Was stimmt nicht mit dem Gesundheitssystem?

8 Antworten

Als Privatpatient musst Du bei Rechnungen in Vorleistung treten. Die kannst Du dann bei der Versicherung einreichen. Es kann aber durchaus sein, dass Du auf die Erstattung 8 Wochen und länger warten musst. Und bei Krankenhausrechnungen die 5stellige Summen aufweisen kann das für einen Privatversicherten unangenehme Folgen haben.

Als Privatpatient handelt man wie ein Unternehmer - man überlegt sich genau, ob ein Arzttermin notwendig ist oder nicht.

LA

Warum gibt es zu wenig Ärzte?

U.a. weil es zu wenig Studienplätze gibt.

https://www.praktischarzt.de/magazin/studienplaetze-gegen-aerztemangel/

Privatpatienten bekommen nicht immer einen schnelleren Termin. Ich bin privat versichert und habe in 2022, 5 Monate auf einen Termin bei meinem Neurologen gewartet und das nur auf Grund einer Frage, zu einer Medikation.

Mittlerweile bietet der Neurologe offene Sprechstunden, ohne Termin, an.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Und es wird nicht mehr zwischen Mensch 1. Klasse und 2. Klasse unterschieden.

Jain. Ich vermute, das die, die es sich ja eh leisten könnten, eine private Zusatzversicherung abschließen würden.

Der Kassenarzt bekommt nur Fallpauschalen bezahlt und hat dazu noch ein Budget das er nicht überschreiten darf, weil er sonst selbst zur Kasse gebeten wird.

Und warum kriegt ein Privatpatient, gleich am nächsten Tag einen Termin und wird wie ein König behandelt?

Na ja, nicht direkt am nächsten Tag, aber doch deutlich schneller. Die Behandlung bei Kassenpatienten bringt deutlich mehr Honorar ein und fällt nicht in irgendwelche Budgetierungen, das bekommt der Arzt voll auf sein Konto.

Fett Kohle machen -> rechtfertigt automatisch einen höheren Standard in der Medizin?

Nicht unbedingt, aber wer gut zahlt, wird auch entsprechend behandelt, ist ja nicht nur bei Ärzten so.

Würden die Privatpatienten in die Kasse zahlen, würden die Beiträge für ALLE deutlich sinken...

Das ist leider ein Irrtum, mehr Beitragszahler bedeuten auch gleichzeitig höhere Kosten.

Im Übrigen steht es auch jedem Pflichtversicherten frei bei seiner Krankenkasse einen Zusatztarif abzuschliessen um ebenfalls privatbehandelt zu werden. Sowas bietet jede Kasse an.

Allgemein ist noch zu bemerken das Privatversicherte in der Regel deutlich höhere Versicherungsbeiträge zu entrichten haben welche sie vollständig selbst aufbringen müssen.

Zudem bringen Privatpatienten richtig Geld in die Kasse eines Arztes, ohne diese Mehrbeträge wären viele Ärzte so gut wie pleite.


SunnyIstDerMac 
Beitragsersteller
 10.07.2023, 10:28

Die armen Ärzte verarmen also ohne die Superreichen? Wusste gar nicht, dass eine Gesellschaft ohne Reiche nicht funktionieren kann. Aber gut, kann ja so sein. Vielleicht hast du recht. Cool finde ich es trotzdem nicht.

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Aylamanolo  10.07.2023, 12:43
@SunnyIstDerMac

Na ja, von superreich kann keine Rede sein. Man ist ja in der Regel kein Selbstzahler. Ich bin ambulant Holzklassepatientin, aber wenn ich auch nur einen Fuß ins Krankenhaus setze, bin ich Privatpatientin, Das kostet mich allerdings 100 Euro im Monat für die Zusatzversicherung. Ich war vor 14 Tagen zwei TAge im Krankenhaus als Privatpatientin, habe allerdings nur Zweibettzimmertarif. Da ich ein Einzelzimmer wollte, habe ich dann noch 65 Euro pro Tag extra gelöhnt.

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Leider passt das ja ins Bild.

Zu wenig Ärzte, zu wenig Pfleger, zu wenig Handwerker, zu wenig Lehrer.

Man fragt sich halt wo all die Leute hin sind, die das früher mal gemacht haben.

Das man als erste Klasse Patient schneller einen Termin bekommt ist doch logisch, wenn es eine Mangelverwaltung gibt und die eine Klasse zahlt mehr als die andere. Das macht es nicht richtiger, ist aber doch zwangsläufig so.
ist ja wie mit der Bahn, warum ist die 2.te Klasse rappelvoll und die erste oft leer(er)?


SunnyIstDerMac 
Beitragsersteller
 10.07.2023, 10:38

ja, aber es ist ein Unterschied, ob ich ein wenig gequetscht werde in der Bahn oder ob ich krebskrank bin. Gesundheit ist ein Grundbedürfnis und deutlich wichtiger als ein leerer Wagon in der Bahn.

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Andrea929  10.07.2023, 10:39
@SunnyIstDerMac

Na da weiß ich nicht ob das so ist, oder ob nicht alle zumindest die Behandlung bekommen die sie auch benötigen.

Schneller Termin und Einbettzimmer heißt ja noch lange nicht, das die eigentliche medizinische Versorgung besser ist.

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SunnyIstDerMac 
Beitragsersteller
 10.07.2023, 10:42
@Andrea929

Wir beide wissen wie überlebenswichtig eine rasche Feststellung von einer Krebserkrankung ist und wenn man dann erst in 5 Monaten einen Termin bekommt, kitzelt das Damoklesschwert schon an der Kopfhaut.

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Rapunzel324  10.07.2023, 11:44
@SunnyIstDerMac

Bei einem Hausarzt - FA für Allgemeinmedizin oder Innere Medizin bekommt man schnell einen Termin. Der Hausarzt wird jeden Patienten bei einem Verdacht auf ein Karzinom, Leukämie, schon anhand der Anamnese entsprechend weiterüberweisen und den Termin beschleunigen. Zwecks MRT, Biopsie etc.

Vor allem kann man selber etwas für seine Gesundheit tun. Auf die richtige Ernährung achten, moderate Bewegung, nicht rauchen, Alkohol in Maßen und Abbau von Adipositas, falls vorhanden.

Vor allem sollte man die Früherkennungsuntersuchungen nutzen, Hautkrebsscreening, je nach Alter Koloskopie und Mammographie, bei Frauen die gynäkologische Vorsorge, bei Männern die urologische, mit Bestimmung des PSA Wertes. Zusätzlich wird noch ein hausärztlicher Check Up angeboten.

Leidest Du an einer Krebserkrankung?

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SunnyIstDerMac 
Beitragsersteller
 10.07.2023, 11:49
@Rapunzel324

Ne, ich hoffe nicht.

Mein Hautbild hat sich vor 3 Monaten plötzlich stark verschlechtert.

Es juckt und juckt am ganzen Körper und überall entstehen Ekzeme.

Vielleicht Neurodermitis, ist aber sehr komisch als Erstausbruch mit Anfang 20

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Rapunzel324  10.07.2023, 12:04
@SunnyIstDerMac

Das habe ich gerade in einer anderen Frage von Dir gelesen.

Zunächst muss ja einmal diagnostiziert werden, ob es sich überhaupt um eine Neurodermitis handelt.

Wenn ja, kann man diese gut therapieren.

Im akuten Schub mit Glucokortikoidsalben oder Salben, basierend auf Tacrolismus, z.b. Protopic. Sehr gut hilft eine Puva Therapie.

Zur Therapie einer schweren Neurodermitis steht Dupilamab zur Verfügung. Dieses Medikament wird injiziert.

Sehr wichtig ist eine gute Basispflege der Haut, in schubfreien Zeiten, z.b. mit Eucerin.

Gute und schnelle Besserung!

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Aylamanolo  10.07.2023, 12:44
@Andrea929

na ja, man hat dann in der Regel Chefarztbehandlung, Ich bin zwar überzeugt, dass der Oberarzt das auch kann,...

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Aylamanolo  10.07.2023, 12:45
@SunnyIstDerMac

so ist es nun auch nicht. Bei Verdacht auf eine bösartige Erkrankung wird auch ein Holzklassepatient schnell einen Termin bekommen.

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Andrea929  10.07.2023, 17:23
@Aylamanolo

Wenn nicht besser, da täglich mehr Praxis, aber darüber kann man sicher trefflich phlisophieren

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