Was sucht das „mich“ in Johannes 14:14?

Thomas021  25.09.2023, 17:40

Quellenangabe Deiner "genauen" Übersetzung? Denn, wie die Antwort von HerrVonRibbeck belegt, ist das "mich" absolut korrekt entsprechend den Originalquellen.

gromio 
Beitragsersteller
 25.09.2023, 18:16

Siehe oben….

Thomas021  25.09.2023, 18:42

Durch die Antwort von HerrVonRibbeck haben sich diese von Dir aufgeführten Quellen ja nun als Fehlübersetzung herausgestellt.

gromio 
Beitragsersteller
 25.09.2023, 19:00

Nö. Das Gegenteil ist der Fall.

Thomas021  25.09.2023, 20:12
"Nö. Das Gegenteil ist der Fall."

Wird die Falschübersetzung von J. 14,14 durch weitere falsche Bibelübersetzungen richtig?

Die ältesten Handschriften enthalten das 'mich'!

gromio 
Beitragsersteller
 25.09.2023, 20:22

Und andere Handschriften enthalen es NICHT.

Thomas021  25.09.2023, 20:38
"Und andere Handschriften enthalen es NICHT."

Hat Dir HerrVon Ribbeck in Seiner Antwort und Kommentar erklärt. Warum registrierst Du da die zur Kenntnis zu nehmende Tatsache nicht?

gromio 
Beitragsersteller
 25.09.2023, 20:50

Tatsache: Und andere Handschriften enthalten es NICHT.

8 Antworten

Das Wort "mich“ fehlt. Wie kommt das? Und wer hat recht? Liegt womöglich eine bewusste Manipulation vor, entweder in der einen oder in der anderen Richtung? Wie kann man das entscheiden? 

Wenn Übersetzungen sich nicht einig sind, dann hilft nur ein Blick in den Originaltext, im Falle des Neuen Testaments also eine Untersuchung des griechischen Bibeltexts.

Joh 14:14 sieht in der Interlinearbibel der NWÜ so aus (rote Hervorhebungen von mir, der Text findet sich auf den Seiten 482 und 483):

Bild zum Beitrag

Der Anspruch der Kingdom Interlinear Translation

Der Anspruch der KIT ist hoch. Im Vorwort der Ausgabe von 1969 heißt es

Aufrichtige Suchende nach ewiger, lebensspendender Wahrheit wünschen sich ein genaues Verständnis der glaubensinspirierenden griechischen Schriften, ein Verständnis, das durch das Wissen darüber, was die Originalsprache sagt und bedeutet, gestärkt wird. Der Zweck der Veröffentlichung der  Kingdom Interlinear Translation of the Greek Scriptures besteht darin, solchen Suchenden nach Wahrheit und Leben zu helfen. Seine wörtliche interlineare englische Übersetzung ist speziell darauf ausgelegt, dem Studenten der Heiligen Schrift zu erschließen was das ursprüngliche  Koi·ne- Griechisch grundsätzlich oder wörtlich sagt.

Die KIT soll also ausdrücklich dazu dienen, die NWÜ mit dem griechischen Text zu vergleichen. Darüber hinaus soll sie dem Zeugen Jehovas ein Werkzeug an die Hand geben die "Genauigkeit jeglicher modernen Übersetzung“ überprüfen zu können.

Nach Ihrer eigenen Aussage gehört das fragliche "mich“ zum Bibeltext, aber in Ihrer Bibelübersetzung haben Sie es weggelassen.

 Der Bibeltext ist uns aus den ersten Jahrhunderten nur in Form von Handschriften überliefert. Keine davon ist dasjenige Exemplar, das von den Autoren mit eigener Hand erstellt wurde. Alle sind Abschriften. Und manchmal gibt es Unterschiede. Einzelne Wörter, manchmal ganze Sätze, die in der einen Handschrift enthalten sind und in einer anderen fehlen.

Der Anwalt der Verteidigung könnte an dieser Stelle einwenden: Betroffen ist auch Joh 14:14. Es gibt Handschriften, in denen in Vers 14 das Wort "mich“ enthalten ist, und es gibt auch solche, in denen das Wort nicht enthalten ist. Und es gibt merkwürdigerweise auch Handschriften, in denen der ganze Vers 14 fehlt.

 - (Christentum, Übersetzung, Gott)

gromio 
Beitragsersteller
 25.09.2023, 19:08

Zitat:

Der Bibeltext ist uns aus den ersten Jahrhunderten nur in Form von Handschriften überliefert. Keine davon ist dasjenige Exemplar, das von den Autoren mit eigener Hand erstellt wurde. Alle sind Abschriften. Und manchmal gibt es Unterschiede. Einzelne Wörter, manchmal ganze Sätze, die in der einen Handschrift enthalten sind und in einer anderen fehlen.

so isses….daher guckt man den Kontext in Johannes 14 an….und erkennt dann, was gemeint ist: Jehova ist anzubeten….im Namen Jesu.

Hab ich so in eine katholischen oder evangelischen Kirche noch nie gehört…….

Ill

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telemann2000  26.09.2023, 12:54
@gromio

Wenn das so ist, warum richtete dann Paulus mindestens drei mal Bitten (=Gebet) an Jesus Christus direkt und der Herr Jesus antwortete ihm?

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HerrVonRibbeck  26.09.2023, 13:16
@gromio
...daher guckt man den Kontext in Johannes 14 an

Kontext Johannes 14 (Schlachter, NT basierend auf Textus Receptus (Erasmus) - ohne 'mich')

1 Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich! 2 Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen; wenn nicht, so hätte ich es euch gesagt. Ich gehe hin, um euch eine Stätte zu bereiten. 3 Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit auch ihr seid, wo ich bin. 4 Wohin ich aber gehe, wißt ihr, und ihr kennt den Weg.
5 Thomas spricht zu ihm: Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst, und wie können wir den Weg kennen? 6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als nur durch mich! 7 Wenn ihr mich erkannt hättet, so hättet ihr auch meinen Vater erkannt; und von nun an erkennt ihr ihn und habt ihn gesehen.
8 Philippus spricht zu ihm: Herr, zeige uns den Vater, so genügt es uns! 9 Jesus spricht zu ihm: So lange Zeit bin ich bei euch, und du hast mich noch nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, der hat den Vater gesehen. Wie kannst du da sagen: Zeige uns den Vater? 10 Glaubst du nicht, daß ich im Vater bin und der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch rede, rede ich nicht aus mir selbst; und der Vater, der in mir wohnt, der tut die Werke. 11 Glaubt mir, daß ich im Vater bin und der Vater in mir ist; wenn nicht, so glaubt mir doch um der Werke willen!

Ob in Joh. 14,14 das 'Mich' steht oder nicht, ändert nichts an der Theologie, von der Christen schon immer überzeugt waren und sie lehrten:

Der Vater ist JHWH

der Sohn ist JHWH

der Heilige Geist ist JHWH

Joh. 14,14 ist eine Bekräftigung des vorangegangenen Verses 13, in dem Jesus seine Freunde vor seinem Tod/Weggang eindringlich auffordert sich an ihn zu wenden.

13 Und alles, was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun, damit der Vater verherrlicht wird in dem Sohn. 14 Wenn ihr etwas bitten werdet in meinem Namen, so werde ich es tun.

Jesu Worte stehen für sich und sind so klar, dass ein Streit über das Vorhandensein des 'mich' oder 'nicht mich' absolut überflüssig ist.

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gromio 
Beitragsersteller
 26.09.2023, 13:48
@HerrVonRibbeck

Ja ändert das nichts an der Theologie, von der Christen schon immer überzeugt waren?
Ist es nicht so, dass die Trinität den ersten Christen, den Juden sowieso, und Jesus erst Recht fremd war, unbekannt, kein Teil des Glaubensbekenntnisses?

Ist es nicht so, dass es Tertullian war, der den BEGRIFF Trinität entwickelte und einführte, und das im 3. Jahrhundert nach Christus?

In der Tat, Jesu Worte sind so klar, dass man darüber nicht streiten muß:

JHWH, allein ohne Anfang und Ende, ist der allmächtige GOTT.
Jesus, sein einziggezeugter Sohn und Gott, ist der SOHN von JHWH.
Zwei eigenständige Wesen göttlicher Art, jeder einmalig.
Der Heilige Geist ist GOTTES, also JHWH's Kraft.......siehe Ausgießung zu Pfingsten bspw...

In diesem Sinne wünsche ich einen gesegneten Tag.

Ill-l

PS: Übrigens nicht das Einzige, in dem sich Tertullian irrte:

Um 207 wendet Tertullian sich einer kirchlichen Splittergruppe zu: dem Montanismus. Diese Glaubensrichtung wurde im zweiten Jahrhundert von Montanus gegründet und lebte in starker Endzeiterwartung: Christus werde, so die Gruppe, sehr bald wiederkommen und so das Ende der Welt herbeiführen.
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HerrVonRibbeck  26.09.2023, 13:59
@gromio
PS: Übrigens nicht das Einzige, in dem sich Tertullian irrte:

So wie die Leitende Körperschaft?

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HerrVonRibbeck  26.09.2023, 14:09
@gromio

So, wie Hieronymus den Begriff 'Erbsünde' für die feststehenden Lehren der Bibel formulierte, so schuf Tertullian eine Formulierung für das, woran die Christen glaubten, weil Jesus selbst sich ihnen offenbarte: Trinität.

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gromio 
Beitragsersteller
 26.09.2023, 14:49
@HerrVonRibbeck

Mag sein, aber deshalb wurde TERTULLIAN noch nie als PROPHET bezeichnet, wie seltsam!!!!

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gromio 
Beitragsersteller
 26.09.2023, 14:50
@HerrVonRibbeck

Nö, daran glaubte keiner der ersten Christen. Also, an die Trinität oder vergleichbaren Schmarrn.

Erbsünde: Paulus umschrieb diese in Römer 7:18-20 so, wie es der Begriff vermittelt - egal, wer diesen BEGRIFF erstmals verwendete.

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Thomas021  27.09.2023, 23:09
@gromio
"Nö, daran glaubte keiner der ersten Christen. Also, an die Trinität oder vergleichbaren Schmarrn."

Wie willst Du, der Du den EINEN GOTT JESUS CHRISTUS noch nicht erkannt hast, beurteilen können, woran die ersten Christen glaubten, die sehr wohl erkannt hatten, dass JESUS CHRISTUS buchstäblich der EINE GOTT, der EWIG-VATER (siehe Jesaja 9,5) Selbst ist, denn sie nahmen ja, im Gegensatz zu Dir, GOTTES WORT ERNST?

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gromio 
Beitragsersteller
 27.09.2023, 23:11
@Thomas021

Ich kann das beurteilen, weil ich die Bibel gelesen UND verstanden habe.

machs gut….😆

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Im Griechischen lautet der Vers: ἐάν τι αἰτήσητέ με ἐν τῷ ὀνόματί μου ἐγὼ ποιήσω.

Wichtige überlieferte Handschriften lassen das με (mich) aus, aber die Mehrheit der Quellen hat es.

Im Nestlé Alland, dem griechischen Neuen Testament (=der heute gültige NT Text) findet ihr im textkritischen Apparat die Handschriften in denen das"mich" enthalten ist und ergo auch die, in denen es fehlt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Das "mich" ist vollkommen korrekt und die richtige und genaue Übersetzung.Das steht so in der Einheitsübersetzung, bei Allioli/Arndt, bei Henne/Rösch, Hamp/Stenzel/Kürzinger (Pattloch), Keppler, Mader, in der Herder Übersetzung sowie in der Catena Aurea.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.

Hallo gromio,

du stellst eine interessante Frage, da es im Kern ja darum geht, ob Jesus „nur“ der Sohn ist, und damit auch der Mittler zwischen seinem Vater und den Menschen oder ob er der „allmächtige Gott“ persönlich ist, bzw. ein Teil von ihm. Und daher geht es um mehr als nur ein „mich“; es geht um den Wahrheitsgehalt eines der zentralsten Kirchendogmen der Christenheit.

 Um es deutlich vor Augen zu haben zitiere ich hier noch einmal Johannes 14 Vers 14 neben dem „anderen“ Johannes 14 Vers 14. Einmal also die Wahrheit und einmal die Scheinwahrheit, einmal aus der NWÜ und das zweite Mal aus der Einheitsübersetzung. stellvertretend für die meisten Übersetzungen in deutscher Sprache)

In der erstgenannten, korrekt wiedergegebenen Version, wendet man sich mit seiner Bitte im Namen Jesu an den Vater  - wörtlich: „Worum auch immer ihr in meinem [Jesu] Namen bittet, das werde ich [Jesus] tun.“ (Neue-Welt-Übersetzung)

Und in der zweiten davon abweichenden Version, mit dem hinzugefügten „mich“. wendet man sich direkt an Jesus, weil man in ihm den allmächtigen Gott sehen möchte und formuliert daher: „Wenn ihr mich um etwas in meinem Namen bitten werdet, werde ich es tun.“ Einheitsübersetzung).

Um nun herauszufinden, welche der beiden zitierten Texte korrekt übersetzt wurde, ist es eine Grundvoraussetzung sich zu erinnern, was die Bibel über den Vater, den Sohn und das Verhältnis beider zueinander lehrt  -  oder einfach: die Wahrheit über beide zu ergründen.

Dazu als erstes Jesus selbst: stellt er (als „Insider“) doch das Vater/Sohn Verhältnis im Johannesevangelium so eindeutig und klar heraus, dass nur Boshaftigkeit noch ein Grund sein könnte, daran herumzudeuteln. Er sagt lt. Johannes 17:3  „Das bedeutet ewiges Leben: dich, den allein wahren Gott, kennenzulernen und auch den, den du gesandt hast, Jesus Christus.“ (Einheitsübersetzung)

Sodann (und 2tens) ist in 1. Timotheus 2:5, 6 festgehalten: „ . . . Es gibt nur einen einzigen Gott und nur einen Einzigen, der zwischen Gott und den Menschen vermittelt und Frieden schafft. Das ist der Mensch Jesus Christus. . . .“ (Hoffnung für alle)

Und nicht zuletzt (und damit 3tens) erklärt Jesus in Johannes 14:6 (und damit im unmittelbaren Kontext zu dem strittigen Vers 14): „Ich bin der Weg, denn ich bin die Wahrheit und das Leben. Einen anderen Weg zum Vater gibt es nicht.“ (Gute Nachricht Bibel) 

Allein diese drei Texte klären unzweideutig:

  • der Vater ist der allein wahre Gott
  • und der Sohn ist der Vermittler zwischen uns und unserem Schöpfer.

Allerdings sollte in diesem Zusammenhang auch erwähnt werden, dass das nicht immer so war. Im Garten Eden bspw. bedurfte es keines Vermittlers, damals konnten die ersten beiden Menschen direkt mit ihrem Schöpfer reden (siehe 1. Mose 3:8-13). Und genau so soll es wieder werden, denn Jehova hat versprochen, „. . . was früher war, ist vorbei“ . . . „ich mache alles neu.“ (Offenbarung 21:4, 5).

Selbst zu der Frage, wie diese Rückkehr zum Ursprünglichen funktionieren wird, gibt die Bibel schon eine Antwort, in der es wörtlich heißt: „. . . Als letzten Feind vernichtet er [Gott] den Tod. Denn es heißt in den Heiligen Schriften: »Alles hat Gott ihm [dem Sohn] unterworfen.« Wenn hier gesagt wird, dass alles ihm unterworfen ist, dann ist natürlich der nicht eingeschlossen, der ihm alles unterworfen hat. Wenn aber alles Christus unterworfen sein wird, dann unterwirft auch er selbst, der Sohn, sich dem Vater, der ihm alles unterworfen hat. Dann ist Gott allein der Herr – über alles und in allem“. (1. Korinther 15:26-28 Gute Nachricht Bibel)

Nach alledem wird sich das Universum dann so darstellen, als hätte es den „Problemfall Erde“ nie gegeben.

Das allerdings liegt noch in weiter Ferne. Jetzt und hier dürfen wir froh und dankbar sein, dass es den Vermittler gibt.

Und deshalb ihr lieben Zweifler, was könnte jetzt logischer sein, als dass es der Vermittler ist, der uns auffordert, unsere Bitten in seinem - des Vermittlers Namen - an seinen und unseren Vater zu richten, an den „Hörer des Gebets“ ? Schließlich ist genau das ja seine Aufgabe: das Vermitteln zwischen dem Betenden und dem Hörer des Gebets.

Und deswegen ist und bleibt dies die korrekte Übersetzung: „Worum auch immer ihr in meinem Namen [im Namen Jesu, des Vermittlers] bittet, das werde ich tun“ (Neue-Welt-Übersetzung).

 Und wer das - aller Vernunft zum Trotz - dennoch umdiskutieren möchte, den weise ich gern noch auf eine weitere verbliebende Spur zur Wahrheit hin: auf den Zusatz „in meinem Namen“ . Dieser Zusatz raubt dem „getunten“ Text noch das letzte Bisschen an Logik. Vernünftigerweise müsste er nämlich lauten: „Wenn ihr mich [den allmächtigen Gott} - um etwas bittet, werde ich es tun“. Punkt, und mehr nicht. Der Zusatz „in meinem Namen“ ist an dieser Stelle sinnfrei und irreführend.

Und damit zurück an dich, lieber gromio

Alles Gute und viel Erfolg bei deiner Überzeugungsarbeit..

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Woher ich das weiß:Recherche

gromio 
Beitragsersteller
 02.10.2023, 23:54

Vielen Dank für Deine treffliche Antwort. Die Wahrheit ist einfach und klar !

LG, Abundumzu.

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