er geht nach Afrika und bekommt dort eine ganz neue Chance auf ein noch langes Autoleben. Oder er dient als Ersatzteilspender und verhilft anderen geliebten Opels noch ein paar zusätzliche Jahre. Und falls er doch "nur" in die Schrottpresse geht, dann begegnet er dir vielleicht im umgeformten Zustand (z.B. als Kühlschranktür oder sonstigem Blechteil) irgendwann wieder.
Vielen lieben Dank für deine lieben Worte.
Wenn ich mir deinen Zeilen so durch lese hast du mit deinen Worten vollkommen recht, ja ein paar schöne Erinnerungen wie z.b in diesen 2 kurzen Jahren ein paar Hochzeiten im Familien und Freundeskreis sind schon mit diesem Auto verbunden und er hat mich auch immer sehr zuverlässig auf die Arbeit gefahren und abgeholt.
Ich will und werde ihn hoffentlich immer in guter Erinnerung behalten, auch wenn jetzt grade in diesem Moment schon wieder die Tränen kullern.... Sorry.
Ich hoffe auch sehr das wir mit dem neuen Wagen schöne Zeiten erleben werden, und er uns nicht auch so schnell im stich lässt... auch wenn ich persönlich noch ein wenig skeptisch bin und ihm noch keine richtige Chance geben will oder kann... aber mein Freund ist eben auf Auto angewiesen.
Also eine freie Werkstatt könnte die beschriebenen Mängel sicher deutlich unter 1000€ mit Gebrauchtteilen oder Ersatzteilen aus dem Zubehör beseitigen. Für ein so junges Auto keine schlechte Investition (wenn der Rest des Wagens noch Top ist)
Der Händler, der den Wagen abnimmt, wird ihn auch billig reparieren und dann nochmal teuer weiterverkaufen. Ganz sicher.
Hyundai? Wenn man so sehr an dem einen Auto hängt, wie kann einem dann plötzlich soooo Sch...egal sein, womit man sich auf der Strasse lächerlich macht? Nicht nachvollziehbar, sorry.
Wenn du deinen Corsa abgibst, mache nochmal gaaaaaaanz viele Fotos von ihm. Ich selbst habe nur EIN Foto von meinem ersten Auto und hätte gern mehr Bilder.
Für so ein junges Auto hört sich schon gut an, aber so jung ist es leider nicht mehr mit seinen knapp 15 Jahren.
Mein normaler Alltags-Golf 4 ist 19 Jahre alt, hat 270.000 Km drauf und hat keinen Wartungstau. Letzter TÜV im März ohne Mängel. Wenn was kaputt ist, lasse ich es einfach günstig reparieren.
Passt nicht hierher, aber mein anderer (Oldtimer) Golf 1 ist 35 Jahre alt und auch mängelfrei durch den letzten Tüv gekommen.
Heute hab ich das alte Auto zum größten Teil schon ausgeräumt und ein paar so genannte alte Sachen heben wir auch auf jeden Fall auf und nehmen es mit ins neue. Der Anhänger am Rückspiegel wird erst ganz zum Schluss abgemacht und mitgenommen.
Bilder sind auch schon einige gemacht und es werde bestimmt noch welche dazu kommen.
Ich verstehe aber trotzdem nicht warum es so weh tut, das ist doch nicht normal oder ?